Frank Bsirske macht Urlaub auf Krk: Deutsche Helden privat (German Edition)

Pimmel!
Rübe: Aber dafür habe ich eine Muschi!
Ratz: Aber das heißt ja gar nicht so. Meine Mutter sagt immer Scheide!
Rübe: Oder Schlitzchen!
Ratz: Oder Möse!
Rübe: Oder Spalte!
    Wohlgemerkt: Das Gespräch fand auf einem Kinderspielplatz statt. Wer so was mit sieben Jahren im Fernsehen gehört hat, will mit dem gesamten Themenkomplex «Geschlechtsteile» erst mal nichts mehr zu tun haben. Deshalb sind diese beiden Frotteefressen eben keine deutschen Helden. Und wenn es eine Gerechtigkeit gibt, dann sind Ratz und Rübe im ZDF-Sendezentrum auf dem Mainzer Lerchenberg längst zu Arschputztüchern recycelt worden.
     
     
Walter Mixa
     
    War im Grunde ganz kurz davor, es in dieses Buch zu schaffen. Ein deutscher Held auf den Spuren Benedikts, einer der Top-Obermuftis der katholischen Mannschaft. Doch dann kam sie halt raus, die leidige Sache mit den Heimkindern und den Backpfeifen. Und da einer der wichtigsten katholischen Glaubenssätze bekanntlich lautet: «Du kannst im Prinzip alles machen, es darf halt nur nie rauskommen», ist Mixas Karriere, um es in der Sprache der Theologen auszudrücken, offiziell im Arsch. Selbst enge Freunde nennen ihn nur noch «Watschn-Walter» oder «Die Faust Gottes». Angeblich wird sein Leben demnächst sogar verfilmt. Arbeitstitel: «Neues vom Mixa».
     
     
Joko und Klaas
     
    Sind im Prinzip schon deutsche Helden. Weil sie ein schweres Päckchen zu tragen haben: Joko und Klaas sind der deutsche Moderatorennachwuchs. Wann immer für ein neues Format (egal ob bei 3sat oder RTL II) oder für einen weiteren «coolen» Sparkassen-Werbespot neue Ansagefressen gesucht werden, kommen diese beiden Namen ins Spiel. Warum? Weil es sonst niemanden gibt. Weil wir hier von einer Branche reden, in der Thomas Gottschalk noch bis vor kurzem als «frech» und «jungenhaft» galt.
    Viel Verantwortung also für Joko und Klaas. Dass sie es am Ende dennoch nicht ins Ranking geschafft haben, liegt daran, dass bis zu fünfzig Prozent der Autoren dieses Buches noch nie von Joko und Klaas gehört haben (dazu muss man wissen, dass bis zu fünfzig Prozent der Autoren dieses Buches schon ziemlich alt sind und nahezu hundert Prozent über die allgemeine Hochschulreife verfügen).
     
     
Herr Kaiser
     
    Ein deutscher Held. Eine Legende unter den Versicherungsmaklern. Einer, dem die Passanten auf der Straße rätselhafterweise trotz seines Berufs nie die Fresse poliert haben. Stattdessen wurde der Mann sogar freundlich gegrüßt, Menschen baten ihn ernsthaft in ihre Häuser. Warum eigentlich? Und was war in dem dämlichen Aktenkoffer?
    Wir werden es nie erfahren, denn Herr Kaiser ist nicht mehr im Dienst. Untergegangen zusammen mit der Hamburg-Mannheimer, die jetzt Ergo heißt. Und das Timing war echt unglücklich. Herr Kaiser ging just in dem Jahr in Rente, in dem alle seine Kollegen von der Firma zum «All you can fuck»-Prämienausflug nach Budapest eingeladen wurden. Schön blöd.
     
     
Franz Müntefering
     
    Ja, eigentlich schade, dass er nicht vorkommt in diesem Kompendium der Allzeit-Granaten. Aber wir konnten wirklich nicht jeden abgesägten SPD-Vorsitzenden aufführen, das hätte den Umfang des Buches gesprengt. Wobei Münte in zwei Disziplinen allerdings Benchmarks gesetzt hat: beschissene Frisuren aus den Siebzigern tragen und junges Gemüse legal knattern. Beides stellt seine Erfolge als SPD-Vorsitzender in den Schatten. Wenn wir’s so bedenken, finden wir es regelrecht schade, dass er nicht dabei ist, dafür aber Kurt Beck. Asche auf unser Haupt, Münte!
     
     
Heidi Klum
     
    Also bitte, kommt die nicht schon überall genug vor! Erst heiratet sie den dicken italienischen Busengrapscher, dann den schwarzen Barden mit dem Westerwelle-Gesicht … nur um nicht zu Paps nach Bergisch-Kongo zurückkehren zu müssen. Hätte sie doch bloß nicht mit dieser Model-Napola auf Pro-Sieben angefangen, unsere Heidi wäre zusammen mit unserer Claudia auf ewig im Olymp der guten Deutschen geblieben. Zwei teutonische Weiber, die selbst der Ami nicht von der Bettkante schubsen würde. Zur Heldin hat’s dann aber doch nicht ganz gereicht.
     
     
Wolfgang Petry
     
    Wolle, Wolle, Wolle! Er hat den Minimalismus und das Gewollt-scheiße-Aussehen im deutschen Schlager etabliert. Er hat Millionen sitzengelassene Alleinbefriedigende für Minuten beglückt. Er hat den Wollfussel am Handgelenk zur esoterischen Vergeltungswaffe gemacht. Wolle Petry singt nicht mehr? Das allein macht ihn zum Helden, denn wer von