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Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Titel: Foundation 05: Das Foundation-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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weil ich genau weiß,
daß Demerzel selbst auf sich aufpassen kann. Aber das
könnte ich weder Yugo noch sonst jemandem außer dir
erklären.«
    Er holte tief Atem. »Unglaublich, wie sehr es mich
erleichtert, daß ich endlich mit dir darüber sprechen
kann. Du weißt, daß Demerzel unverwundbar ist, ich
weiß es, und Demerzel weiß es, aber niemand sonst –
zumindest niemand, den ich kenne.«
    Dors berührte einen Schalter in einer Nische der
Wandvertäfelung, und weiches, pfirsichfarbenes Licht erhellte
den Eßbereich der Wohnung. Gemeinsam ging sie mit Hari zum
Tisch, der bereits gedeckt und mit Gläsern und Besteck versehen
war. Kaum hatten sie Platz genommen, als auch schon das Essen kam
– so spät am Abend gab es nie lange Wartezeiten – und
Seldon nahm das ganz selbstverständlich hin. Er hatte sich seit
langem an seine gesellschaftliche Stellung gewöhnt, die es ihm
ersparte, mit den anderen Dozenten im Speisesaal essen zu
müssen.
    Seldon genoß das Mahl. Die Speisen waren mit Gewürzen
zubereitet, die er und Dors seit ihrem Aufenthalt im Mykogenbezirk
kannten und schätzten – das Essen war das einzige gewesen, was die beiden in diesem merkwürdigen,
patriarchalisch geprägten, von religiösen Vorschriften
bestimmten, rückwärtsgewandten Bezirk nicht verabscheut
hatten.
    Dors sagte leise: »Was meinst du mit
›unverwundbar‹?«
    »Nun komm schon, Liebste, du hast doch wohl nicht vergessen,
daß er Emotionen beeinflussen kann? Sollte Joranum wirklich
gefährlich werden, dann brauchte man nur« – er
vollführte eine unbestimmte Handbewegung – »eine
Veränderung vorzunehmen, die ihn veranlaßt, sich eines
anderen zu besinnen.«
    Dors wirkte peinlich berührt, und das Abendessen verlief von
da an ungewöhnlich schweigsam. Erst hinterher, als der
Müllschlucker in der Tischmitte die Reste – Geschirr,
Besteck und alles andere – aufgesogen hatte (worauf sich die
Öffnung schloß, als wäre sie nie dagewesen), sagte
sie: »Ich hätte dieses Thema lieber vermieden, Hari, aber
ich kann nicht zulassen, daß du ein Opfer deiner eigenen
Naivität wirst.«
    »Naivität?« Er runzelte die Stirn.
    »Ja. Wir haben nie davon gesprochen. Ich dachte auch nicht,
daß wir je darauf eingehen müßten, aber auch
Demerzel hat seine Schwächen. Er ist nicht unverwundbar, man
kann ihm Schaden zufügen, und Joranum stellt tatsächlich
eine Gefahr für ihn dar.«
    »Ist das dein Ernst?«
    »Natürlich. Du bist mit Robotern nicht vertraut –
schon gar nicht mit einem so komplexen wie Demerzel. Ganz im
Gegensatz zu mir.«

 
4
     
     
    Wieder trat Schweigen ein, aber nur deshalb, weil Gedanken lautlos
sind. In Seldons Kopf tobte nämlich ein Sturm. Ja, es war
richtig. Seine Frau bewies immer wieder ein geradezu unheimliches
Verständnis für Roboter. Hari hatte sich im Laufe der Jahre
oft darüber gewundert, bis er endlich aufgegeben und diesen
Umstand irgendwo in den Hintergrund seines Bewußtseins verbannt
hatte. Nur dank Eto Demerzel – einem Roboter – hatte Hari
seine Dors überhaupt kennengelernt. Denn Dors arbeitete für Demerzel, und Demerzel hatte sie vor acht Jahren auf
Hari ›angesetzt‹, hatte ihr den Auftrag gegeben, ihn bei
seiner Flucht durch die verschiedenen Bezirke von Trantor zu
beschützen. Inzwischen war sie längst seine Frau, seine
Gefährtin, seine ›bessere Hälfte‹, doch
gelegentlich machte sich Hari immer noch Gedanken über ihr
eigenartiges Verhältnis zu dem Roboter Demerzel. Dies war der
einzige Bereich in Dors’ Leben, bei dem Hari sich des
Gefühls nicht erwehren konnte, nicht dazuzugehören –
und auch nicht willkommen zu sein. Und damit war er wieder einmal bei
der schmerzlichsten aller Fragen angelangt: Blieb Dors nur bei ihm,
weil Demerzel es verlangte, oder weil sie ihn liebte? Er
hätte nur zu gerne letzteres geglaubt – und doch…
    Sein Leben mit Dors war glücklich, aber dieses Glück
hatte seinen Preis, es gab eine Bedingung dafür. Und an diese
Bedingung war er um so mehr gebunden, als sie nie in einem offenen
Gespräch ausgehandelt worden war, sondern eine stillschweigende
Übereinkunft darstellte.
    Seldon wußte, daß er in Dors die beste Ehefrau
gefunden hatte, die er sich nur wünschen konnte. Gewiß,
sie hatten keine Kinder, aber er hatte nie mit eigenen Kindern
gerechnet und sich, wenn er ehrlich war, auch nicht unbedingt danach
gesehnt. Schließlich gab es Raych, der
gefühlsmäßig nicht weniger – vielleicht sogar
noch mehr – sein Sohn war, als wenn er

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