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Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Titel: Foundation 09: Die Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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sinnvoll – und er hätte zu gern gewußt, wer derjenige war. Doch was sollte es nun bedeuten, daß ein Hamer ihn an seinem Wohnsitz besuchte? Konnte es sich um irgendeine raffinierte Falle handeln?
    Im Namen Seldons, wie konnte ein hamischer Farmer in die Universität gelangen? Welche Gründe hatte er für so etwas zu nennen? Was mochten seine wahren Beweggründe sein?
    Einen flüchtigen Moment lang überlegte er, ob er sich bewaffnen solle. Fast augenblicklich entschied er sich dagegen, weil er auf nahezu geringschätzige Weise davon überzeugt war, einen einzelnen Farmer, der sich in die Universität gewagt hatte, in Schach halten zu können, ohne sich dabei irgendeiner Gefahr auszusetzen, ohne mit unakzeptabler Nachhaltigkeit ein Hamer-Bewußtsein beeinflussen zu müssen.
    Gendibal gelangte zu der Auffassung, daß der gestrige Zwischenfall mit dem Farmer ihn viel zu stark beeindruckt hatte. War womöglich derselbe Farmer sein unerwarteter Besucher? Vielleicht stand er nicht länger unter fremdem Einfluß, von wem oder was diese Einflußnahme auch ausgehen mochte, und war nun gekommen, um sich für sein Benehmen bei Gendibal zu entschuldigen, aus Sorge, er könne andernfalls irgendwie bestraft werden. Aber woher sollte der Mann wissen, wohin er gehen mußte? An wen er sich zu wenden hatte?
    Entschlossen bog er um die Ecke des Korridors und betrat den Warteraum. Erstaunt blieb er stehen, dann wandte er sich an den Hauswart, der in seiner gläsernen Kabine furchtbar geschäftig tat.
    »Hauswart, Sie haben nicht erwähnt, daß der Besucher eine Frau ist!«
    »Ein Hamer, habe ich gesagt, Sprecher«, erwiderte der Hauswart ruhig. »Sie haben keine weitergehenden Fragen gestellt.«
    »Minimalinformation, Hauswart? Muß ich mir als eine Ihrer Eigenheiten merken.« (Und er mußte nachprüfen, ob der Hauswart sein Amt der Delarmi verdankte. Außerdem empfahl es sich offenbar, von nun an genauer auf die Funktionärchen zu achten, die ihn umgaben – es fiel allzu leicht, sie von der Höhe seiner noch neuen Sprecherschaft herab zu übersehen, die ›Unteren‹.) »Sind irgendwelche Konferenzräume frei?«
    »Nur Nummer Vier, Sprecher«, antwortete der Hauswart. »Er ist für drei Stunden frei.« Mit einem Ausdruck völliger Unschuld sah er erst die Hamerin an, dann Gendibal.
    »Wir werden uns in Nummer Vier unterhalten, Hauswart, und ich rate Ihnen dringend, auf Ihre Gedanken zu achten.« Gendibal führte einen unsanften mentalen Stoß, und der Hauswart erhob seine Abschirmung viel zu langsam. Gendibal wußte sehr gut, daß es eigentlich unter seiner Würde war, einen Untergebenen mit unterlegenem Verstand zu züchtigen, aber eine Person, die nicht dazu imstande war, eine unerfreuliche Mutmaßung bezüglich eines Vorgesetzten für sich zu behalten, mußte wenigstens lernen, sich nicht darin zu gefallen. Der Hauswart würde ein paar Stunden lang scheußliche Kopfschmerzen haben, und die waren durchaus verdient.

 
28
     
     
    Er konnte sich nicht sofort auf den Namen besinnen und befand sich auch keineswegs in der Stimmung, um in seinem Gedächtnis ausgiebig danach zu suchen. Sie durfte wohl schwerlich erwarten, daß er sich erinnerte.
    »Ich habe Ihren Namen vergessen«, sagte er mürrisch.
    »Ich bin Novi, Meister Forscher«, entgegnete sie, indem sie fast loskeuchte. »Mein Vornam is Sura, aber man ruft mir Novi.«
    »Ja, richtig. Novi. Wir sind uns gestern begegnet. Ich entsinne mich. Ich habe keineswegs vergessen, daß Sie mir zu Hilfe gekommen sind.« Er brachte es nicht fertig, sich auf dem Gelände der Universität des Hamer-Dialekts zu bedienen. »Wie sind Sie hergelangt?«
    »Meister, du hast sagt, ich könnt ein Brief schreiben. ›Sprecherhaus, Apartment siebenundzwanzig‹ sollte drauf stehen, hast sagt. Nu bring ich ihm selber und zeig dich mein eigen Schrift drauf, Meister.« Sie sagte das mit einer Art von verschämtem Stolz. »›Für wem is das Schrieb?‹ fragen sie mir. ›Ich hab gehört, wie du’s diesem ungehobelten Grobian gegeben hast, dem Rufirant.‹ Ich sag, is für Stor Gendibal, Meister Forscher.«
    »Und man hat Sie durchgelassen, Novi? Wollte niemand den Brief sehen?«
    »Ich hab mich gefierchtet. Ich dacht, vielleicht sind sie nich freundlich. ›Forscher Gendibal hat mich versprochen, mich Forscherstadt zu zeigen‹, hab ich sagt, und sie haben gelächelt. Einer am Tor sagte zum anderen, ›und das wird nich alles sein, was er ihr zeigt‹. Und sie sagten, wie ich gehen muß, und daß ich

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