Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Titel: Foundation 09: Die Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
Vom Netzwerk:
zurücktreten. Aber natürlich ist es, wie bekannt, das Vorrecht des Ersten Sprechers, seinen Nachfolger zu bestimmen. Genau das möchte ich jetzt tun. Unter uns ist jemand, der seit längerem die Sitzungen der Tafel beherrscht, der durch die Kraft der Persönlichkeit häufig die Führung gegeben hat, zu der ich außerstande war. Sie alle wissen, daß ich von Sprecherin Delarmi rede.«
    Er schwieg einen Augenblick lang. »Nur Ihnen, Sprecher Gendibal, ist Ablehnung anzumerken«, sagte er dann. »Darf ich fragen, warum?« Er nahm wieder Platz und gab Gendibal dadurch die Gelegenheit zum Antworten.
    »Ich lehne Ihre Entscheidung nicht ab, Erster Sprecher«, sagte Gendibal leise. »Es ist und bleibt Ihr Recht, Ihren Nachfolger festzusetzen.«
    »Und genau das werde ich tun. Wenn Sie zurückkehren – und den Prozeß eingeleitet haben, der zur für uns erfolgreichen Beendigung der gegenwärtigen Krise führen wird –, ist die Zeit für meinen Rücktritt da. Mein Nachfolger wird die direkte Verantwortung für die Politik und deren Durchführung haben, die fortan erforderlich sein wird, um den erwähnten Prozeß voranzutreiben und abzuschließen. Haben Sie dazu etwas zu sagen, Sprecher Gendibal?«
    »Ich hoffe, Erster Sprecher«, sagte Gendibal ruhig, »wenn Sie Sprecherin Delarmi zu Ihrer Nachfolgerin machen, werden Sie ihr eindringlich nahelegen…«
    Barsch unterbrach ihn der Erste Sprecher. »Ich habe von Sprecherin Delarmi geredet, sie aber nicht zu meiner Nachfolgerin ernannt. Also, was haben Sie zu sagen?«
    »Entschuldigung, Erster Sprecher. Ich hätte sagen sollen, falls Sie Sprecherin Delarmi nach meiner erfolgreichen Rückkehr von dieser Mission zu Ihrer Nachfolgerin ernennen, sollten Sie ihr raten…«
    »Ich werde sie auch in Zukunft unter keinen Umständen zu meiner Nachfolgerin machen. Was sagen Sie nun?« Der Erste Sprecher war dazu außerstande, diese Erklärung ohne eine starke Regung der Zufriedenheit über den Schlag abzugeben, den er der Delarmi damit versetzte. Er hätte sie nicht auf erniedrigendere Weise abblitzen lassen können.
    »Also, Sprecher Gendibal, was haben Sie zu sagen?« wiederholte er nochmals.
    »Daß ich reichlich verwirrt bin.«
    Der Erste Sprecher erhob sich erneut. »Sprecherin Delarmi hat die Tafel beherrscht und geführt, aber das ist nicht alles, was an Voraussetzungen für den Posten des Ersten Sprechers nötig ist. Sprecher Gendibal hat etwas gesehen, was wir übersehen haben. Er hat sich der einmütigen Ablehnung der gesamten Tafel entgegengestellt, hat sie gezwungen, die Dinge neu zu durchdenken, sie dazu gebracht, sich seinen Erkenntnissen und Auffassungen anzuschließen. Ich hege einen gewissen Verdacht, aus welchen Motiven Sprecherin Delarmi die Verantwortung für die Verfolgung Golan Trevizes Sprecher Gendibal aufbürdet, aber in der Tat ist nun einmal er derjenige, der sich am besten zur Übernahme dieser Mission eignet. Ich weiß, daß er Erfolg haben wird. In dieser Frage vertraue ich meiner Intuition. Und wenn er zurückkehrt, wird Sprecher Gendibal sechsundzwanzigster Erster Sprecher werden.«
    Schroff setzte er sich hin, und sofort begann jeder Sprecher in einem lebhaften Gemisch von Lauten, Worten, Gedanken und Mienen seine Meinung zu bekunden. Der Erste Sprecher schenkte dem mißtönenden Wirrwar keine Beachtung; er starrte gleichgültig geradeaus. Nachdem es nun getan war, erkannte er, daß mit dem Ablegen der Verantwortung gewaltige Erleichterung einherging. Er hätte es früher tun sollen; aber er war dazu nicht imstande gewesen.
    Erst heute hatte er darüber Klarheit gewonnen, wer sein Nachfolger sein sollte.
    Und da lenkte sein Verstand irgendwie die Aufmerksamkeit auf die Delarmi, und er schaute zu ihr hinüber.
    Bei Seldon! Sie war vollkommen gefaßt und lächelte. Keine Spur von verzweifelter Enttäuschung ließ sich ihr anmerken; sie hatte noch keineswegs aufgegeben. Er fragte sich, ob er ihr in die Hände gearbeitet haben konnte. Welche Möglichkeiten blieben ihr noch?

 
37
     
     
    Delora Delarmi hätte ihre Verzweiflung und Enttäuschung offen gezeigt, wäre das auf irgendeine Weise von Nutzen gewesen.
    Es hätte ihr große Befriedigung bereitet, dem senilen Trottel Saures zu geben, der an der Tafel den Vorsitzenden mimte, oder dem jugendlichen Schwachkopf, mit dem das Glück sich verbündet hatte – aber es war keine Befriedigung, worauf es ihr ankam. Sie wollte mehr.
    Sie wollte Erster Sprecher werden.
    Und solange sie noch eine Karte

Weitere Kostenlose Bücher