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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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»Sie
verrät einen exzellenten Geschmack. Erstaunlich, wie der Atem
der Zentralkultur selbst die entlegensten Regionen unseres Imperiums
durchweht, Lord Ennius.«
    Ennius lächelte. »Der Sitz des Statthalters hier auf der
Erde ist leider mehr eine Sehenswürdigkeit denn ein trautes
Heim. Mir kommt er vor wie eine leere Hülle, die dumpf klingt,
wenn man dagegen schlägt. Mit mir und meiner Familie, der
Dienerschaft, den Kaiserlichen Garnisonen hier und in den
wichtigsten, planetaren Zentren, und gelegentlichen Besuchern wie
Ihnen hat sich der Atem der Zentralkultur auch schon erschöpft.
Und das ist bei weitem nicht genug.«
    Es war später Nachmittag, man saß unter den Kolonnaden,
die nebelverhangenen, schroffen Gipfel am Horizont glühten
purpurn im Licht der Sonne, und die Luft war so gesättigt mit
Blütendüften, daß jede Brise wie ein angestrengter
Seufzer anmutete.
    Natürlich schickte es sich auch für einen Statthalter
nicht, sich allzu offenkundig für das Tun und Treiben eines
Gastes zu interessieren, aber man mußte Ennius wohl zugute
halten, daß er die permanente Isolation vom Imperium als
nachgerade unerträglich empfand.
    »Hatten Sie einen längeren Aufenthalt geplant, Dr.
Arvardan«, fragte der Statthalter.
    »Das, Lord Ennius, kann ich noch nicht genau sagen. Ich bin
den übrigen Teilnehmern an meiner Expedition vorausgereist, um
mich mit den Verhältnissen auf der Erde vertraut zu machen und
die nötigen Formalitäten zu erledigen. Zum Beispiel brauche
ich von Ihnen die übliche, offizielle Genehmigung, an den
jeweiligen Ausgrabungsstätten Lager zu errichten, und so
weiter.«
    »Oh, die Genehmigung ist hiermit erteilt! Aber wann fangen
Sie denn nun mit den Grabungen an? Und was, in aller Welt, hoffen Sie
auf diesem elenden Schutthaufen von einem Planeten eigentlich zu
finden?«
    »Wenn alles gutgeht, könnte das erste Lager in ein paar
Monaten stehen. Und was diese Welt betrifft – nun, ich
würde sie gewiß nicht als elenden Schutthaufen bezeichnen.
Sie ist absolut einmalig in der ganzen Galaxis.«
    »Einmalig?« wiederholte der Statthalter eisig.
»Ausgeschlossen! Es ist eine ganz normale Welt, man könnte
auch sagen, ein Schweinestall, ein Dreckloch, eine Kloake, oder was
Ihnen sonst an wenig schmeichelhaften Bezeichnungen einfällt.
Und obwohl sie ekelerregender kaum sein könnte, darf sie doch
nicht einmal in bezug auf Scheußlichkeit das Attribut einmalig
für sich in Anspruch nehmen.
    Sie ist und bleibt ein gewöhnlicher, primitiver
Bauernplanet.«
    »Aber…« – auf diesen Schwall von
widersprüchlichen Aussagen war Arvardan nicht gefaßt
gewesen – »die Erde ist doch radioaktiv.«
    »Und wenn schon? Tausende von Planeten in der Galaxis sind
radioaktiv, und einige sehr viel stärker als die Erde.«
    In diesem Augenblick kam mit leisem Surren die mobile Bar
angerollt und hielt genau in Reichweite an. Die Aufmerksamkeit wandte
sich anderen Dingen zu.
    Ennius deutete auf den Wagen und fragte: »Was darf es denn
sein?«
    »Ich bin nicht wählerisch. Einen Lime Twist vielleicht.«
    »Das läßt sich machen. Die Bar hat die Zutaten
sicher parat… Mit oder ohne Chensey?«
    »Höchstens eine Spur.« Arvardan hielt Daumen und
Zeigefinger so dicht zusammen, daß sie sich fast
berührten.
    »Kommt sofort.«
    Irgendwo in den Tiefen der Bar (vielleicht die einzige technische
Ausgeburt menschlichen Erfindungsgeistes, die sich allenthalben
uneingeschränkter Popularität erfreute) trat ein Barkeeper
in Aktion – ein nichtmenschlicher Barkeeper mit elektronischer
Seele, der die Cocktails nicht mit dem Meßbecher mixte, sondern
die Atome der einzelnen Komponenten zählte und somit immer das
perfekte Mischungsverhältnis erzielte. Seine Drinks ließen
selbst die einfallsreichsten Kreationen eines menschlichen Barkeepers
fade erscheinen.
    Wie durch Zauberei standen plötzlich hohe Gläser in den
entsprechenden Nischen.
    Arvardan nahm das grüne. Ein kalter Hauch streifte
flüchtig seine Wange, bevor er es an die Lippen setzte und
kostete.
    »Genau richtig«, lobte er. Dann stellte er das Glas in
eine dafür vorgesehene Vertiefung in der Armlehne seines Sessels
und fuhr fort: »Sie haben ganz recht, Statthalter, es gibt
Tausende von radioaktiven Planeten, aber nur einer davon ist bewohnt. Dieser hier.«
    »Nun…« – Ennius hatte ebenfalls getrunken und
leckte sich nun die Lippen. Der samtweiche Geschmack schien ihn ein
wenig besänftigt zu haben –, »in dieser Hinsicht mag
die Erde

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