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Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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sich überhaupt an Roboter erinnern. Hinzu kommt, daß ich die Fähigkeit besitze, menschliche Empfindungen wahrzunehmen und zu beeinflussen. Die Wahrnehmung macht keine Schwierigkeiten, aber Empfindungen zu beeinflussen, ist aus Gründen, die mit meiner Roboternatur zu tun haben, recht schwierig für mich – obwohl ich es kann, wenn ich es will. Ich besitze die Fähigkeit, muß mich aber mit meinem Willen auseinandersetzen, sie nicht zu gebrauchen. Ich versuche, mich nie einzumischen, nur dann, wenn ich keine andere Wahl habe. Und wenn ich mich einmische, dann tue ich selten mehr, als daß ich das bereits Vorhandene so wenig wie möglich verstärke. Wenn ich meine Ziele auch ohne Einmischung erreichen kann, vermeide ich jeglichen Eingriff.
    Es war nicht nötig, daß ich mich an Sonnenmeister Vierzehn zu schaffen machte, damit er Sie akzeptierte – ich nenne es ›zu schaffen machen‹, wie Sie bemerken, weil es etwas Unangenehmes ist. Ich brauchte mich nicht an ihm zu schaffen zu machen, weil er wegen früherer Gefälligkeiten in meiner Schuld steht und ein ehrenwerter Mann ist, trotz der Eigenheiten, die Sie an ihm festgestellt haben. Das zweite Mal, als Sie in seinen Augen ein Sakrileg begangen hatten, mußte ich mich einschalten, Sie den Kaiserlichen Behörden zu übergeben, die er nicht mag. Ich habe lediglich seine Abneigung ein wenig verstärkt, und er übergab Sie meiner Obhut und akzeptierte meine Argumente, die ihm sonst vielleicht fadenscheinig erschienen wären.
    Auch an Ihnen habe ich mich nicht besonders zu schaffen gemacht. Sie mißtrauten den Kaiserlichen ebenfalls. Das tun heute die meisten Menschen, und das ist ein wichtiger Faktor im Niedergang des Imperiums. Darüber hinaus waren Sie auf das Konzept der Psychohistorik stolz, waren stolz darauf, es erdacht zu haben. Ihnen hätte es nichts ausgemacht, hätten Sie beweisen können, daß Ihre Entdeckung eine praktikable Disziplin ist. Das hätte Ihre Eitelkeit weiter genährt.«
    Seldon runzelte die Stirn und sagte: »Verzeihen Sie, Master Robot, aber mir ist nicht bewußt, daß ich ein solches Ungeheuer an Eitelkeit bin.«
    »Sie sind keineswegs ein Ungeheuer an Eitelkeit«, sagte Daneel mild. »Ihnen ist völlig bewußt, daß es weder bewundernswert noch nützlich ist, von Eitelkeit getrieben zu sein. Also versuchen Sie, sie zu unterdrücken. Aber ebenso könnten Sie mißbilligen, daß Sie von Ihrem Herzschlag angetrieben werden. Sie können gegen beides nichts tun. Obwohl Sie, um Ihres eigenen Seelenfriedens willen Ihre Eitelkeit vor sich selbst verbergen, können Sie sie nicht vor mir verstecken. Sie existiert, so sorgfältig Sie sie auch tarnen. Und ich mußte nur ganz leicht nachhelfen, und schon waren Sie bereit, Maßnahmen zu ergreifen, um sich vor Demerzel zu verstecken, Maßnahmen, denen Sie sich noch einen Augenblick zuvor widersetzt hätten. Und plötzlich waren Sie begierig darauf, an der Psychohistorik zu arbeiten, und zwar mit einer Intensität, die Sie noch kurz zuvor abgelehnt hätten.
    Ich sah keine Notwendigkeit, an irgend etwas anderes zu rühren. Und so haben Sie sich mein Robotertum zusammenkombiniert. Hätte ich diese Möglichkeit vorhergesehen, dann hätte ich es vielleicht verhindert, aber meine Voraussicht und meine Fähigkeiten sind nicht unbeschränkt. Auch tut es mir jetzt nicht leid, daß es mir mißglückt ist, denn Ihre Argumente sind gut. Und es ist wichtig, daß Sie wissen, wer ich bin und daß ich Ihnen helfen kann.
    Gefühle, mein lieber Seldon, sind ein mächtiger Antrieb menschlichen Handelns, viel mächtiger, als das den Menschen selbst bewußt ist. Und Sie ahnen nicht, wieviel man mit dem Hauch einer Berührung bewirken kann und wie sehr es mir widerstrebt, eben das zu tun.«
    Seldons Atem ging schwer, er litt sichtlich darunter, in sich einen von Eitelkeit getriebenen Menschen zu sehen. »Warum widerstrebt es Ihnen?«
    »Weil es so leicht wäre, zu viel zu tun. Ich mußte Rashelle davon abhalten, das Imperium in eine feudale Anarchie zu verwandeln. Ich hätte schnell handeln und das Bewußtsein vieler beugen können, und die Folge hätte leicht ein blutiger Aufstand sein können. Männer sind Männer – und die wyanischen Generäle sind alle Männer. Es gehört wirklich nicht viel dazu, in jedem Mann Abneigung und latente Angst vor Frauen zu wecken. Das ist vielleicht eine biologische Angelegenheit, die ich als Roboter nicht ganz begreifen kann. Ich brauchte nur dieses Gefühl zu verstärken, um das

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