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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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aus dem Raum vor, und das Interesse flaute angesichts dieses Klischees schnell ab.
    Es mochte jedoch im harmlosen Gespräch ein Name fallen und dem eine Denkpause folgen. Vielleicht sagte Dr. Darell dann »Nein«, oder er sagte »Ja«. Mit einem Anruf über die offene Kommunikationswelle wurde jemand beiläufig eingeladen. »Ich möchte, daß Sie meinen Vetter kennenlernen.«
    Und Arcadia betrieb ihre eigenen Vorbereitungen. Sie folgte dabei weitaus krummeren Wegen.
    Zum Beispiel überredete sie ihren Mitschüler Olynthus Dam, ihr einen selbstgebastelten, nicht von der Energieversorgung abhängigen Tonempfänger zu schenken. Die dabei angewandten Methoden ließen für sie eine Zukunft erwarten, die Gefahr für alle männlichen Wesen, mit denen sie in Kontakt kommen mochte, bedeuteten. Um Einzelheiten zu vermeiden: Sie trug lediglich ein solches Interesse an dem Hobby zur Schau, von dem Olynthus so gern sprach – er hatte zu Hause eine Werkstatt –, und kombinierte dies mit einer so gut abgestimmten Übertragung des Interesses auf Olynthus’ eigenes dickliches Gesicht, daß der unglückliche Jüngling sich dabei wiederfand, wie er 1) einen ebenso ausführlichen wie begeisterten Vortrag über die Prinzipien des Hyperwellen-Motors hielt, 2) von Schwindel ergriffen wurde, als er diese großen Augen hingerissen auf sich ruhen fühlte, und 3) Arcadia seine größte Schöpfung, den bereits erwähnten Tonempfänger, geradezu mit Gewalt in die willigen Hände drückte.
    Danach kultivierte Arcadia die Beziehung zu Olynthus in abnehmendem Grad gerade lange genug, daß aller Verdacht entfernt wurde, der Tonempfänger sei der Grund der Freundschaft gewesen. Noch monatelang tastete Olynthus die Erinnerung an diese kurze Periode seines Lebens immer und immer wieder mit den Fühlern seines Geistes ab, bis er schließlich mangels weiterer Ergänzungen aufgab und sie versinken ließ.
    Als der siebte Abend kam und fünf Männer, nachdem sie gut gespeist hatten, rauchend in Darells Wohnzimmer beisammensaßen, stand oben auf Arcadias Schreibtisch dieses ganz unkenntliche Produkt von Olynthus’ Erfindergabe.
     
    Es waren fünf Männer. Dr. Darell natürlich, der mit seinem ergrauenden Haar und seiner untadeligen Kleidung etwas älter als seine zweiundvierzig Jahre aussah, und der ernst blickende Pelleas Anthor, der jung und unsicher wirkte. Dazu kamen drei Neue: Jole Turbor, Fernseh-Kommentator, korpulent und dicklippig, Dr. Elvett Semic, Professor emeritus der Physik an der Universität, der, dürr und verrunzelt, seine Kleider nur halb ausfüllte, und der schlanke Homir Munn, Bibliothekar, der sich schrecklich unbehaglich fühlte.
    Dr. Darell sprach in normalem, sachlichem Ton. »Meine Herren, diese Zusammenkunft wurde aus einem etwas wichtigeren Grund als dem bloßen Wunsch nach Geselligkeit arrangiert. Das werden Sie sich schon gedacht haben. Da Sie eigens wegen Ihres jeweiligen Hintergrundes ausgewählt worden sind, ist Ihnen vielleicht auch der Gedanke an damit zusammenhängende Gefahr gekommen. Diese Gefahr will ich nicht herunterspielen, aber darauf hinweisen, daß wir alle auch so zum Untergang verurteilt sind.
    Sie werden bemerkt haben, daß die Einladungen ohne jeden Versuch zur Geheimhaltung erfolgt sind. Keiner von ihnen ist gebeten worden, sich auf dem Weg hierher nicht sehen zu lassen. Die Fenster sind nicht auf Undurchsichtigkeit von außen eingestellt. Der Raum ist durch keinen irgendwie gearteten Schirm geschützt. Wir brauchen nur die Aufmerksamkeit des Feindes zu erregen, und wir sind erledigt, und diese Aufmerksamkeit erregen wir am ehesten durch theatralische Geheimnistuerei.
    (Ha! dachte Arcadia und beugte sich über den kleinen Kasten, aus dem die ein bißchen blechern klingenden Stimmen kamen.)
    Verstehen Sie das?«
    Elvett Semic zupfte an seiner Unterlippe und entblößte die Zähne in der wunderlichen Geste, die jedem seiner Sätze vorausging. »Oh, machen Sie voran. Erzählen Sie uns von dem jungen Mann.«
    Dr. Darell antwortete: »Pelleas Anthor ist sein Name. Er ist Schüler meines alten Kollegen Kleise, der voriges Jahr starb. Kleise schickte mir zuvor sein Gehirnmuster bis zur fünften Unterebene, und dieses Muster ist mit dem des Mannes, den Sie vor sich sehen, verglichen worden. Sie wissen natürlich, daß ein Gehirnmuster nicht so weit gefälscht werden kann, auch nicht von Vertretern der Wissenschaft der Psychologie. Und wenn Sie es nicht wissen, müssen Sie mein Wort dafür nehmen.«
    Turbor

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