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Foundation 04: Das galaktische Imperium

Foundation 04: Das galaktische Imperium

Titel: Foundation 04: Das galaktische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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vorstellen können, auch vierzig leben zu können. Und deshalb erzeugt die Propaganda, wenn sie über einen bestimmten Punkt hinausgeht, so etwas wie einen Rückschlag; und es ist am besten, darüber den Mund zu halten. Wie Sie sich gut vorstellen können, bekommen die Leute auf Baleys Welt selten Spacer zu Gesicht und haben daher keinen Anlaß, darüber mit den Zähnen zu knirschen, daß Spacer jung und vital aussehen, obwohl sie doppelt so alt sind wie der älteste Siedler, der je gelebt hat. In Ihnen wird man das sehen. Und wenn sie darüber nachdenken, wird sie das beunruhigen.«
    Gladia sah ihn an und meinte bitter: »Hätten Sie es gerne, wenn ich eine Rede hielte und denen genau sage, was vierzig Dekaden bedeuten? Soll ich ihnen sagen, um wie viele Jahre man den Frühling der Hoffnung überlebt, ganz zu schweigen von Freunden und Bekannten. Soll ich ihnen sagen, wie sinnlos Begriffe wie Kinder und Familie werden und wie langweilig das endlose Kommen und Gehen von einem Ehemann nach dem anderen ist, wie all die formlosen Beziehungen dazwischen und daneben in einer Art Nebel verschwimmen; wie dann einmal die Zeit kommt, wo man alles, was man sehen wollte, gesehen hat, und alles gehört, was man hören wollte; wie man plötzlich feststellt, daß es unmöglich ist, einen neuen Gedanken zu denken, und vergißt, was Erregung bedeutet, und die Freude der Entdeckung, und man jedes Jahr aufs neue lernen muß, wie intensiv doch Langeweile werden kann?«
    »Die Menschen auf Baleys Welt würden das nicht glauben. Und ich wahrscheinlich auch nicht. Empfinden Spacer denn so – oder haben Sie sich das jetzt alles ausgedacht?«
    »Ich weiß nur mit Gewißheit, was ich selbst empfinde; aber ich habe miterlebt, wie andere beim Älterwerden abstumpften; ich habe erlebt, wie sie immer verbitterter wurden und wie ihr Ehrgeiz dahinschwand und ihre Gleichgültigkeit wuchs.«
    D. G. preßte die Lippen zusammen und musterte sie ernst. »Ist die Selbstmordrate auf den Spacer-Welten hoch? Ich habe das nie gehört.«
    »Sie beträgt praktisch null.«
    »Aber das paßt doch nicht zu dem, was Sie sagen.«
    »Überlegen Sie doch! Wir sind von Robotern umgeben, deren höchste Aufgabe es ist, uns am Leben zu erhalten. Es gibt keine Möglichkeit, uns selbst zu töten, wo doch stets unsere scharfäugigen, aktiven Roboter rings um uns sind. Ich bezweifle, daß einer von uns je auch nur daran gedacht hat, es zu versuchen. Ich selbst würde nicht im Traum daran denken, und wäre es nur deshalb, weil ich den Gedanken nicht ertragen könnte, was das für all meine Haushaltsroboter bedeuten würde – und noch mehr für Daneel und Giskard.«
    »Aber Sie wissen doch, daß die in Wirklichkeit nicht leben. Sie haben keine Gefühle.«
    Gladia schüttelte den Kopf. »Das sagen Sie nur, weil Sie nie mit ihnen zusammengelebt haben. – Jedenfalls glaube ich, daß sie die Sehnsucht nach einem verlängerten Leben bei Ihren Leuten überschätzen. Sie kennen mein Alter. Sie sehen mich vor sich, und doch stört es Sie nicht.«
    »Das kommt daher, weil ich überzeugt bin, daß die Spacer-Welten schwächer werden und sterben müssen; daß die Siedler-Welten die wahre Hoffnung für die Zukunft der Menschheit sind und daß die Gewähr dafür in unserer Kurzlebigkeit liegt. Wenn ich mir das anhöre, was Sie gerade gesagt haben, und davon ausgehe, daß es die Wahrheit ist, so macht mich das nur noch sicherer.«
    »Seien Sie nicht so überzeugt! Vielleicht entwickeln Sie Ihre eigenen unüberwindlichen Probleme, sofern es die nicht schon lange gibt.«
    »Das ist ohne Zweifel möglich, my Lady. Aber jetzt muß ich Sie verlassen. Das Schiff setzt zum Landeanflug an, und ich muß den Computer, der es lenkt, intelligent anstarren, sonst glaubt mir keiner, daß ich der Kapitän des Schiffes bin.«
    Er ging hinaus, und sie blieb eine Weile gedankenverloren stehen und zupfte abwesend an der Plastikhülle, in die der Overall verpackt war. Sie hatte auf Aurora ein Gefühl des Gleichgewichts erreicht, hatte sich mit ihrem Leben arrangiert und war es zufrieden, es still dahingehen zu lassen. Mahlzeit um Mahlzeit, Tag um Tag, Jahreszeit um Jahreszeit war es verstrichen, und die Stille hatte sie beinahe von dem eintönigen Warten auf das einzige noch verbleibende Abenteuer abgekapselt – jenem letzten Abenteuer des Todes. Und jetzt war sie auf Solaria gewesen und hatte die Erinnerungen einer Kindheit geweckt, die weit zurücklag; auf einer Welt, die weit zurücklag; und das hatte

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