Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Titel: Foundation 05: Das Foundation-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
Vom Netzwerk:
aufzuhalten. Und dabei ist es erst der Anfang. Warten wir ab, was Sonnenmeister Vierzehn zu sagen hat.«
    »Du bist auch da zuversichtlich?«
    »Unbedingt.«

 
24
     
     
    Tennis war eine von Haris Lieblingssportarten, aber er spielte lieber selbst, als anderen dabei zuzusehen. So stand er voller Ungeduld neben dem Platz, während Kaiser Cleon im Sportdreß hin- und hersprang und sich bemühte, den Ball über das Netz zu bringen. Eigentlich handelte es sich um Kaisertennis, so genannt, weil alle Kaiser diese Variante bevorzugten. Verwendet wurde dabei ein computergesteuertes Rackett, das auf entsprechenden Griffdruck seinen Winkel veränderte. Hari hatte mehrmals versucht, sich damit eine gewisse Fertigkeit anzueignen, aber zu seinem Leidwesen feststellen müssen, daß es langer Übung bedurfte, bis man den elektronischen Schläger beherrschte – und für eine derartige Banalität war einem Hari Seldon seine Zeit nun wirklich zu schade.
    Cleon plazierte den Ball so, daß kein Return mehr möglich war, und hatte damit das Spiel gewonnen. Als er unter den pflichtgemäßen Beifallsbekundungen seiner Hofschranzen vom Platz trabte, sagte Seldon: »Herzlichen Glückwunsch, Sire. Sie haben ausgezeichnet gespielt.«
    »Finden Sie?« gab Cleon gleichgültig zurück. »Jeder ist nur darauf bedacht, mich gewinnen zu lassen, und das macht auf die Dauer keinen Spaß.«
    »Wenn das so ist, Sire, könnten Sie ja Ihren Gegnern befehlen, sich mehr anzustrengen.«
    »Das würde nichts nützen. Sie würden vorsichtshalber trotzdem verlieren. Und wenn sie tatsächlich gewännen, hätte ich an der Niederlage noch weniger Freude als an einem geschenkten Sieg. Das Dasein eines Kaisers ist nicht nur eitel Wonne, Seldon. Das hätte auch Joranum bald festgestellt – wenn es ihm gelungen wäre, einer zu werden.«
    Damit verschwand er in seiner privaten Duschkabine und kam nach einiger Zeit sauber, trocken und in korrekter Kleidung wieder zum Vorschein.
    »Ach, Seldon…«, er verscheuchte alle anderen mit einer Handbewegung –, »hier auf dem Tennisplatz sind wir relativ ungestört, also lassen Sie uns bei dem herrlichen Wetter doch im Freien bleiben. Ich habe die Botschaft dieses Sonnenmeisters Vierzehn aus Mykogen gelesen. Ist das ausreichend für uns?«
    »Vollkommen ausreichend, Sire. Wie Sie daraus erfahren, wurde Joranum öffentlich als Renegat mykogenischer Abstammung angeprangert, zudem beschuldigt man ihn in schärfster Form der Blasphemie.«
    »Und damit ist er erledigt?«
    »Es ist sozusagen der Todesstoß für ihn, Sire. Kaum jemand glaubt noch an die abwegige Behauptung, der Kanzler des Reiches sei ein Roboter. Außerdem ist Joranum als Maulheld und Lügner entlarvt, noch dazu als einer, der sich hat erwischen lassen.«
    »Der sich hat erwischen lassen«, wiederholte Cleon nachdenklich. »Das soll wohl heißen, die Gerissenheit eines Intriganten kann bewundernswert sein, aber sobald er sich erwischen läßt, ist er dumm, und Dummheit erweckt niemals Bewunderung.«
    »Sie bringen es auf den Punkt, Sire.«
    »Joranum stellt also keine Gefahr mehr dar.«
    »Das können wir nicht mit letzter Sicherheit sagen, Sire. Selbst jetzt ist nicht auszuschließen, daß er sich wieder fängt. Seine Organisation besteht immer noch, und einige seiner Anhänger werden ihm die Treue halten. Die Geschichte berichtet immer wieder von Männern und Frauen, die selbst Katastrophen dieser Größenordnung überstanden haben.«
    »Wenn dem so ist, sollten wir ihn doch lieber hinrichten lassen, Seldon.«
    Seldon schüttelte den Kopf. »Davon würde ich abraten, Sire. Es wäre gewiß nicht in Ihrem Sinne, einen Märtyrer aus ihm zu machen oder sich in der Öffentlichkeit als Despot darzustellen.«
    Cleon runzelte die Stirn. »Jetzt reden Sie schon wie Demerzel. Immer wenn ich hart durchgreifen will, murmelt er ›Despot‹. Vor mir gab es Kaiser, die sehr viel härter durchgegriffen haben, und sie wurden dafür bewundert, man lobte ihre Stärke und Entschlossenheit.«
    »Das ist zweifellos richtig, Sire, aber wir leben in unruhigen Zeiten. Außerdem wäre eine Hinrichtung ganz überflüssig. Sie können Ihr Ziel auch anders erreichen und dabei als aufgeklärter und milder Herrscher erscheinen.«
    »Als aufgeklärter Herrscher erscheinen?«
    »Sie sind natürlich ein aufgeklärter Herrscher, Sire. Ich habe mich nur falsch ausgedrückt. Joranum hinzurichten, wäre ein Racheakt, den man als entwürdigend ansehen könnte. Unser Kaiser dagegen bringt den

Weitere Kostenlose Bücher