Foundation 04: Das galaktische Imperium
er.
»Aber ein Computer ist im wesentlichen doch dasselbe wie ein Roboter.«
»Ein Computer ist nicht humanoid und fällt einem auch nicht auf. Technologisch betrachtet, mag die Ähnlichkeit sehr groß sein, aber in psychologischer Hinsicht liegen Welten dazwischen.«
Gladia blickte auf die Landschaft hinaus, die an ihnen vorbeizog, und empfand sie als bedrückend kahl und karg. Selbst wenn man in Betracht zog, daß Winter war, so war an den wenigen verstreuten, blattlosen Büschen doch etwas Niederdrückendes, ebenso wie an den dünn verteilten Bäumen, die so verkrüppelt und saftlos aussahen, als wollten sie den Tod noch betonen, der alles umklammert zu halten schien.
D. G. fiel ihr deprimierter Zustand auf, den er mit ihren hin- und herhuschenden Blicken in Einklang brachte, und er meinte: »Im Augenblick sieht es nach nichts Besonderem aus, my Lady. Im Sommer allerdings ist es gar nicht schlecht. Dann gibt es mit Gras bewachsene Ebenen, Obstgärten, Kornfelder…«
»Wälder?«
»Keine Urwälder. Wir sind immer noch eine im Wachstum begriffene Welt. Baleys Welt wird noch geformt. Schließlich haben wir ja nur knapp eineinhalb Jahrhunderte Zeit gehabt. Die erste Stufe bestand darin, ein paar Landstriche für die ersten Siedler zu kultivieren; dazu hat man importiertes Saatgut benutzt. Dann haben wir im Meer Fische und Invertebraten aller Art ausgesetzt und uns dabei große Mühe gegeben, ihnen eine Ökologie anzubieten, die sich selbst am Leben erhalten kann. Das ist relativ einfach, wenn die Meereschemie sich eignet; wenn nicht, dann ist der Planet nicht ohne umfangreiche chemische Modifikation bewohnbar zu machen, und das hat man noch nie versucht, obwohl es für derartige Prozeduren alle möglichen Pläne gibt. Am Ende versuchen wir das Land zum Blühen zu bringen, aber das ist immer schwierig und langwierig.«
»Sind alle Siedler-Welten denselben Weg gegangen?«
»Sie gehen ihn. Ganz fertig ist noch keine. Baleys Welt ist die älteste, und wir sind längst noch nicht fertig. Nach ein paar hundert Jahren werden die Siedler-Welten reich und voll Leben sein, auf dem Land ebenso wie im Meer – aber bis dahin wird es noch viele weitere junge Welten geben, die sich auf verschiedenen Entwicklungsstufen befinden. Ich bin sicher, daß die Spacer-Welten einst dasselbe erlebt haben.«
»Vor vielen Jahrhunderten und viel schneller, glaube ich. Wir hatten Roboter, die uns halfen.«
»Wir werden es schaffen«, sagte D. G. knapp.
»Und wie steht es mit dem eingeborenen Leben – den Pflanzen und Tieren, die sich auf dieser Welt vor dem Eintreffen menschlicher Wesen entwickelt hatten?«
D. G. zuckte die Achseln. »Belanglos. Kleine, schwächliche Geschöpfe. Die Wissenschaftler interessieren sich natürlich dafür, und deshalb existieren diese Lebensformen immer noch in speziellen Aquarien, botanischen Gärten und Zoos. Es gibt abseits liegende Wasserflächen und große Landmassen, die noch nicht umgewandelt worden sind; und dort gibt es noch einige eingeborene Lebensformen im Urzustand.«
»Aber am Ende werden auch diese Wildniszonen alle umgewandelt werden.«
»Das hoffen wir.«
»Haben Sie nicht das Gefühl, daß der Planet in Wirklichkeit diesen kleinen, schwächlichen Lebewesen gehört?«
»Nein. So sentimental bin ich nicht. Der Planet und das ganze Universum gehört der Intelligenz. Die Spacer stimmen darin mit uns überein. Wo ist das ursprüngliche Leben von Solaria?«
Die Wagenkolonne, die sich auf dem Raumhafen in Bewegung gesetzt hatte, erreichte jetzt eine ebene, gegossene Fläche, auf der ein paar niedrige Kuppelgebäude zu sehen waren.
»Capital Plaza«, sagte D. G. leise. »Hier schlägt das offizielle Herz des Planeten. Die Regierungsbehörden sind hier untergebracht, der Planetarische Kongreß tritt hier zusammen, da ist die Präsidentenvilla und so weiter.«
»Es tut mir leid, D. G., aber sehr eindrucksvoll ist das hier nicht. Diese Gebäude sind klein und uninteressant.«
D. G. lächelte. »Sie sehen nur die oberste Partie, my Lady. Die Gebäude selbst befinden sich unter der Erde – sie sind alle miteinander verbunden. Das Ganze ist in Wirklichkeit ein einziger Komplex, der immer noch im Wachsen begriffen ist. Eine völlig autarke Stadt, wissen Sie? Das hier und die umliegenden Wohngebiete ist Baleytown.«
»Haben Sie die Absicht, am Ende alles unterirdisch anzulegen? Die ganze Stadt? Die ganze Welt?«
»Die meisten von uns wollen es so haben, ja.«
»Wie ich höre, gibt es auf
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