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Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Titel: Foundation 05: Das Foundation-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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aufnehmen!«
    »Soll ich ihn in den Palast beordern lassen, Sire?«
    »Nein, dafür ist keine Zeit mehr. Sie können doch wohl eine abhörsichere Kommunikationsverbindung herstellen?«
    »Gewiß, Sire.«
    »Dann tun Sie das. Sofort!«

 
20
     
     
    Seldon verfügte nicht über Demerzels Selbstbeherrschung, er war schließlich nur ein Mensch aus Fleisch und Blut. Die Aufforderung, sofort in sein Büro zu kommen, und das jäh aufglühende, flirrende Zerhackerfeld zeigten ihm deutlich genug, daß etwas höchst Ungewöhnliches im Gange sein mußte. Er sprach nicht zum ersten Mal über eine abhörsichere Leitung, aber eine Abschirmung in diesem Umfang hatte er noch nie erlebt.
    Er nahm an, daß irgendein Regierungsbeamter Demerzel persönlich ankündigen würde. Mit weniger war bei der immer weiter steigenden Aufregung über das Roboterflugblatt nicht zu rechnen.
    Aber er rechnete auch nicht mit mehr, und als das Abbild des Kaisers, umrahmt vom schwachen Glitzern des Zerhackerfeldes in (sozusagen) höchsteigener Person sein Büro betrat, sank Seldon mit weit offenem Mund auf seinen Stuhl und versuchte mit hilflosem Gezappel vergeblich, sich wieder zu erheben.
    Cleon bedeutete ihm mit einer ungeduldigen Handbewegung, Platz zu behalten. »Sie wissen ja wohl, worum es geht, Seldon.«
    »Sie meinen das Roboterflugblatt, Sire?«
    »Genau das meine ich. Was ist da zu tun?«
    Trotz der kaiserlichen Dispens kämpfte Seldon sich schließlich doch zum Stehen hoch. »Das ist noch nicht alles, Sire. Joranum veranstaltet auf ganz Trantor Kundgebungen zum Thema Roboter. So wird es zumindest in den Nachrichtensendungen gemeldet.«
    »Das ist noch nicht bis zu mir gedrungen. Natürlich nicht. Was geht es den Kaiser schließlich an, was sich in seinem Reich tut?«
    »Es ist nicht Sache des Kaisers, sich darüber den Kopf zu zerbrechen, Sire. Der Kanzler wird gewiß…«
    »Der Kanzler wird gar nichts tun, er wird mich nicht einmal auf dem laufenden halten. Deshalb wende ich mich an Sie und Ihre Psychohistorik. Sagen Sie mir, was ich machen soll.«
    »Sire?«
    »Ich gehe auf Ihr Spiel nicht mehr ein, Seldon. Sie arbeiten seit acht Jahren an der Psychohistorik. Der Kanzler sagte, ich darf gegen Joranum keine Anklage erheben. Was tue ich statt dessen?«
    »S-sire!« stotterte Seldon. »Nichts!«
    »Sie haben mir nichts zu sagen?«
    »Nein, Sire. So war das nicht gemeint. Was ich sagen will, ist, Sie dürfen nichts tun. Gar nichts! Der Kanzler hat ganz recht, wenn er sagt, daß Sie keine Anklage erheben dürfen. Das würde alles nur noch schlimmer machen.«
    »Nun gut. Und womit mache ich es besser?«
    »Indem Sie nichts unternehmen. Indem der Kanzler nichts unternimmt. Indem die Regierung Joranum einfach machen läßt, was ihm beliebt.«
    »Inwiefern kann uns das helfen?«
    Bemüht, seine Verzweiflung nicht durchklingen zu lassen, antwortete Seldon: »Das wird sich bald zeigen.«
    Mit einem Mal sank der Kaiser in sich zusammen, entwichen Zorn und Empörung wie aus einem Luftballon. »Aha!« sagte er. »Ich verstehe! Sie haben die Lage voll im Griff!«
    »Sire! Ich habe mit keinem Wort…«
    »Das brauchen Sie auch nicht. Ich habe genug gehört. Sie haben die Lage voll im Griff, aber ich will Ergebnisse sehen. Es gibt immer noch die Kaiserliche Garde und die Streitkräfte. Sie werden mir die Treue halten, und sollte es tatsächlich zu Unruhen kommen, dann werde ich nicht zögern. Aber sie sollen Ihre Chance haben.«
    Jäh erlosch das Bild, und Seldon saß da und starrte ins Leere.
    Seit jenem unseligen Augenblick vor acht Jahren, als er vor dem Zehnjahreskongreß zum ersten Mal von der Psychohistorik referiert hatte, wurde er immer wieder mit der Tatsache konfrontiert, daß er gar nicht besaß, worüber er damals so leichtfertig gesprochen hatte.
    Er hatte nicht mehr als ein paar kühne, schemenhafte Vorstellungen – und das, was Yugo Amaryl Intuition nannte.

 
21
     
     
    Im Lauf von zwei Tagen hatte Joranum, teils in eigener Person, zumeist aber mit Hilfe seiner Stellvertreter ganz Trantor für sich gewonnen. Hari bemerkte grimmig zu Dors, die Kampagne weise alle Eigenschaften eines Eroberungsfeldzuges auf. »In alten Zeiten wäre er der geborene Kriegsherr gewesen«, sagte er. »Eigentlich sind seine Fähigkeiten in der Politik vergeudet.«
    »Vergeudet?« hatte Dors erwidert. »Wenn er in diesem Tempo weitermacht, ist er in einer Woche Kanzler und, falls er das will, in zwei Wochen Kaiser. Es gibt Berichte, daß ihm bereits einige

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