Foundation 08: Foundation
Maultier ist der Feind, gegen den sie kämpfen müssen, und sie hüten sich ebensosehr vor uns wie wir uns vor ihnen. Ich bin sicher, daß sie wissen, wer wir sind.«
Pritcher sah ihn kalt an. »Was beabsichtigen Sie zu tun?«
»Warten«, antwortete Channis knapp. »Sie auf uns zukommen lassen. Sie machen sich Sorgen, vielleicht wegen des Schiffes, aber wahrscheinlich wegen des Maultiers. Sie haben mit dem Gouverneur geblufft. Es hat nicht funktioniert. Wir waren auf der Hut. Die nächste Person, die sie schicken, wird wirklich ein Vertreter der Zweiten Foundation sein, und er wird uns irgendeinen Handel vorschlagen.«
»Und dann?«
»Und dann werden wir darauf eingehen.«
»Ich bin anderer Ansicht.«
»Weil Sie meinen, das sei Verrat am Maultier? Das wird es nicht sein.«
»Nein, das Maultier würde mit jedem Verrat fertig, den Sie sich ausdenken können. Aber ich bin trotzdem anderer Ansicht.«
»Dann vielleicht, weil Sie meinen, wir könnten die Leute von der Zweiten Foundation nicht übers Ohr hauen?«
»Das mag stimmen. Aber es ist nicht der Grund.«
Channis senkte den Blick auf das, was der andere in der Faust hielt, und sagte grimmig: »Sie meinen, das ist der Grund.«
Pritcher umfaßte seinen Laser. »Richtig. Sie stehen unter Arrest.«
»Weshalb?«
»Wegen Verrats an dem Ersten Bürger der Union.«
Channis preßte die Lippen aufeinander. »Was geht hier vor?«
»Verrat! Wie ich sagte. Und Korrektur der Sache meinerseits.«
»Ihr Beweis? Oder haben Sie nur Annahmen, nur Tagträume? Sind Sie wahnsinnig geworden?«
»O nein. Keineswegs. Glauben Sie, das Maultier schicke grüne Jungen für nichts und wieder nichts auf lächerliche Renommier-Missionen? Das kam mir gleich komisch vor. Aber ich verschwendete Zeit, indem ich an mir selbst zweifelte. Warum sollte er Sie schicken? Weil Sie zu lächeln und sich gut zu kleiden verstehen? Weil Sie achtundzwanzig sind?«
»Vielleicht, weil man mir vertrauen kann. Oder geben Sie nichts auf logische Gründe?«
»Vielleicht auch, weil man Ihnen nicht vertrauen kann. Was ein sehr logischer Grund ist, wie sich jetzt erweist.«
»Wetteifern wir in Paradoxa, oder ist das ein Spiel, bei dem der gewinnt, der mit den meisten Wörtern am wenigsten sagen kann?«
Der Laser rückte vor, und Pritcher kam hinterher. Hochaufgerichtet stand er vor dem jungen Mann. »Stehen Sie auf!«
Channis tat es ohne besondere Eile. Die Mündung des Lasers berührte seinen Gürtel, ohne daß seine Bauchmuskeln zurückwichen.
Pritcher sagte: »Der Wunsch des Maultiers war es, die Zweite Foundation zu finden. Er hatte versagt, und ich hatte versagt, und das Geheimnis, das keiner von uns aufdecken kann, ist gut verborgen. Es blieb nur noch eine Möglichkeit – einen Sucher zu finden, der das Versteck bereits kannte.«
»Bin ich das?«
»Offensichtlich. Damals wußte ich das natürlich noch nicht, aber obwohl mein Verstand sich verlangsamt haben muß, zielt er immer noch in die gewünschte Richtung. Wie leicht haben wir Star’s End gefunden! Auf wie wunderbare Weise prüften sie die richtige Feldregion der Linie unter einer ungeheuren Zahl von Möglichkeiten! Und nachdem Sie das getan hatten, wie genau fanden wir den entsprechenden Beobachtungspunkt! Sie ungeschickter Trottel! Haben Sie mich so unterschätzt, daß Sie gar nicht auf den Gedanken gekommen sind, ich würde eine Kombination so vieler unwahrscheinlicher Zufälle vielleicht nicht schlucken?«
»Sie meinen, ich bin zu erfolgreich gewesen?«
»Bei weitem zu erfolgreich für einen loyalen Mann.«
»Weil der von Ihnen aufgestellte Maßstab für den Erfolg so klein war?«
Der Laser stieß zu, obwohl in dem Gesicht, das Channis vor sich hatte, nur das kalte Glitzern der Augen den wachsenden Zorn verriet. »Weil Sie im Sold der Zweiten Foundation stehen.«
»Sold?« – unendliche Verachtung. »Beweisen Sie das!«
»Oder unter dem mentalen Einfluß.«
»Ohne Wissen des Maultiers? Lächerlich!«
»Mit dem Wissen des Maultiers. Genau das meine ich, mein junger Dummkopf. Mit dem Wissen des Maultiers. Glauben Sie, andernfalls hätte er Ihnen ein Schiff zum Spielen gegeben? Sie haben uns zu der Zweiten Foundation geführt, wie es von Ihnen erwartet wurde.«
»Aus diesem Haufen Spreu dresche ich das eine oder andere Korn heraus. Darf ich fragen, warum von mir erwartet wurde, all das zu tun? Wenn ich ein Verräter wäre, warum sollte ich Sie dann zu der Zweiten Foundation führen? Warum sollte ich nicht dafür sorgen, daß
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