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Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Titel: Foundation 05: Das Foundation-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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einem
bekannten Gesicht. Er entdeckte Finangelos, einen Mathematikstudenten
aus den unteren Semestern. Ein netter Junge mit dunkler Haut und
Kraushaar.
    »Finangelos«, rief Seldon.
    »Professor Seldon.« Einen Moment lang starrte der
Student ihn an, als habe er Mühe, seinen Dozenten ohne ein
Keyboard unter den Händen zu erkennen. Dann kam er auf ihn
zugetrottet. »Sind Sie gekommen, um sich den Burschen
anzuhören?«
    »Ich bin nicht eigens dazu hergekommen, der Lärm hat
mich angezogen. Wer ist das denn?«
    »Er heißt Namarti, Professor. Er unterstützt
Jo-Jo.«
    »Das höre ich auch.« Seldon konstatierte,
daß der Sprechchor offenbar jedesmal dann einsetzte, wenn der
Redner ein besonders überzeugendes Argument vorbrachte.
»Aber wer ist dieser Namarti? Der Name sagt mir nichts. Welcher
Fakultät gehört er an?«
    »Er hat nichts mit der Universität zu tun, Professor. Er
ist einer von Jo-Jos Leuten.«
    »Wenn er nicht zur Universität gehört, darf er hier
nur mit Sondergenehmigung sprechen. Glauben Sie, er hat eine solche
Genehmigung?«
    »Keine Ahnung, Professor.«
    »Nun, dann lassen Sie uns das einmal in Erfahrung
bringen.«
    Seldon wollte sich durch die Menge drängen, aber Finangelos
faßte ihn am Ärmel. »Fangen Sie keinen Streit an,
Professor. Er hat seine Schläger dabei.«
    Hinter dem Redner standen, in großen Abständen
voneinander, breitbeinig, mit verschränkten Armen und finsteren
Gesichtern, sechs junge Männer.
    »Schläger?«
    »Männer fürs Grobe, falls jemand auf dumme Gedanken
kommen sollte.«
    »Dann gehört er ganz bestimmt nicht zur
Universität, und auch eine Sondergenehmigung würde für
seine sogenannten ›Schläger‹ nicht gelten. –
Finangelos, alarmieren Sie die Sicherheitskräfte. Sie
müßten inzwischen auch ohne Aufforderung längst hier
sein.«
    »Schätze, die wollen keinen Ärger«, murmelte
Finangelos. »Bitte, Professor, halten Sie sich raus. Wenn Sie
meinen, hole ich die Sicherheitsleute, aber Sie warten bitte, bis sie
da sind.«
    »Vielleicht kann ich die Versammlung noch vorher
sprengen.«
    Er drängte sich durch die Menschen. Das war nicht weiter
schwierig. Einige der Anwesenden kannten ihn, und die Schulterklappe,
die ihn als Professor auswies, war für alle deutlich sichtbar.
Als er die Plattform erreichte, stützte er beide Hände auf
die Kante und schwang sich mit leisem Ächzen hinauf. Vor zehn
Jahren hätte er das mit einer Hand und ohne Ächzen
geschafft, dachte er verdrießlich.
    Er richtete sich auf. Der Redner war verstummt und musterte ihn
mißtrauisch mit eiskalten Augen.
    Seldon sagte ganz ruhig: »Sie haben eine Sondergenehmigung
für eine Ansprache vor den Studenten, mein Herr?«
    »Wer sind Sie?« fragte der Redner. Er sagte es laut, mit
weittragender Stimme.
    »Ich gehöre dem Lehrkörper dieser Universität
an.« Seldons Stimme war nicht weniger laut. »Ihre
Genehmigung, bitte?«
    »Ich spreche Ihnen das Recht ab, mir solche Fragen zu
stellen.« Die jungen Männer hinter dem Redner waren
nähergetreten.
    »Wenn Sie keine haben, würde ich Ihnen raten, das
Universitätsgelände unverzüglich zu
verlassen.«
    »Und wenn ich das nicht tue?«
    »Nun, unter anderem sind die Sicherheitskräfte der
Universität bereits unterwegs.« Seldon wandte sich an die
Menge. »Studenten«, rief er, »hier auf dem Campus
genießen wir Rede- und Versammlungsfreiheit, doch beides kann
uns entzogen werden, wenn wir zulassen, daß Außenseiter
ohne Sondergenehmigung unbefugt…«
    Eine Hand legte sich schwer auf seine Schulter, er zuckte zusammen
und drehte sich um. Wie er feststellte, gehörte sie einem der
Männer, die Finangelos als ›Schläger‹ bezeichnet
hatte.
    Der Mann befahl mit einem starken Akzent, den Seldon nicht gleich
einordnen konnte: »Verschwinden Sie hier – aber
flott.«
    »Was nützt Ihnen das?« fragte Seldon. »Die
Sicherheitskräfte werden jeden Moment hier sein.«
    »In diesem Fall«, grinste Namarti wölfisch,
»kommt es eben zu Krawallen. Das kann uns nicht
schrecken.«
    »Natürlich nicht«, sagte Seldon. »Sie
würden es sogar genießen, aber es wird nicht zu Krawallen
kommen. Sie werden alle ruhig nach Hause gehen.« Wieder wandte
er sich an die Studenten und schüttelte dabei die Hand auf
seiner Schulter ab. »Wir werden dafür sorgen, nicht
wahr?«
    Jemand in der Menge rief: »Das ist Professor Seldon! Der ist
in Ordnung! Tut ihm nichts!«
    Seldon spürte, daß die Menge gespalten war.
Natürlich wären einige von den Anwesenden

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