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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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radioaktiven
Isotope genau so zerfallen, wie die Statistik es wollte.
    Selbst als Sark vor fünfhundert Jahren entdeckte, daß
im Boden Florinas, der unmittelbar benachbarten Welt, ein Schatz von
unermeßlichem Wert ruhte, hatte sie sich nicht aus der Ruhe
bringen lassen. Mit monotonem Ticktack hatten sich ihre Zeiger durch
zwei siegreiche Kriege bewegt und ernst und gemessen den
Abschluß eines Eroberungsfriedens begleitet. Sark hatte auf
seine imperialen Bestrebungen verzichtet, hatte Florina eng an sich
gebunden und sich auf diese Weise eine Stellung im Universum
verschafft, mit der nicht einmal Trantor konkurrieren konnte.
    Nicht nur Trantor, auch andere Mächte hätten Florina
gern für sich gehabt. Mit der Zeit wurde der Planet immer mehr zu einem Kleinod, nach dem sich viele gierige Hände
ausstreckten. Doch nur Sark bekam es zu fassen, und Sark hätte
eher einen galaktischen Krieg riskiert, als es sich wieder wegnehmen
zu lassen.
    Das wußte Trantor! O ja, das wußte Trantor nur zu
gut!
    Wie ein Leitmotiv durchzogen diese Worte, begleitet vom leisen
Ticken des Chronometers, das Denken des Herrn von Fife.
    Es war zwei Uhr dreiundzwanzig.
     
    Fast ein Jahr zuvor hatten sich die fünf Obersten Herren von
Sark schon einmal getroffen. Damals wie heute hatte die Konferenz
hier stattgefunden, unter seinem Dach. Damals wie heute war jeder der
über den ganzen Planeten verstreuten Herren auf seinem eigenen
Kontinent geblieben und hatte sich darauf beschränkt, in
trimensischer Repräsentation anwesend zu sein.
    Im Grunde handelte es sich dabei um dreidimensionales Fernsehen in
Lebensgröße mit Ton und Farbe. Jeder halbwegs gutsituierte
Haushalt auf Sark besaß ein entsprechendes Gerät.
Außergewöhnlich war nur, daß in diesem Fall kein
Empfänger zu sehen war. Bis auf Fife waren alle Herren auf jede
nur denkbare Weise gegenwärtig – außer in der
Realität. Man sah weder die Wand hinter ihnen, noch flimmerten
sie, dennoch hätte man jederzeit mit der Hand durch sie
hindurchfassen können.
    Der Herr von Rune saß in Wirklichkeit auf der anderen
Hemisphäre, und auf seinem Kontinent war es derzeit Nacht. Der
kubische Ausschnitt, der seine Gestalt in Fifes Amtszimmer umgab,
wurde von kaltweißem, künstlichem Licht erleuchtet, wirkte
aber im Tageslicht geradezu dämmrig.
    Was sich – leibhaftig oder als Abbild – in diesem einen
Raum zusammengefunden hatte, war sozusagen die Inkarnation von Sark,
auch wenn die einzelnen Repräsentanten des Planeten nicht gerade
wie strahlende Helden erschienen. Rune war ein Glatzkopf, fett und
rosig wie ein Schweinchen, während Balle mit seinem grauen Haar
und den zahllosen Runzeln an eine Mumie erinnerte. Steen hatte
Gesichtspuder und Rouge aufgelegt und lächelte unentwegt, ein
ausgebrannter Mann, der eine Vitalität vortäuschte, die er
längst nicht mehr besaß. Borts Gleichgültigkeit
gegenüber allen Anforderungen der Zivilisation machte nicht
einmal vor einem ungepflegten Zweitagebart und schmutzigen
Fingernägeln halt.
    Dies waren also die fünf Obersten Herren.
    Sie stellten die höchste Sprosse des dreistufigen,
sarkitischen Regierungssystems dar. Ganz unten standen natürlich
die florinischen Beamten. Sie bildeten das Fundament, das durch alle
Wechselfälle, alle Aufstiege und Stürze einzelner,
sarkitischer Dynastien hindurch beständig blieb, sie schmierten
die Achsen und hielten das Räderwerk der Verwaltung in Gang.
Darüber befanden sich die Minister und Staatssekretäre,
ernannt von einem Staatsoberhaupt,’ dessen Amt erblich (und
sonst ohne jeden Einfluß) war. Die Funktion dieser Minister und
Staatssekretäre sowie des Staatsoberhaupts bestand
beziehungsweise erschöpfte sich darin, daß sie alle
wichtigen Dokumente signieren mußten, um sie rechtsgültig
zu machen.
    Die höchste Sprosse besetzten die fünf hier Anwesenden,
wobei jeder mit stillschweigendem Einverständnis der anderen
vier über einen Kontinent herrschte. Sie waren die
Oberhäupter jener Familien, die den überwiegenden Teil des
Kyrthandels und die daraus erwirtschafteten Einnahmen kontrollierten.
Wer das Geld hatte, hatte die Macht und bestimmte letztlich auch die
Politik auf Sark, und das war bei diesen fünf Männern der
Fall. Und der reichste und mächtigste unter ihnen war Fife.
    Dieser Herr von Fife hatte die anderen Führer des
zweitreichsten Planeten der Galaxis (nur Trantor war noch reicher,
aber es hatte schließlich eine halbe Million Welten im
Rücken und nicht nur zwei) damals

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