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Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Titel: Foundation 09: Die Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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einer Region
gearbeitet. Ich habe alle Einzelheiten berücksichtigt, die wir
über Trevize – ein Ratsherr der Ersten Foundation ist ja
kein völliger Niemand – und die Bürgermeisterin der
Ersten Foundation wissen. Alles zusammen habe ich – ziemlich
frei, muß ich sagen – einer Kalkulation unterzogen.«
Er verstummte.
    »Und?« fragte die Delarmi. »Ich gehe davon aus,
daß… Waren die Resultate überraschend?«
    »Es gab keine Resultate, wie Sie alle es sich wohl schon
gedacht haben«, sagte der Erste Sprecher. »Mit einem
einzelnen Individuum kann man nichts anfangen, und doch…
trotzdem…«
    »Trotzdem?«
    »Vierzig Jahre lange habe ich Resultate analysiert und ein
klares Gespür dafür entwickelt, vor der Analyse zu
ahnen, wie die Resultate aussehen dürften, und ich habe mich nur
selten geirrt. In diesem Fall habe ich sehr stark das Gefühl
– obwohl meine Untersuchungen zu keinen konkreten Ergebnissen
führten –, daß Sprecher Gendibal recht hat und man
Trevize nicht sich selbst überlassen darf.«
    »Warum nicht, Erster Sprecher?« hakte die Delarmi nach,
offensichtlich angesichts der starken Überzeugung im
Bewußtsein des Ersten Sprechers reichlich entgeistert.
    »Es beschämt mich«, sagte der Erste Sprecher,
»daß ich mich dazu habe verleiten lassen, den Plan
für einen Zweck zu gebrauchen, für den er eindeutig
ungeeignet ist. Und weiter schäme ich mich dafür, mich nun
von etwas leiten zu lassen, das man nicht anders als reine Intuition
nennen kann. Aber ich muß es tun, so stark ist in dieser
Hinsicht mein Gefühl. Wenn Sprecher Gendibal recht hat, wenn wir
von unbekannter Seite bedroht werden, dann wird es, sobald die Zeit
kommt, da unsere Sache in eine Krise gerät, Trevize sein, der
die entscheidende Karte in seiner Hand hält. Das ist meine
Überzeugung.«
    »Welche Grundlage hat dies Gefühl?« erkundigte sich
die Delarmi schockiert.
    Erster Sprecher Shandess blickte betrübt in die Runde.
    »Leider kann ich auf keinerlei konkrete Grundlagen verweisen.
Die psychohistorische Mathematik hat keine Ergebnisse erbracht, aber
während ich das Ineinandergreifen der verschiedenen Bezüge
beobachtet habe, hatte ich irgendwie den Eindruck, daß Trevize
zu allem der Schlüssel ist. Wir müssen diesem jungen Mann
unsere Aufmerksamkeit schenken.«

 
25
     
     
    Gendibal sah ein, er würde nicht rechtzeitig
zurückkehren, um an der Sitzung der Tafel der Sprecher
teilnehmen zu können. Möglicherweise würde er niemals
zurückkehren.
    Man hielt ihn roh fest, und er tastete auf mentaler Ebene
verzweifelt nach einer Möglichkeit rundum, wie er die
Männer am günstigsten zwingen könne, ihn
freizugeben.
    Rufirant hatte sich inzwischen großkotzig vor ihm aufgebaut.
»Bist nu fertig, Forscher? Hieb fier Hieb, Schlag fier Schlag,
wie bei anständigen Hamer ieblich. Nu kumm, du bist kleener, du
darfst als erster zuhauen!«
    »Wird jemand Sie auch festhalten«, meinte Gendibal,
»so wie mich?«
    »Laßt ihm los!« sagte Rufirant. »Nee, nee,
nur sein Arme. Laßt sein Arme los, aber haltet sein Beine fest!
Wir wollen hier kein Tanzerei.«
    Gendibal spürte, wie man seine Beine am Boden festhielt.
Seine Arme gab man frei.
    »Hau zu, Forscher!« sagte Rufirant. »Gibt mir
ersten Schlag!«
    Da fand Gendibals mentales Tasten etwas, das einen Ausweg bot
– Empörung, die Empfindungen von Unrechtsbewußtsein
und Mitgefühl. Ihm blieb keine Wahl, er mußte das Risiko
eingehen und diese Gemütslage regelrecht verstärken, dann
etwas improvisieren, das auf der Grundlage…
    Doch das war gar nicht nötig! Er hatte das entsprechende
Bewußtsein nicht im mindesten beeinflußt, da erfolgte
bereits eine Reaktion, wie er sie sich wünschte. Genau so.
    Zuerst bemerkte er eine kleine Gestalt, die sich mit wüstem
Nachdruck in sein Blickfeld drängte, untersetzt, langes
schwarzes Haar, die Arme ausgestreckt, die nun wie irrsinnig an dem
hünenhaften Farmer zerrten.
    Die Gestalt gehörte einer Frau. Grimmig erkannte Gendibal
einen Beweis seiner inneren Anspannung und Belastung, daß er
diese Tatsache nicht bemerkt hatte, bis seine Augen sie ihm
unübersehbar mitteilten.
    »Karoll Rufirant«, schrie die Frau den Farmer an,
»Klotz und Feigling! Hieb um Hieb, nach Hamer-Art?! Du bist
zweimal so groß wie das Foscher hier. War gefährlicher,
mich anzugreifen. Willst ’n Ruf kriegen, ein arm Knilch zerhauen
zu haben? War ’ne Schande, glaub ich. Mit Fingern werden’s
auf dich zeigen, und reden wird man: ›Das is der

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