Foundation 09: Die Suche nach der Erde
fällen, aber ich finde, Sie sind ein unheimlich prächtiger Bursche! Und nun lassen Sie uns die Sache anpacken und hinter uns bringen!«
»So ist’s richtig! Ich brauche bloß noch die Kontaktflächen zu berühren. Der Computer hat seine Anweisungen, er wartet sozusagen nur noch darauf, daß ich sage: Los geht’s! Möchten nicht doch Sie…?«
»Niemals! Das ist ganz allein Ihre Aufgabe. Es ist Ihr Computer.«
»Na gut. Und außerdem habe ich die Verantwortung. Sie sehen, ich versuche noch immer, mich irgendwie zu drücken. Behalten Sie den Bildschirm im Auge!«
Mit bemerkenswert sicheren Händen und völlig aufrichtigem Lächeln in seiner Miene stellte Trevize den Kontakt zum Computer her.
Einen Moment lang geschah nichts, dann veränderte sich das Sichtfeld; danach nochmals, und noch einmal. Die Sterne breiteten sich dichter und heller auf dem Bildschirm aus.
Unterdrückt zählte Pelorat mit. Als er bei fünfzehn angelangt war, trat eine Verzögerung auf, als klemme irgend etwas.
»Was stimmt denn jetzt nicht?« flüsterte Pelorat, anscheinend besorgt, jedes laute Wort könne einem defekten Mechanismus den Rest geben. »Was ist geschehen?«
Trevize zuckte die Achseln. »Ich nehme an, der Computer stellt neue Berechnungen an. Irgendein Objekt im Raum dürfte das universelle Gravitationsfeld erheblich verzerren, ein Objekt, das vorher nicht berücksichtigt werden konnte… vielleicht ein nichtkartographierter Zwergstern oder ein vagabundierender Planet.«
»Gefährlich?«
»Da wir noch leben, ist die Situation nahezu mit Gewißheit ungefährlich. Ein Planet kann hundert Millionen Kilometer entfernt sein und doch genug Schwerkraftverzerrungen verursachen, um neue Berechnungen nötig zu machen. Ein Zwergstern kann zehn Milliarden Kilometer entfernt sein und trotzdem…«
Da veränderte sich das Schirmbild erneut, und Trevize verstummte. Und nochmals. Und wieder.
Zum Schluß, als Pelorat »Achtundzwanzig« gesagt hatte, blieb jede weitere Fortbewegung aus.
Trevize konsultierte den Computer. »Wir sind da«, gab er bekannt.
»Ich habe insgesamt achtundzwanzig Sprünge gezählt. Sie haben gesagt, es sollen neunundzwanzig sein.«
»Die Neuberechnung nach dem fünfzehnten Sprung hat uns einen Sprung erspart. Ich kann den Computer gegenprüfen, wenn Sie’s möchten, aber es ist eigentlich überflüssig. Wir sind im Gebiet des Planeten Sayshell. Der Computer gibt’s an, und ich bezweifle es nicht. Würden wir die Außenübertragung entsprechend ausrichten, könnten wir eine hübsche, helle Sonne sehen, aber es erübrigt sich, die Filterkapazität sinnlosen Belastungsproben zu unterwerfen. Sayshell ist der vierte Planet und von unserer gegenwärtigen Position ungefähr 3,2 Millionen Kilometer entfernt, und dieser Abstand ist so groß, wie man ihn sich beim Abschluß einer Hypersprungfolge wünscht. Wir können Sayshell in drei Tagen erreichen – in zwei, wenn wir uns beeilen.«
Trevize atmete erneut tief durch, streifte einiges von seiner Angespanntheit ab.
»Begreifen Sie überhaupt, was das heißt, Janov?« ergänzte er. »Jedes Raumschiff, auf dem ich jemals war, oder von dem ich je gehört habe, hätte diese Hypersprünge in Abständen von jeweils einem Tag durchgeführt, um Zeit für peinlich genaue Berechnungen und Überprüfungen zu haben, selbst mit Computer. Der Flug hätte unter solchen Umständen fast einen Monat gedauert. Oder vielleicht zwei bis drei Wochen, wenn man nicht allzu vorsichtig gewesen wäre. Wir haben eine halbe Stunde gebraucht. Wenn erst einmal alle Raumer mit so einem Computer ausgestattet sind…«
»Ich frage mich«, sagte Pelorat, »warum die Bürgermeisterin uns ein dermaßen modernes Schiff zugestanden hat. Es muß unglaublich kostspielig gewesen sein.«
»Es ist ein Experiment, denke ich mir«, entgegnete Trevize mit trockenem Humor. »Vielleicht war die gute Frau vollauf bereit, es von uns erproben und auf diese Weise die Mängel ermitteln zu lassen.«
»Ist das Ihr Ernst?«
»Werden Sie nicht nervös. Jedenfalls besteht kein Anlaß zur Sorge. Wir haben ja keine Mängel festgestellt. Aber ich würde ihr so was zutrauen. So etwas wäre für ihre Humanitätsgefühle keine sonderliche Belastung. Außerdem hat sie uns nicht mit Waffen ausgerüstet, und das senkt die Kosten ganz erheblich.«
»Es ist der Computer, woran ich denke«, sagte Pelorat versonnen. »Er wirkt so enorm gut an Sie angepaßt, derartig gut kann er gar nicht an jeden angepaßt sein. Selbst auf mich
Weitere Kostenlose Bücher