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Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Titel: Foundation 05: Das Foundation-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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während das Bild des Kaisers vom Holoschirm verschwand.
    Sechzig Minuten später saß Hari Seldon noch immer an seinem Schreibtisch und wartete auf den Anruf des Kaisers. Die vergangene Stunde gehörte neben der ersten Zeit im Anschluß an Dors’ Zerstörung zu den schwersten seines ganzen Lebens.
    Was Hari am meisten zu schaffen machte, war die Ungewißheit. Seine ganze Laufbahn war darauf ausgerichtet zu wissen – um die Zukunft wie um die Gegenwart. Und nun hatte er nicht die leiseste Ahnung, wie es um die drei Menschen stand, die ihm am teuersten waren.
    Der Holoschirm summte leise, und Hari drückte auf einen Knopf. Agis erschien.
    »Hari«, begann der Kaiser mit so sanfter, trauriger Stimme, daß Hari sofort im Bilde war. Er mußte sich auf das Schlimmste gefaßt machen.
    »Mein Sohn«, sagte Hari.
    »Ja«, antwortete der Kaiser. »Raych kam heute morgen bei der Bombardierung der Universität von Santanni ums Leben. Meinen Quellen zufolge war er auf den Angriff vorbereitet, weigerte sich aber, seinen Posten zu verlassen. Viele von den Rebellen sind nämlich Studenten, und Raych dachte, wenn sie wüßten, daß er noch da sei, würden sie niemals… Doch der Haß war stärker als alle Vernunft.
    Wissen Sie, es handelte sich um eine Kaiserliche Universität. Die Rebellen glauben, alles zerstören zu müssen, was mit dem Kaiserreich zu tun hat, um dann neu aufbauen zu können. Diese Toren! Warum…?« Hier hielt Agis inne, als sei ihm plötzlich aufgegangen, daß Seldon – zumindest in diesem Moment – gewiß weder an der Universität von Santanni noch an den Plänen der Rebellen interessiert sei.
    »Hart, vielleicht hilft es Ihnen, wenn Sie daran denken, daß Ihr Sohn als Verteidiger der Wissenschaft sein Leben lassen mußte. Raych kämpfte und starb nicht nur für das Imperium, sondern für die Menschheit selbst.«
    Seldon sah ihn aus tränenfeuchten Augen an und fragte matt: »Und Manella und die kleine Bellis? Was ist mit ihnen? Konnten Sie die Arcadia VII. ausfindig machen?«
    »In diesem Fall war die Suche vergeblich, Hari. Wie man Ihnen ganz richtig sagte, hat die Arcadia VII. Santanni verlassen. Aber seither ist sie verschwunden. Sie könnte von Rebellen entführt worden sein oder gezwungenermaßen einen Umweg genommen haben – im Moment wissen wir einfach gar nichts.«
    Seldon nickte. »Ich danke Ihnen, Agis. Sie haben mir schlimme Nachrichten gebracht, aber wenigstens weiß ich jetzt Bescheid. Die Ungewißheit war noch schlimmer. Sie sind ein wahrer Freund.«
    »Und nun, mein Freund«, sagte der Kaiser, »überlasse ich Sie sich selbst – und Ihren Erinnerungen.« Das Bild des Kaisers verschwand vom Schirm, Hari Seldon legte die verschränkten Arme vor sich auf den Schreibtisch, vergrub das Gesicht darin und weinte.

 
30
     
     
    Wanda Seldon stellte das Gurtband ihres Overalls ein wenig enger und nahm eine kleine Hacke zur Hand, um dem Unkraut zu Leibe zu rücken, das in ihrem kleinen Blumengarten vor dem Psychohistorik-Gebäude in Streeling aus dem Boden geschossen war. Im allgemeinen verbrachte Wanda die meiste Zeit im Büro bei der Arbeit mit ihrem Primärradianten. Die präzisen, eleganten Statistiken trösteten sie; die immer konstanten Gleichungen waren wie ein ruhender Pol in einem Imperium, das völlig verrückt spielte. Aber wenn die Erinnerung an ihren geliebten Vater, ihre Mutter und ihre kleine Schwester sie zu überwältigen drohte, wenn nicht einmal mehr die Forschung den Schmerz über die grausamen Schicksalsschläge betäuben konnte, die sie jüngst getroffen hatten, dann trieb es Wanda hier heraus, als könne es ihr ein klein wenig Linderung verschaffen, der terrageformten Erde ein paar Pflänzchen zu entlocken.
    Seit vor einem Monat nicht nur ihr Vater ums Leben gekommen, sondern auch Manella und Bellis verschwunden waren, hatte die ohnehin zu dünne Wanda noch mehr abgenommen. Doch Hari Seldon, der sich wegen der Appetitlosigkeit seiner geliebten Enkelin noch vor kurzem die größten Sorgen gemacht hätte, vergrub sich so tief in seinem eigenen Kummer, daß er sie darüber ganz zu vergessen schien.
    Alles war radikal anders geworden für Hari und Wanda Seldon – und für die wenigen, noch verbliebenen Mitarbeiter des Projekts Psychohistorik. Hari schien kapituliert zu haben. Er saß die meiste Zeit in einem Lehnstuhl im Solarium von Streeling, starrte auf den Park der Universität hinaus und ließ sich von den hellen Deckenlampen wärmen. Gelegentlich, so erfuhr Wanda von

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