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Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Titel: Foundation 09: Die Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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Lippen voll und leicht ungleichmäßig.
    Sie blickte an sich hinunter und löste die Frage des Verständigungsproblems, indem sie meinte: »Sehe ich nicht wie ein Mensch aus?«
    Sie sprach das Galakto-Standard mit einem ganz geringfügigen Zögern, als müsse sie sich ein wenig um die richtige Aussprache bemühen.
    Pelorat nickte. »Ich kann’s nicht leugnen«, sagte er mit ansatzweisem Lächeln. »Sehr menschlich. Wundervoll menschlich.«
    Die junge Frau breitete die Arme aus, als fordere sie zu genauerer Untersuchung auf. »Das will ich doch hoffen, Gentlemen. Für diesen Körper sind schon Männer gestorben.«
    »Ich würde lieber dafür leben«, erwiderte Pelorat, selber leicht überrascht über diese Anwandlung von Charme.
    »Eine gute Entscheidung«, sagte die Frau ernsthaft. »Sobald man diesen Leib berührt, wird alles Stöhnen zum Stöhnen der Ekstase.«
    Sie lachte, und Pelorat lachte mit ihr.
    »Wie alt sind Sie?« raunzte Trevize, der dem Gespräch mit finster gerunzelter Stirn zugehört hatte, die Frau an.
    Sie schrak, hatte es den Anschein, ein bißchen zurück. »Dreiundzwanzig… Gentleman.«
    »Warum sind Sie zu uns gekommen? Welche Absichten verfolgen Sie hier?«
    »Ich bin gekommen, um Sie nach Gaia zu bringen.« Ihre Beherrschung des Galakto-Standard ließ ein wenig nach, und ihre Vokale neigten zum Diphthongieren. Das ›gekommen‹ klang aus ihrem Mund wie ›gekommemb‹, ›Gaia‹ wie ›Geier‹.
    »Ein Mädchen als Eskorte?«
    Die Frau straffte ihre Haltung, und plötzlich machte sie den Eindruck einer Person, die alles unter Kontrolle hat. »Ich bin Gaia«, sagte sie, »so gut wie jeder andere. Das ist meine Schicht auf der Station.«
    »Ihre Schicht? Waren Sie die einzige Person an Bord?«
    »Mehr ist nicht nötig.« Sichtlicher Stolz.
    »Und nun ist sie leer?«
    »Ich halte mich nicht länger dort auf, Gentlemen, aber sie ist nicht leer. Sie ist da.«
    »Sie? Wen meinen Sie?«
    »Die Station. Sie ist Gaia. Sie braucht mich nicht. Sie hält Ihr Schiff fest.«
    »Wenn sie Sie nicht braucht, was haben Sie dann in der Station gemacht?«
    Pelorat hatte Trevize schon einmal am Ärmel gezupft, war jedoch abgeschüttelt worden. Jetzt versuchte er es nochmals. »Golan«, sagte er eindringlich und halb im Flüsterton, »schreien Sie sie nicht an. Sie ist ein Mädchen. Überlassen Sie mir die Sache.«
    Trevize schüttelte ärgerlich den Kopf, aber Pelorat ergriff bereits die Initiative. »Junge Frau«, erkundigte er sich, »wie lautet Ihr Name?«
    Die Frau lächelte mit plötzlicher sonniger Freundlichkeit, als wüßte sie den höflicheren Ton sehr zu schätzen. »Wonne«, gab sie zur Antwort.



»Wonne?« wiederholte Pelorat. »Ein sehr hübscher Name. Aber das ist doch sicherlich nicht alles?«
    »Natürlich nicht. Das wäre was, einen Namen mit bloß zwei Silben zu haben. Er würde in jeder Sektion dupliziert, sodaß wir einer den anderen nicht mehr voneinander unterscheiden könnten, und die Männer würden für den falschen Körper sterben. Mein vollständiger Name lautet Ywonnobiarella.«
    »Na, das ist doch was!«
    »Was? Sieben Silben? Das ist wenig. Ich habe Bekannte mit Namen von fünfzehn Silben, und sie werden’s nie müde, sich neue Kombinationen für ihre Freunde auszudenken. Seit ich fünfzehn geworden bin, ist es bei mir bei Wonne geblieben. Meine Mutter hat mich früher ›Bibbi‹ genannt, falls Sie sich so was überhaupt vorstellen können.«
    »Im Galakto-Standard bedeutet ›Wonne‹ soviel wie ›Ekstase‹ oder ›Glückseligkeit‹«, sagte Pelorat.
    »In der gaianischen Sprache auch. Sie ist nicht sehr verschieden vom Standard, und ›Ekstase‹ ist genau die Bedeutung, die mein Name vermitteln soll.«
    »Mein Name ist Janov Pelorat.«
    »Das weiß ich. Und der andere Gentleman – dieser Schreihals – ist Golan Trevize. Wir haben Nachricht von Sayshell erhalten.«
    »Wie haben Sie diese Nachricht erhalten?« fragte Trevize sofort, die Augen mißtrauisch zusammengekniffen.
    Wonne wandte sich ihm zu. »Nicht ich habe sie erhalten, sondern Gaia«, erwiderte sie gelassen.
    »Miss Wonne«, fragte Pelorat, »dürfen mein Partner und ich uns einen Moment lang allein unterhalten?«
    »Ja, freilich, aber Sie wissen, alles muß weitergehen.«
    »Es wird nicht lange dauern.« Pelorat zog kraftvoll an Trevizes Ellbogen, und Trevize folgte ihm widerwillig in die benachbarte Kabine.
    »Was soll das?« flüsterte Trevize. »Ich bin sicher, sie versteht uns auch hier drin.

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