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Foundation 04: Das galaktische Imperium

Foundation 04: Das galaktische Imperium

Titel: Foundation 04: Das galaktische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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eingehalten wurde,
sobald er einmal im Widerspruch mit den nationalen Interessen des
mächtigeren Partners stand. Für mich ist dieser Vertrag
wertlos.«
    »Für mich nicht. Er wird eingehalten werden.«
    Amadiro schüttelte entschieden den Kopf, »Ihr Glauben
rührt mich. Wie wird er eingehalten werden, wenn Sie nicht mehr
an der Macht sind?«
    »Ich habe die Absicht, noch eine ganze Weile an der Macht zu
bleiben.«
    »In dem Maße, wie die Erde und ihre Kolonisten
stärker werden, wird die Angst der Spacer zunehmen, und dann
werden Sie die Macht verlieren.«
    »Und wenn Sie den Vertrag zerreißen, die Siedlerwelten
zerstören und der Erde die Tore zuschlagen – werden die
Spacer dann auswandern und die Galaxis füllen?« fragte
Fastolfe.
    »Vielleicht nicht. Aber wenn wir beschließen, das nicht
zu tun – wenn wir beschließen, daß es uns so, wie es
ist, ganz gut geht –, welchen Unterschied wird das dann
machen?«
    »In dem Fall wird die Galaxis nicht ein Reich der Menschen
werden.«
    »Und wenn sie das nicht wird – was dann?«
    »Dann werden die Spacer verdummen und degenerieren, selbst
wenn man die Erde gefangenhält und sie ebenfalls verdummt und
degeneriert.«
    »Das ist genau der Unfug, den Ihre Partei ständig
verbreitet, Fastolfe. Es gibt keine Beweise dafür, daß es
dazu kommen wird. Und selbst wenn, dann wird das unsere Wahl
sein. Zumindest werden wir nicht sehen, wie diese barbarischen
Kurzlebigen die Galaxis an sich reißen.«
    Fastolfe schüttelte den Kopf. »Wollen Sie damit
ernsthaft sagen, Amadiro, daß Sie den Tod der
Spacer-Zivilisation in Kauf nehmen würden, solange Sie nur die
Erde daran hindern können, neue Welten zu besiedeln und zu
expandieren?«
    »Ich rechne nicht auf unseren Tod, Fastolfe. Aber wenn es zum
Schlimmsten kommt – nun, dann kann ich nur sagen, ja. Dann
wäre mir unser Tod eine weniger schlimme Aussicht als der
Triumph dieser Untermenschen mit ihrer kurzen Lebensspanne und ihren
Krankheiten.«
    »Von denen wir abstammen.«
    »Und mit denen wir nicht länger genetisch verwandt sind.
Sind wir Würmer, weil vor ein paar Milliarden Jahren auch
Würmer zu unseren Vorfahren gehörten?«
    Fastolfe stand mit zusammengepreßten Lippen auf. Amadiro
machte keinen Versuch, ihn aufzuhalten.

 
9
     
     
    Es gab für Daneel keine Möglichkeit, unmittelbar zu
erkennen, ob Giskard seinen Erinnerungen nachhing. Zum einen
änderte sich Giskards Ausdruck nicht, und zum anderen hing er
nicht in der Weise Erinnerungen nach, wie das Menschen vielleicht
getan hätten; bei ihm beanspruchte das keine nennenswerte
Zeitspanne.
    Andrerseits hatte der Gedanke, der Giskard dazu veranlaßt
hatte, an die Vergangenheit zu denken, auch Daneel dazu
veranlaßt, an dieselben Ereignisse jener Vergangenheit zu
denken, da Giskard sie ihm vor langer Zeit berichtet hatte. Und das
überraschte Giskard auch nicht.
    Ihr Gespräch wurde ohne ungewöhnliche Pause fortgesetzt,
aber in einer deutlich neuen Art und Weise, so als hätte jeder
für beide an die Vergangenheit gedacht.
    Daneel sagte: »Mir scheint, Freund Giskard, daß die
Krise, die Elijah Baley vorhergesehen hat, gefahrlos an uns
vorübergegangen ist. Schließlich erkennen die Menschen von
Aurora jetzt, daß sie schwächer sind als die Erde und ihre
vielen Siedlerwelten.«
    »So könnte es scheinen, Freund Daneel.«
    »Du hast dir viel Mühe gegeben, um zu erreichen,
daß es dazu kommt.«
    »Das habe ich. Ich habe dafür gesorgt, daß der Rat
in Fastolfes Hand blieb. Ich habe getan, was ich konnte, um jene zu
formen, die ihrerseits die öffentliche Meinung
formten.«
    »Und doch bin ich beunruhigt.«
    Wäre Giskard ein Mensch gewesen, dann hätte er
beifällig genickt; so sagte er: »Ich war während jeder
einzelnen Phase dieser Entwicklung unruhig, obwohl ich mir die
Mühe gegeben habe, niemandem Schaden zuzufügen. Ich habe
– mental – kein einziges menschliches Wesen berührt,
das mehr als nur leichteste Berührung brauchte. Auf der Erde
brauchte ich nur die Furcht vor Vergeltungsmaßnahmen zu mildern
und habe dabei insbesondere jene ausgewählt, bei denen diese
Furcht nur mehr schwach war, und habe damit einen Faden abgerissen,
der in jedem Fall schon schwach und am Zerreißen war. Auf
Aurora war es umgekehrt. Die Politiker hier zögerten, eine
Politik zu vertreten, die zu einem Aufbruch von ihrer behaglichen
Welt führen sollte, und dieses Zögern habe ich lediglich
verstärkt und damit das Band, das sie hielt, etwas
verstärkt. Und dieses

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