Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)
Prolog
A steht für Außernatürlich
Vermerk zu den Akten: Objekt A-464- AT , Alexia Tarabotti
Archivar: Mr Phinkerlington, Bürogehilfe, Fachkraft zweiter Ordnung für äthographische Übertragung.
Objekt A-464- AT ist guter Hoffnung, Erzeuger unbekannt. Objekt aus London entfernt. Objekt aus Schattenkonzil abgezogen. Position des Muhjah unbesetzt.
Vermerk zum Vermerk zu den Akten: Objekt A-464- AT , Alexia Tarabotti
Archivar: Mr Haverbink, Außendienstagent, Experte Erster Ordnung für Munition und Kautionsauflagen.
Schwangerschaft von Objekt A-464- AT als direktes Resultat der Vereinigung mit Objekt W-57790- CM , Werwolf, bestätigt. Befruchtung ordnungsgemäß verifiziert durch angesehene Wissenschaftler und durch italienische Templer (Außernatürlichenzuchtprogramm circa 1805 eingestellt). (Zur Beachtung: Templer als Bedrohung höchsten Grades für das Commonwealth eingestuft, dennoch ist ihre Forschungsarbeit in dieser Angelegenheit unanfechtbar.) Objekt A-464- AT als Muhjah wiedereingesetzt.
Zusatz zum Vermerk zum Vermerk zu den Akten: Objekt A-464- AT , Alexia Tarabotti
Archivar: Prof. Lyall, Außendienstagent, Erster Sekretär (alias Objekt W-56889- RL )
Werwolfsheuler bezüglich Nachkommenschaft zurate gezogen. Kind höchstwahrscheinlich ein Seelenstehler (alias Hautjäger oder Häuter). Templeraufzeichnungen deuten angeblich darauf hin, dass Objekt sowohl sterblich als auch unsterblich ist. Wesir Lord Akeldama (alias Objekt V-322- XA ) derselben Meinung. Objekt A-464- AT meint sich zu erinnern, dass »der abscheuliche Kerl etwas von … einer Kreatur sagte, welche sowohl wandeln als auch kriechen kann, und die Seele reitet wie ein Ritter sein Ross«. (Zur Beachtung: »abscheulicher Kerl« bezieht sich vermutlich auf den Präzeptor der Templer von Florenz.)
Einziges bisher schriftlich belegtes Exemplar eines Seelenstehlers war Al-Zabba (alias Zenobia, Königin von Palmyra, ohne Objektnummer). Offenbar verwandt mit Objekt V-322- XA , Akeldama. (Er verrät keine Einzelheiten – typisch Vampir.) Zenobia höchstwahrscheinlich Ergebnis einer Verbindung zwischen Vampirkönigin und männlichem Außernatürlichen (Objektnummern unbekannt). Es ist demzufolge unmöglich zu sagen, ob ihre Fähigkeiten mit denen des zukünftigen Sprosses von Objekt A-464- AT vergleichbar sein werden, da dieses Kind das Ergebnis einer Verbindung zwischen weiblicher Außernatürlicher und Alpha-Werwolf ist. Art der Manifestation in jedem Fall unbekannt.
Schlage neue Bezeichnung für Nachkommenschaft vor: M für metanatürlich.
Weiterer Zusatz zur Berücksichtigung: Vampire wünschen einhellig Eliminierung der Nachkommenschaft auf Kosten von Objekt A-464- AT . Nach Überzeugung des Archivars ist es allerdings im besten Interesse des Commonwealth, die Geburt dieses Kindes sicherzustellen, nicht zuletzt zu wissenschaftlichen Zwecken. Habe Objekt V-322- XA , Akeldama, zurate gezogen und glaube, dass wir bezüglich der Vampirfeindseligkeit eine Lösung gefunden haben.
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Lady Alexia Maccon watschelt
F ünf Monate! Fünf Monate lang brüten Sie schon über diesem kleinen Komplott, meine werten – darf ich es wagen, Sie so zu nennen? – Gentlemen, und erst jetzt entschließen Sie sich, mich darüber zu informieren?« Lady Alexia Maccon gefiel es ganz und gar nicht, vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden. Wütend funkelte sie die Männer vor ihr an. Erwachsene, gestandene Männer, die etliche Jahrhunderte älter waren als sie, und dennoch brachten sie es fertig, wie betretene kleine Jungen auszusehen.
Obwohl die besagten Gentlemen alle drei die gleichen beschämten Mienen zeigten, waren sie so unterschiedlich, wie es Männer von elegantem und gesellschaftlichem Rang nur sein konnten. Der erste war groß und wirkte leicht zerzaust. Sein perfekt maßgeschneidertes Abendjackett spannte sich mit einer gewissen Zurückhaltung über die mächtigen Schultern, so als wäre es sich sehr wohl bewusst, dass es nur widerstrebend geduldet wurde. Die anderen beiden Herren pflegten eine weitaus entgegenkommendere Beziehung zu ihrer Garderobe, wenngleich Kleidung auch für den einen eine Angelegenheit von notgedrungener Etikette und für den anderen eine Form künstlerischen, nahezu pomphaften Ausdrucks darstellte.
Lady Maccon sah, um bei der Wahrheit zu bleiben, nicht furchteinflößend genug aus, um bei irgendeinem Gentleman Gefühle der Verlegenheit auszulösen, ob er nun modebewusst war oder nicht. Mit ihrer Schwangerschaft im
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