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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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waren aufgesprungen und schrien durcheinander. Bort drohte
mit der Faust, an seinem Mundwinkel hing ein
Schaumflöckchen.
    Mit Gewalt konnten sie nichts ausrichten. Fife lächelte.
Jeder saß in sicherer Entfernung auf seinem Kontinent. Er
konnte hinter seinem Schreibtisch ruhig zusehen, wie sie
schäumten.
    »Sie haben keine Wahl«, sagte er. »Ich habe die
Zeit seit unserer ersten Konferenz nicht ungenutzt verstreichen
lassen. Während Sie alle brav beieinandersaßen und mir
zuhörten, hat eine Gruppe mir treu ergebener Offiziere das
Kommando über die Marine übernommen.«
    »Verrat!« heulten sie auf.
    »Verrat an der kontinentalen Autonomie«, gab Fife
zurück. »Aus Loyalität zu Sark.«
    Steen verknotete nervös seine bleichen Finger. Die
kupferroten Nägel schienen förmlich zu glühen.
»Aber es geht doch um X. Selbst wenn X einer von uns ist, sind
die drei anderen unschuldig. Ich bin nicht X.« Er warf einen
giftigen Blick in die Runde. »Es muß einer von Ihnen
sein.«
    »Wer unschuldig ist, den werde ich auf Wunsch an der
Regierung beteiligen. Er hat nichts zu verlieren.«
    »Aber Sie wollen uns nicht sagen, wer unschuldig ist«,
zeterte Bort. »Sie halten uns nur hin mit Ihrer X-Geschichte,
mit… mit…« Seine Kurzatmigkeit zwang ihn,
innezuhalten.
    »Sie irren sich. In vierundzwanzig Stunden weiß ich,
wer X ist. Etwas habe ich Ihnen noch nicht verraten. Der
Weltraumanalytiker, von dem die ganze Zeit die Rede war, befindet
sich in meiner Gewalt.«
    Alle verstummten und beäugten sich mißtrauisch.
    Fife lachte in sich hinein. »Sie fragen sich, wer von Ihnen X
sein könnte. Glauben Sie mir, einer weiß es ganz genau.
Und in vierundzwanzig Stunden wissen wir es alle. Und nun, meine
Herren, vergessen Sie nicht, Ihnen sind die Hände gebunden. Die
Kriegsschiffe stehen unter meinem Kommando. Guten Tag.«
    Er verabschiedete sich mit einer Handbewegung.
    Rasch nacheinander verschwanden die Obersten Herren, erloschen wie
die Sterne auf dem Sichtschirm, wenn in den Tiefen des Alls
unsichtbar ein Raumschiffwrack vorüberzieht.
    Steen wartete bis zuletzt. »Fife«, sagte er mit
zittriger Stimme.
    Fife blickte auf. »Ja? Jetzt sind wir unter uns. Wollen Sie
ein Geständnis ablegen? Sind Sie X?«
    Steens Gesicht verzerrte sich in hilflosem Schrecken. »Nein,
nein. Ich muß doch bitten! Ich wollte mich nur vergewissern, ob
es Ihnen denn wirklich ernst ist. Mit der kontinentalen Autonomie und
so weiter. Wirklich und wahrhaftig?«
    Fife betrachtete unverwandt den alten Chronometer an der Wand.
»Guten Tag.«
    Steen ließ ein klägliches Winseln hören. Dann hob
er die Hand, berührte den Schalter und verschwand wie die
anderen.
     
    Reglos wie ein steinernes Denkmal blieb Fife zurück. Die
Konferenz war vorüber, der Schlachtenlärm verklungen, nun
erfaßte ihn tiefe Niedergeschlagenheit. Wie eine tiefe Wunde
spaltete der lippenlose Mund sein breites Gesicht. Alle seine
Berechnungen gründeten auf einer Voraussetzung: Der
Weltraumanalytiker war wahnsinnig, es gab keine Katastrophe. Dennoch
war wegen eines Wahnsinnigen so viel geschehen. Hätte Junz vom
I.A.W. ein volles Jahr lang nach einem Mann gesucht, der nicht bei
Verstand war? Wäre er einem bloßen Märchen so
unermüdlich nachgegangen?
    Darüber hatte Fife mit niemandem gesprochen. Er wagte kaum,
sich selbst seine Zweifel einzugestehen. Wenn nun der
Weltraumanalytiker gar nicht verrückt gewesen wäre? Wenn
das Schwert der Zerstörung tatsächlich über der Welt
des Kyrt hinge?
    Lautlos erschien der florinische Sekretär vor dem Obersten
Herrn und sagte mit seiner trockenen, leblosen Stimme:
    »Euer Gnaden!«
    »Was gibt’s?«
    »Das Schiff mit Ihrer Tochter ist gelandet.«
    »Der Weltraumanalytiker und die Eingeborene sind in
Sicherheit?«
    »Jawohl, Euer Gnaden.«
    »Niemand soll sie in meiner Abwesenheit befragen. Sie werden
bis zu meinem Eintreffen isoliert. – Gibt es Nachricht von
Florina?«
    »Jawohl, Euer Gnaden. Der Schultheiß wurde in Gewahrsam
genommen und befindet sich auf dem Weg nach Sark.«

 
13
DER RAUMSEGLER
     
     
    Die Dämmerung senkte sich herab, im Raumhafen strahlten die
Lampen heller. Insgesamt hielt sich die Lichtstärke freilich auf
dem Niveau eines trüben Spätnachmittags. In Hafen 9
herrschte wie in allen anderen Jachthäfen der Oberen Stadt
während der gesamten Planetenrotation Tageslicht. Die
Mittagssonne mochte ein klein wenig mehr an Leuchtkraft einbringen,
aber das war auch der einzige Unterschied.
    Markis Genro hatte

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