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Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Titel: Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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mit allem aus, was wir
brauchen. Wir sorgen dafür, daß die Temperatur, die
Luftqualität, die Beleuchtung und alles andere Wichtige von uns
kontrolliert und auf eine Weise manipuliert wird, daß es uns
perfekt entspricht. Gaia ist nichts anderes als dieses Bestreben nach
Behaglichkeit und Sicherheit – nur auf einen ganzen Planeten
ausgedehnt. Was sollte daran schlecht sein?«
    »Daran ist schlecht«, sagte Trevize, »daß
mein Haus oder mein Schiff so gebaut ist, daß es mir paßt. Ich bin nicht so gebaut, um ihm zu passen.
Wenn ich Teil Gaias wäre, dann würde mich – ganz
gleich, wie ideal der Planet auch darauf abgestimmt wäre, zu mir
passen – die Tatsache doch sehr beunruhigen, daß ich auch
dazu konstruiert wäre, zu ihm zu passen.«
    Pelorat schürzte die Lippen. »Man könnte dagegen
einwenden, daß jede Gesellschaft ihre Bevölkerung so
formt, daß sie zu ihr paßt. Sitten und Gebräuche
entwickeln sich, die in dieser Gesellschaft sinnvoll sind und die
zugleich jedes Individuum fest an ihre Bedürfnisse
ketten.«
    »In den Gesellschaften, die ich kenne, kann man sich gegen
sie auflehnen. Es gibt Exzentriker, ja Kriminelle.«
    »Ja wollen Sie denn Exzentriker und
Kriminelle?«
    »Warum nicht? Sie und ich sind Exzentriker. Wir sind ganz
sicherlich nicht typisch für die Leute, die auf Terminus leben.
Und was Kriminelle angeht, so ist das eine Frage der Definition. Und
wenn Kriminelle der Preis sind, den wir dafür bezahlen,
daß es Rebellen, Ketzer und Genies gibt, dann bin ich bereit,
ihn zu bezahlen. Ich verlange sogar, daß der Preis
bezahlt wird.«
    »Sind Kriminelle der einzig mögliche Preis? Kann man
nicht Genies haben, ohne daß es Kriminelle gibt?«
    »Man kann keine Genies und keine Heiligen haben, ohne auch
Leute zu haben, die weit außerhalb der Norm stehen, und ich
kann mir nicht vorstellen, daß es so etwas nur auf einer Seite
der Norm gibt. Es muß eine gewisse Symmetrie geben. In jedem
Fall will ich einen besseren Grund für meine Entscheidung, Gaia
zum Modell für die Zukunft der Menschheit zu machen, als nur
den, daß es eine planetarische Version eines behaglichen Hauses
ist.«
    »O mein lieber Junge, ich hatte nicht die Absicht, Ihnen Ihre
Entscheidung schmackhaft zu machen. Das war nur eine
Beob…«
    Er unterbrach sich. Wonne kam auf sie zugeschritten. Ihr dunkles
Haar war naß; das Kleid klebte an ihrem Körper und hob die
üppigen Formen ihrer Hüften hervor. Sie nickte ihnen
zu.
    »Tut mir leid, daß ich mich verspätet habe«,
sagte sie etwas außer Atem. »Das Gespräch mit Dom hat
länger gedauert, als ich erwartet hatte.«
    »Aber Sie wissen doch sicherlich alles, was er
weiß«, sagte Trevize.
    »Manchmal gibt es Unterschiede in der Auslegung. Wir sind ja
schließlich nicht identisch, also diskutieren wir. Sehen
Sie«, sagte sie angeregt, »Sie haben zwei Hände. Beide
sind sie ein Teil von Ihnen, und sie scheinen identisch zu sein
– wenn man davon absieht, daß die eine das Spiegelbild der
anderen ist. Und doch setzt man sie nicht völlig gleich ein,
oder? Es gibt manche Dinge, die man die meiste Zeit mit der rechten
Hand tut, und manche mit der linken. Unterschiede in der Auslegung
sozusagen.«
    »Jetzt hat sie Sie«, sagte Pelorat, offensichtlich
befriedigt.
    Trevize nickte. »Eine gute Analogie, wenn sie hier zutreffen
würde, und dessen bin ich gar nicht sicher. Aber wie auch immer,
heißt das, daß wir jetzt an Bord gehen können? Es
regnet immerhin.«
    »Ja, ja. Unsere Leute haben das Schiff alle verlassen, und es
ist in perfektem Zustand.« Und dann, mit einem plötzlichen
neugierigen Blick auf Trevize: »Sie halten sich trocken. Die
Regentropfen treffen Sie nicht.«
    »Ja, in der Tat, so ist es«, sagte Trevize. »Ich
vermeide es, naß zu werden.«
    »Aber ist es denn nicht ein gutes Gefühl, hie und da
naß zu sein?«
    »Unbedingt. Aber dann, wenn ich es will und nicht, wenn der
Regen es will.«
    Wonne zuckte die Achseln. »Nun, wie Sie wünschen. All
unser Gepäck ist verladen, gehen wir also an Bord.«
    Die drei gingen auf die Far Star zu. Der Regen begann jetzt
nachzulassen, aber das Gras war noch recht naß. Trevize
ertappte sich dabei, wie er vorsichtig ging, aber Wonne hatte ihre
Sandalen ausgezogen, trug sie in der Hand und stapfte barfuß
durchs Gras.
    »Das fühlt sich herrlich an«, sagte sie, wie um auf
Trevizes Blick zu antworten.
    »Gut«, sagte er abwesend. Und dann, mit einem Anflug von
Gereiztheit: »Warum stehen denn diese Gaianer

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