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Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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Scheitern ihrer Pläne herbeizuführen. Aber wenn ich auch nur einen Millimeter zu viel getan hätte, hätte ich das verloren, was ich wollte – eine unblutige Übernahme. Nichts war mir wichtiger, als keinen Widerstand vorzufinden, wenn meine Soldaten eintrafen.«
    Daneel hielt inne, als müsse er sich die Worte zurechtlegen, und fuhr dann fort: »Ich möchte nicht auf die Mathematik meines Positronengehirns eingehen. Es übersteigt mein Verständnis, aber vielleicht das Ihre nicht, wenn Sie genügend darüber nachdenken. Jedenfalls werde ich von den Drei Gesetzen der Robotik gelenkt, die traditionell in Worte gefaßt werden – oder das einmal wurden, vor langer Zeit. Diese Regeln lauten folgendermaßen:
    ›Eins: Ein Roboter darf kein menschliches Wesen verletzen oder durch Untätigkeit gestatten, daß einem menschlichen Wesen Schaden zugefügt wird.‹
    ›Zwei: Ein Roboter muß den ihm von einem Menschen gegebenen Befehl gehorchen, es sei denn, ein solcher Befehl würde mit Regel eins kollidieren.‹
    ›Drei: Ein Roboter muß seine Existenz beschützen, solange dieser Schutz nicht mit Regel eins und zwei kollidiert.‹
    Aber… vor zwanzigtausend Jahren hatte ich einen Freund. Auch einen Roboter. Aber nicht einen Roboter, wie ich es bin. Ihn konnte man nicht für ein menschliches Wesen halten, aber er war es, der die mentalen Kräfte besaß, und durch ihn erwarb ich die meinen. Ihm schien es, daß es eine noch allgemeinere Regel geben müßte, als diese drei Grundregeln. Er nannte diese Regel das Nullte Gesetz, da Null vor Eins kommt. Und diese Regel lautet:
    ›Null: Ein Roboter darf die Menschheit nicht verletzen oder durch Untätigkeit gestatten, daß der Menschheit Schaden zugefügt wird.‹
    Und dann muß die erste Regel lauten:
    ›Eins: Ein Roboter darf kein menschliches Wesen verletzen oder durch Untätigkeit gestatten, daß einem menschlichen Wesen Schaden zugefügt wird, es sei denn, wenn dadurch die Regel null verletzt würde.‹
    Und die anderen beiden Regeln müßten in ähnlicher Weise modifiziert werden, verstehen Sie?«
    Daneel hielt inne und sah Seldon mit ernster Miene an. Der meinte: »Ich verstehe.«
    Und Daneel fuhr fort: »Das Problem ist nur, Hari, daß es so leicht ist, ein menschliches Wesen zu identifizieren. Ich kann darauf zeigen. Es ist leicht zu erkennen, was einem Menschen Schaden zufügt und was nicht – relativ leicht; aber was ist >die Menschheit? Worauf können wir zeigen, wenn wir von der Menschheit sprechen? Und wie können wir einen Schaden für die Menschheit definieren? Wann wird eine Handlungsweise der Menschheit als Ganzem mehr Nutzen als Schaden bringen? Wie kann man das erkennen? Der Roboter, der das Nullte Gesetz zum ersten Mal formulierte, ist gestorben – wurde dauerhaft inaktiv –, weil er zu einer Maßnahme gezwungen wurde, die seiner Ansicht nach zum Wohl der Menschheit war, von der er aber nicht sicher sein konnte, daß sie zum Wohl der Menschheit war. Und als er desaktiviert wurde, überließ er die Sorge für die Galaxis mir.
    Und seitdem habe ich mich bemüht. Ich habe mich so wenig wie möglich eingemischt und mich auf die Menschen selbst verlassen, um darüber zu urteilen, was gut war. Sie konnten Risiken eingehen; ich nicht. Sie konnten ihre Ziele verfehlen; ich wagte das nicht. Sie konnten unwissentlich Schaden anrichten. Ich würde inaktiv werden, wenn ich das täte. Das Nullte Gesetz läßt keinen Platz für unwissentlich zugefügten Schaden.
    Aber manchmal bin ich gezwungen zu handeln. Daß ich immer noch in Funktion bin, zeigt, daß meine Maßnahmen stets gemäßigt und sehr diskret waren. Aber in dem Maße, wie das Imperium anfing zu zerfallen, mußte ich mich immer häufiger einschalten. Und jetzt muß ich schon seit Jahrzehnten die Rolle von Demerzel spielen und versuchen, die Regierung auf diese Weise zu lenken, um Schaden abzuwenden – und doch funktioniere ich, wie Sie sehen, immer noch.
    Als Sie Ihren Vortrag bei dem Kongreß hielten, erkannte ich sofort, daß in der Psychohistorik ein Werkzeug vorlag, das es vielleicht möglich machen würde, das zu identifizieren, was für die Menschheit gut oder schlecht war. Damit würden die zu treffenden Entscheidungen weniger blind sein. Ich würde sogar menschlichen Wesen vertrauen, jene Entscheidungen zu treffen, und mich selbst nur den größten Katastrophen widmen müssen. Also sorgte ich schnell dafür, daß Cleon von Ihrer Rede erfuhr und Sie zu sich rief. Als ich dann hörte, daß Sie den

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