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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Verstand wieder
einzuschalten. Von hier bis Sark, mein Bester.«
    »Wollen Sie nicht doch lieber meinen Flitzer
nehmen?«
    »Nett von Ihnen, aber…«
    Terens entfernte sich, ein wenig zu schnell, und winkte
zurück. Der ›Herr‹ starrte ihm nach.
    Morgen, wenn man die Reste des Toten zwischen den Felsen fand und
die Fahndung auslöste, würde sich der ›Herr‹
vielleicht wieder an dieses Gespräch erinnern. »Er war
irgendwie sonderbar«, würde er sagen, »Sie wissen
schon, was ich meine. Merkwürdige Ausdrucksweise, und
anscheinend wußte er nicht, wo er war. Ich könnte
schwören, daß er noch nie von der Triffis Avenue
gehört hatte.«
    Aber das würde erst morgen sein.
    Er ging in die Richtung, die der ›Herr‹ ihm gewiesen
hatte, und erreichte ein Gebäude, das in verschiedenen
Orangetönen schillerte und das Glitzerschild mit der Aufschrift
›Triffis Avenue‹ fast in den Schatten stellte. Hier bog er
nach links ab.
     
    In Hafen 9 wimmelte es von Jugendlichen im Seglerdress, wozu
offenbar hohe, spitze Hüte und Hosen mit besonders ausladender
Hüftpartie gehörten. Terens fürchtete schon, alle
Blicke auf sich zu ziehen, aber niemand beachtete ihn. Auf allen
Seiten waren Gespräche im Gang, ein einziges Kauderwelsch, von
dem er kaum ein Wort verstand.
    Hangar 26 hatte er rasch gefunden, aber er zögerte ein paar
Minuten, bevor er tatsächlich näher trat. Er wollte sicher
sein, daß sich nicht irgendein ›Herr‹ hartnäckig
in der Nähe herumtrieb, ein ›Herr‹, dem vielleicht die
Jacht im Nebenhangar gehörte, der den echten Alstare Deamone vom
Sehen kannte und sich fragte, was wohl ein Fremder bei dessen Schiff
zu suchen hatte.
    Endlich schien im näheren Umkreis die Luft rein zu sein, und
er wagte sich hinüber. Der Bug der Jacht ragte aus dem Hangar
heraus auf einen freien Platz, um den herum sich weitere
Stellplätze gruppierten. Er reckte den Hals, soweit er konnte,
um sie sich anzusehen.
    Was nun?
    In den vergangenen zwölf Stunden hatte er drei Menschen
getötet. Er war vom florinischen Schultheiß zum Gendarm
aufgestiegen und vom Gendarm zum ›Herrn‹. Er war von der
Unteren Stadt in die Obere Stadt und von dort in einen Raumhafen
gelangt. Faktisch war er Besitzer einer Jacht, die soweit
raumtüchtig war, daß sie ihn zu jeder bewohnten Welt in
diesem Abschnitt der Galaxis und damit in Sicherheit bringen
konnte.
    Die Sache hatte nur einen Haken.
    Er konnte keine Raumjacht steuern.
    Er war zum Umfallen müde und obendrein hungrig. War er
wirklich so weit gekommen, um hier, an der Schwelle zum Weltraum
festzusitzen, ohne diese Schwelle überschreiten zu
können?
    Inzwischen hatten sich die Gendarmen wohl zu der Erkenntnis
durchgerungen, daß er sich nicht in der Unteren Stadt aufhielt.
Nun würden sie die Suche auf die Obere Stadt ausweiten,
vorausgesetzt, es ging in ihre dicken Schädel hinein, daß
ein Floriner es überhaupt wagte, dorthin vorzudringen.
Sobald man die verbrannten Leichenreste fand, würden die
Ermittlungen in eine neue Richtung gehen. Von da an würde man
nach einem falschen ›Herrn‹ fahnden.
    So stand die Sache. Er hatte das Ende der Sackgasse erreicht und
stand mit dem Rücken zur Wand. Nun konnte er nur noch warten,
während das Gebell der Meute immer lauter wurde. Irgendwann
würden sich die Bluthunde auf ihn stürzen.
    Vor sechsunddreißig Stunden hatte er die größte
Chance seines Lebens in Händen gehalten. Nun war die Chance
vertan, und er sah dem Tod ins Auge.

 
11
DER KAPITÄN
     
     
    Es war eigentlich das erste Mal, daß Kapitän Racety
nicht imstande war, sich gegen einen Passagier durchzusetzen. Dabei
hätte er normalerweise sogar dann auf Entgegenkommen zählen
können, wenn der Passagier einer der Obersten Herren
persönlich gewesen wäre. Ein Oberster Herr mochte auf
seinem eigenen Kontinent allmächtig sein, aber er würde
einsehen, daß es auf einem Raumschiff nur einen Herrn geben
konnte, nämlich den Kapitän.
    Bei einer Frau war das anders. Das ganze Geschlecht war schwierig
genug. Doch mit einer Frau, die obendrein einen Obersten Herrn zum
Vater hatte, war schon gar nicht mehr zu reden.
    »Gnädigste«, begann er, »wie kann ich Ihnen
erlauben, die beiden unter vier Augen zu verhören?«
    Samia von Fife blitzte ihn aus schwarzen Augen an und fragte:
»Wieso denn nicht, Kapitän? Sie sind doch nicht etwa
bewaffnet?«
    »Natürlich nicht. Aber darum geht es auch
nicht.«
    »Die Ärmsten sind völlig verschüchtert, das
ist doch nicht zu

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