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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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tatsächlich einmalig sein, allerdings ist das ein
Vorzug, um den man sie nicht zu beneiden braucht.«
    »Aber es geht doch um sehr viel mehr als nur um Einmaligkeit
im Sinne der Statistik.« Immer wieder an seinem Glas nippend,
sprach Arvardan bedächtig weiter. »Die Möglichkeiten
sind unübersehbar. Wenn man den Biologen glauben darf, kann auf
Planeten, wo die Strahlungswerte in der Atmosphäre und in den
Meeren eine gewisse Grenze überschreiten, kein Leben
entstehen… Die Radioaktivität der Erde liegt um ein
Beträchtliches über dieser Grenze.«
    »Interessant. Das wußte ich nicht. Vermutlich wäre
das ein schlagender Beweis dafür, daß die Lebewesen auf
der Erde von denen in der übrigen Galaxis grundverschieden
sind… Als Sirianer müßte Sie das eigentlich
freuen.« Irgend etwas schien seinen Sinn für Ironie geweckt
zu haben, denn er flüsterte Arvardan vertraulich zu:
»Wissen Sie, was das größte Problem bei der
Verwaltung dieses Planeten ist? Der penetrante Antiterrestrialismus,
der den gesamten Sirius-Sektor durchzieht. Und die Erdenmenschen
erwidern diese Gefühle von ganzem Herzen. Das soll
natürlich nicht heißen, daß es Antiterrestrialismus
in mehr oder weniger abgeschwächter Form nicht auch an vielen
anderen Stellen der Galaxis gäbe, aber doch nirgendwo so
ausgeprägt wie im Sirius.«
    Arvardan brauste heftig auf. »Lord Ennius, das ist eine
Unterstellung, die ich zurückweisen muß. Ich bin nicht
intoleranter als jeder andere Mensch auf dieser Welt. Als
Wissenschaftler bin ich aus tiefstem Herzen von der Gleichheit aller
Menschen überzeugt, und das schließt auch die
Erdenmenschen ein. Im Grunde sind alle Lebewesen insofern gleich, als
sie sich aus kettenförmig angeordneten
Nukleinsäuremolekülen und aus feinverteilten
Proteinkomplexen zusammensetzen. Die eben erwähnten Auswirkungen
der Radioaktivität betreffen nicht nur gewisse Formen des
menschlichen Lebens oder überhaupt einzelne Lebensformen. Sie
gelten für alles Leben, denn alles Leben basiert auf der
Quantenmechanik dieser Makromoleküle. Das haben Sie, ich, die
Erdenmenschen, die Spinnen und die Bakterien gemeinsam.
    Ich brauche Ihnen wohl nicht zu erklären, daß Proteine
und Nukleinsäuren aus ungeheuer komplizierten Gruppierungen von
Aminosäurenukleotiden und bestimmten anderen
Spezial-Verbindungen bestehen. Diese komplexen, dreidimensionalen
Muster sind so unbeständig wie Sonnenstrahlen an einem
bewölkten Tag. Und erst diese Unbeständigkeit macht das
Leben aus. Es muß seine Position unentwegt verändern, um
seine Identität zu bewahren – nach Art der langen Stange,
die der Akrobat auf seiner Nase balanciert.
    Diese chemischen Wunderstoffe müssen freilich erst aus
anorganischer Materie aufgebaut werden, bevor Leben entstehen kann.
Ganz am Anfang steht der Einfluß der Sonnenstrahlung auf jene
ungeheuren Mengen wässeriger Lösungen, die wir Ozeane
nennen. Die organischen Moleküle bilden zunehmend komplexere
Strukturen, ein Weg führt von Methan über Formaldehyd und
schließlich zu Zucker und Stärke, ein zweiter von
Harnstoff über Nukleotide zu Nukleinsäuren, und ein dritter
von Harnstoff zu Amino- und Proteinsäuren. Die Kombination und
der Zerfall der Atome werden natürlich vom Zufall bestimmt, und
auf einer Welt dauert der Prozeß Millionen von Jahren,
während er auf einer anderen in ein paar Jahrhunderten
abgeschlossen sein kann, wobei der erste Fall selbstverständlich
der sehr viel wahrscheinlichere ist. Man muß eigentlich davon
ausgehen, daß der Vorgang niemals ganz zum Stillstand
kommt.
    Nun haben Experten für organische Chemie sämtliche bei
diesem Prozeß ablaufenden Kettenreaktionen und besonders deren
Energiebilanz, das heißt, das energetische Geschehen bei jeder
Veränderung im Atomkern, genauestens errechnet. So kann man
heute mit absoluter Sicherheit sagen, daß mehrere entscheidende
Schritte bei der Entstehung von Leben nur dann erfolgen können,
wenn keine Strahlungsenergie vorhanden ist. Sollte Ihnen das nicht
geheuer sein, Statthalter, so kann ich nur darauf hinweisen,
daß die Photochemie (sie beschäftigt sich mit den
chemischen Reaktionen, die durch Strahlungsenergie ausgelöst
werden), eine hochentwickelte, naturwissenschaftliche Disziplin,
unzählige Fälle kennt, bei denen die einfachsten Reaktionen
ganz unterschiedlich ablaufen, je nachdem, ob Lichtquantenenergie
daran beteiligt ist oder nicht.
    Auf normalen Welten ist die Sonne die einzige oder zumindest die
weitaus stärkste

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