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Foundation 04: Das galaktische Imperium

Foundation 04: Das galaktische Imperium

Titel: Foundation 04: Das galaktische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Menschen und nicht nur
für einen, Freund Giskard. Trotzdem bleibt sie ohne Auswirkung
auf den Rat und damit für den Planeten im allgemeinen.«
    »Dann fahr fort, Freund Daneel!«
    »Und doch wurde die offizielle Angelegenheit, so wie Dr.
Mandamus sie bezeichnete, erst als zweite aufgegriffen, fast als
wäre sie ihm nachträglich eingefallen. Tatsächlich
schien das Ganze nicht genügend bedeutsam, um einen
persönlichen Besuch zu rechtfertigen. Jeder Ratsbeamte
hätte das über Tridi erledigen können. Andrerseits hat
Dr. Mandamus die Frage seiner Herkunft zuerst in Angriff genommen,
sie in vielen Einzelheiten diskutiert – und das war eine Sache,
die nur er und sonst niemand hätte erledigen
können.«
    »Und welchen Schluß ziehst du daraus, Freund
Daneel?«
    »Ich glaube, daß die den Siedler betreffende
Angelegenheit von Dr. Mandamus nur als Vorwand benutzt wurde, um ein
persönliches Gespräch mit Madam Gladia führen und
unter vier Augen über seine Herkunft sprechen zu können.
Nur diese Frage hat ihn echt interessiert und sonst nichts. Kannst du
dich dieser meiner Folgerung anschließen, Freund
Giskard?«
    Auroras Sonne war noch nicht hinter den Wolken hervorgetreten, und
so konnte man das schwache Leuchten in Giskards Augen sehen, als er
meinte: »Die Spannung in Dr. Mandamus Bewußtsein war
tatsächlich während der ersten Gesprächsphase
meßbar höher als während der zweiten. Das mag
vielleicht als Bekräftigung dienen, Freund Daneel.«
    »Dann müssen wir uns fragen, weshalb für Dr.
Mandamus die Frage seiner Herkunft so wichtig ist«, sagte
Daneel.
    »Das hat Dr. Mandamus doch erklärt. Nur wenn er
demonstrieren kann, daß er kein Abkömmling Elijah Baleys
ist, steht ihm der Weg zu weiterem Fortkommen in seiner Karriere
offen. Dr. Amadiro, von dessen gutem Willen er abhängt,
würde sich absolut gegen ihn stellen, wenn er ein
Abkömmling Mr. Baleys sein sollte.«
    »Das hat er gesagt, Freund Giskard. Aber der Ablauf des
Gesprächs spricht dagegen.«
    »Warum sagst du das? Bitte fahre fort, wie ein menschliches
Wesen zu denken, Freund Daneel! Ich finde das instruktiv.«
    Daneel antwortete darauf fast gravitätisch: »Ich danke
dir, Freund Giskard. Hast du bemerkt, daß nichts von dem, was
er sagte, um die Unmöglichkeit Dr. Mandamus’ Abkunft von
Partner Elijah zu untermauern, von ihm als überzeugend angesehen
wurde? In jedem einzelnen Fall sagte Dr. Mandamus, daß Dr.
Amadiro diese Aussage nicht akzeptieren würde.«
    »Ja. Und was leitest du daraus ab?«
    »Mir scheint Dr. Mandamus so felsenfest davon überzeugt,
daß Dr. Amadiro überhaupt keine Argumente akzeptieren
wird, die seine Abstammung von Elijah Baley widerlegen, daß man
sich fragen muß, weshalb er sich überhaupt die Mühe
gemacht hat, Madam Gladia in der Angelegenheit zu befragen. Er
wußte allem Anschein nach von Anfang an, daß es nutzlos
sein würde.«
    »Vielleicht, Freund Daneel. Aber das ist eine Spekulation.
Kannst du denn ein brauchbares Motiv für sein Verhalten
liefern?«
    »Das kann ich. Ich glaube, er hat sich nach seiner Abkunft
nicht erkundigt, um den unversöhnlichen Dr. Amadiro zu
überzeugen, sondern um sich selbst zu überzeugen.«
    »Warum sollte er in dem Fall überhaupt Dr. Amadiro
erwähnt haben? Warum nicht einfach sagen: ›Ich möchte
es wissen?‹«
    Ein leichtes Lächeln zog über Daneels Gesicht; eine
Veränderung des Ausdrucks, die Giskard unmöglich gewesen
wäre. Dann meinte er: »Wenn er zu Madam Gladia gesagt
hätte: ›Ich will es wissen‹, hätte sie ohne
Zweifel darauf geantwortet, daß ihn das nichts anginge, und
dann hätte er überhaupt nichts erfahren. Madam Gladia
empfindet jedoch ebenso starken Widerwillen gegenüber Dr.
Amadiro wie Dr. Amadiro gegenüber Elijah Baley. Dr. Mandamus
konnte daher davon ausgehen, daß Madam Gladia über alles
beleidigt sein würde, was Dr. Amadiro in bezug auf ihre Person
dachte oder sagte. Er konnte damit rechnen, daß sie selbst dann
wütend sein würde, wenn diese Ansicht mehr oder weniger
richtig wäre; und um wieviel mehr dann noch, wenn sie absolut
falsch sein sollte wie in diesem Fall. Sie würde sich die
größte Mühe geben, um zu beweisen, daß Dr.
Amadiro unrecht hatte, und würde dazu jeden nur denkbaren Beweis
liefern, dessen es dafür bedurfte. In einem solchen Fall
würde Dr. Mandamus’ eiskalte Überzeugung, daß
jedes Beweisstück unzureichend sei, sie nur noch zorniger machen
und zu weiteren Enthüllungen treiben. Dr. Mandamus’
Strategie

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