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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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übersehen. Sie fürchten sich zu
Tode.«
    »Verängstigte Menschen können sehr gefährlich
sein, Gnädigste. Man kann sich nicht darauf verlassen, daß
sie rational handeln.«
    »Warum machen Sie ihnen dann immer noch mehr Angst?«
Wenn sie wütend war, stotterte sie kaum merklich. »Wie
können Sie die beiden von drei Riesenkerlen mit Blastern
bedrohen lassen, Kapitän? Das werde ich Ihnen nie
vergessen.«
    Nein, dachte der Kapitän, das glaube ich dir aufs Wort. Er
spürte selbst, wie er allmählich wankend wurde.
    »Könnten Gnädigste mir vielleicht genauer
erklären, was Sie verlangen?«
    »Ganz einfach. Ich möchte, wie bereits gesagt, nur mit
ihnen sprechen. Wenn es sich wirklich um Floriner handelt, wie Sie
behaupten, könnten sie mir ungeheuer wertvolle Informationen
für mein Buch geben. Aber daraus wird natürlich nichts,
wenn sie so eingeschüchtert sind, daß sie kein Wort
über die Lippen bringen. Deshalb will ich nur mit ihnen allein
sein, sonst nichts. Allein, Kapitän! Ein ganz einfaches Wort,
verstehen Sie? Allein!«
    »Und was erzähle ich Ihrem Vater, Gnädigste, wenn
er erfährt, daß ich Sie ohne Aufsicht mit zwei
skrupellosen Verbrechern alleingelassen habe?«
    »Skrupellose Verbrecher! Beim endlosen All! Zwei arme
Schwachköpfe, die von ihrem Planeten flüchten wollten, und
denen nichts Besseres einfiel, als ausgerechnet ein Schiff nach Sark
zu besteigen! Wie sollte mein Vater überhaupt davon
erfahren?«
    »Wenn Ihnen etwas zustieße, würde er es
erfahren.«
    »Was sollte mir denn zustoßen?« Zitternd vor
Erregung hob sie ihre kleine Faust und rief mit aller
Entschlossenheit, die sie aufbringen konnte. »Ich verlange es, Kapitän!«
    »Ein Vorschlag zur Güte, Gnädigste?« bat
Kapitän Racety. »Ich nehme an der Unterredung teil. Ich,
nicht drei mit Blastern bewaffnete Raumfahrer. Ein einzelner Mann
ohne sichtbare Waffe. Sonst…« – auch seine Stimme
verriet nun grimmige Entschlossenheit – »kann ich auf Ihre
Forderung nicht eingehen.«
    »Nun gut.« Sie war außer Atem. »Nun gut. Aber
wenn ich sie Ihretwegen nicht zum Reden bringe, werde ich
persönlich dafür sorgen, daß Sie nie wieder ein
Raumschiff steuern.«
     
    Valona legte Rik hastig die Hand vor die Augen, als Samia die
Arrestzelle betrat.
    »Was machst du da, Mädchen?« fragte Samia scharf,
bevor ihr wieder einfiel, daß sie ja das Vertrauen der beiden
gewinnen wollte.
    Valona fiel das Sprechen schwer. »Er ist nicht besonders
klug«, sagte sie. »Er weiß nicht, daß Sie eine
›Herrin‹ sind. Womöglich hätte er Sie noch
angesehen. Aber er hätte es natürlich nicht böse
gemeint.«
    »Du meine Güte«, erwiderte Samia lachend.
»Soll er mich doch ansehen.« Sie wandte sich an den
Kapitän. »Müssen die beiden hier
drinbleiben?«
    »Soll ich ihnen etwa eine Kabine geben,
Gnädigste?«
    »Es ließe sich doch sicher eine Zelle finden, die nicht
ganz so trostlos ist«, sagte Samia.
    »Sie finden es hier trostlos, Gnädigste. Doch für
die beide ist es der reinste Luxus. Immerhin gibt es fließendes
Wasser. Fragen Sie sie doch mal, ob sie diesen Komfort auch in ihrer
Hütte auf Florina hatten.«
    »Schicken Sie wenigstens diese Männer weg.«
    Der Kapitän gab den drei Raumfahrern einen Wink. Sie machten
auf der Stelle kehrt und marschierten hinaus.
    Racety hatte einen leichten Aluminiumklappstuhl mitgebracht und
stellte ihn nun auf. Samia zog ihn zu sich heran.
    »Aufstehen!« fuhr der Kapitän die beiden Gefangenen
an.
    Samia unterbrach ihn sofort. »Nein! Meinethalben können
sie ruhig sitzenbleiben. Und Sie sollten sich nicht einmischen,
Kapitän.«
    Sie wandte sich wieder Rik und Valona zu. »Du bist also
Florinerin, Mädchen.«
    Valona schüttelte den Kopf. »Wir kommen von
Wotex.«
    »Du brauchst keine Angst zu haben. Es macht nichts, daß
du Florinerin bist. Niemand wird dir etwas tun.«
    »Wir kommen von Wotex.«
    »Aber du hast doch praktisch schon zugegeben, daß du
von Florina stammst, Mädchen. Warum hast du dem Jungen die Augen
zugehalten?«
    »Weil er keine ›Herrin‹ ansehen darf.«
    »Auch nicht, wenn er von Wotex stammt?«
    Valona schwieg.
    Samia ließ ihr Zeit zum Nachdenken. Dann setzte sie ihr
freundlichstes Lächeln auf und sagte: »Nur Florinern ist es
nicht gestattet, eine ›Herrin‹ anzusehen. Du hast dich also
bereits verraten.«
    »Er ist aber kein Floriner«, entfuhr es
Valona.
    »Und du?«
    »Ich schon. Aber er nicht. Tun Sie ihm nichts. Er kommt
wirklich nicht von Florina.« Sie war

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