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Fragmente des Wahns

Fragmente des Wahns

Titel: Fragmente des Wahns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Schmid
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lass mal meine Sorge sein. Das Einzige, worüber du dir jetzt Gedanken machen solltest, sind die Untersuchungen und deine Genesung. Den Rest übernehme ich.“
    Alex’ Blick wanderte zu seiner Tochter, die weiterhin in seinen Armen schlief. Lilli trug ein rot-weißes, knielanges Kleid und dazu kleine weiße Schuhe. Ihr goldblondes, leicht gelocktes Haar umschmeichelte dabei ihren zierlichen Körper.
    Wie sehr ich sie doch liebe, weit mehr als mein eigenes Leben.
    „Ich werde ihren Geburtstag definitiv nicht verpassen, Lisa. Sie ist meine Tochter, mein Herz. Ich kann sie nicht einfach enttäuschen.“
    „Und was glaubst du hat Lilli davon, wenn ihr Papa an ihrem dritten Geburtstag zusammenbricht? Mensch Alex, du hattest gerade einen schweren Autounfall. Du musst dich schonen. Tu nicht immer so, als würde dir nichts im Leben etwas anhaben können.“
    Sie hatte natürlich recht. Alex wusste das nur zu gut. Doch gegen seine Gefühle konnte er nichts machen. Dafür liebte er beide viel zu sehr.
    „Okay, Schatz. Ich werde mich morgen komplett durchchecken lassen und dann am Freitag zur Geburtstagsfeier meiner einzigen Tochter gehen. Einverstanden?“
    Lisa nickte widerwillig und erkannte sofort, dass diese Frage eigentlich überflüssig war und sowieso eine Entscheidung darstellte. Sie konnte ihren Mann nicht überreden, egal was sie jetzt auch sagen würde. Doch genau wegen dieser Tatsache liebte sie ihn. Sie war ein Teil seines warmen Herzens.
    „Einverstanden. Aber wenn der Arzt …“
    „Kein Aber , Schatz. Morgen mache ich meine Untersuchungen und übermorgen lasse ich mich entlassen. Ich werde auf der Feier erscheinen. Egal, was morgen herauskommt. Wenn wirklich noch etwas sein sollte, dann kann ich ja am Samstag immer noch zurückkommen und mich weiter behandeln lassen."
    Lisa kapitulierte.
    „Willst du dich noch etwas ausruhen? Es ist schon spät." Sie schaut zur Wanduhr. 19.50. „Lilli muss auch langsam ins Bett. Sie wacht jetzt schon nicht mehr auf.“
    „Sie tut mir gut.“
    „Das glaube ich dir gerne. Was würden wir nur ohne sie machen?“
    „Ich will es mir gar nicht vorstellen.“ Er sah seiner Frau tief in die blauen Augen. „Bring sie gut nach Hause und kümmere dich um sie. Wir sehen uns morgen?“
    „Ja, morgen. Ich liebe dich, Alex.“
    „Und ich liebe dich, Elisabeth Schneider.“
    Sie musste lächeln. Endlich lächelte sie wieder.
    Lisa beugte sich zu ihm hinab, ihre Lippen berührten sich und vereinten sich zu einem intensiven Kuss, welcher Alex wie eine Ewigkeit vorkam.
    Niemals wollte er dieses Leben verlieren.
     
    Gerade verkündete der adrett gekleidete Herr im rechteckigen Flimmerkasten, der oben an der gegenüberliegenden Wand befestigt war, die Wetteraussichten für die nächsten Tage. Es würde sonnig bleiben.
    Alex interessierte dies alles jedoch herzlich wenig. Der Fernseher lief eigentlich nur, damit er die unangenehme Stille im Krankenzimmer nicht ständig ertragen musste. Er hasste es, allein zu sein.
    Nach dem ausgiebigen Kuss hatte Lisa ihre Tochter sanft aufgeweckt und sich daraufhin mit ihr auf den Nachhauseweg gemacht. Lilli hatte ihn zum Abschied noch umarmt und er spürte noch immer ihre Wärme. Alex vermisste sie jetzt schon.
    Er war schon lange nicht mehr so lange alleine gewesen, gerade am Abend. Die Wanduhr zeigte Viertel nach acht. Normalerweise würde er jetzt am Bett seiner Kleinen sitzen und ihr eine Gutenacht-Geschichte erzählen, so wie er es immer tat, wenn dies Zeit und Arbeit zuließen.
    Soeben begann eine neue Krimifolge. Die Ermittlerin kam am Tatort an. Zwei weibliche Leichen lagen auf einem blutverschmierten Teppich inmitten eines teuer eingerichteten Wohnzimmers. Sie unterhielt sich mit der Haushälterin, welche die beiden jungen Frauen entdeckt hatte.
    Alex wollte zwar der Handlung weiter folgen, doch dann wurden seine Lider schwer und alles schwarz. Aus der Ermittlerin wurde Lisa und ihre Stimme erfüllte nun den gesamten Raum.
     
     
    Er war furchtbar aufgeregt.
    Zuletzt war Alex so aufgeregt, als er mit dreizehn Jahren einen Gameboy zu Weihnachten geschenkt bekommen hatte. Komisch, aber genauso fühlte es sich jetzt gerade auch an.
    Alex saß in seinem schwarzen Toyota Yaris und war gerade auf dem Weg nach Königswiesen, wo Lisa höchstwahrscheinlich schon auf ihn wartete. Der Zeitpunkt ihrer ersten Verabredung war gekommen.
    Trotz der Fahrzeugheizung, die auf Hochtouren lief, waren Alex’ Hände eiskalt und froren regelrecht am Lenkrad

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