Frauen, die Geschichte machten
Die bayerische Pompadour
Viktoria von Großbritannien (1819-1901) - Europas Großmutter
Bertha von Suttner (1843-1914) - "Die Waffen nieder!"
Emmeline Pankhurst (1858-1928) - Votes for Women!
Rosa Luxemburg (1870 oder 1871-1919) - Die Freiheit des anders Denkenden
Golda Meir (1898-1978) - Der einzige Mann in der Regierung
Indira Gandhi (1917-1984) - Die Söhne mehr geliebt als das Land?
Literatur
Katharina von Medici - die ewige Unterhändlerin
... Die Hugenottenkriege gingen weiter, und damit für Katharina die Verhandlungen. Sie nahm Reisen auf sich, war monatelang
unterwegs im Land. Die Grenzen überschritt sie dabei gar nicht, es ging immer nur darum, Frankreichs störrische Fürsten zu
irgend etwas zu bewegen und sie dafür vor Ort aufzusuchen. Man stelle sich die diplomatischen Aktionen des 16. Jahrhunderts
nicht nach der Art unserer heutigen Politiker-Blitzbesuche vor. Ein Riesentross begleitete den Herrscher oder seinen Beauftragten,
"die Stadt auf Reisen", wie die Zeitgenossen sagten. Die Kavalkade bewegte sich schwerfällig, und war sie endlich am Ziel,
konnte es Wochen oder Monate dauern, ehe sich die treffen konnten, die miteinander sprechen wollten. Die schlimmste Erfahrung
in dieser Hinsicht machte Katharina 1578/79 auf einer Goodwill-Tour in den Süden, auf der sie Heinrich von Navarra treffen
und mit ihm ein Friedensabkommen vereinbaren wollte und die dank der Hinhaltetaktik ihres Schwiegersohnes 16 Monate dauern
sollte. Katharina, inzwischen fast sechzigjährig, von Krankheiten geplagt, zunehmend korpulent und kaum noch imstande, größere
Wege zu Fuß zu machen, blieb dennoch mit zähem Willen bei der Sache. Nichts entging ihr am Verhandlungstisch, alle Beobachtungen
und Ergebnisse legte sie schriftlich nieder, Depesche auf Depesche jagte sie nach Paris, wo ihr Sohn, der zu dieser und ähnlichen
Unternehmungen keine Lust und Fähigkeit verspürt hatte, sie wahrscheinlich gar nicht las, sondern sich lieber mit seinen "mignons"
vergnügte.
Nach den Maßstäben ihrer Zeit war sie längst eine alte Frau, aber das focht Katharina nicht an. Noch bis ins Jahr 1586 zog
sie als Unterhändlerin und Vermittlerin herum und holte für ihren unfähigen Sohn die Kastanien aus dem Feuer. Sie erledigte
ein ungeheures Arbeitspensum; das beweist allein schon ihre Korrespondenz, die 6000 eigenhändige oder diktierte Stücke zählt.
Hinweise des Verlages
Die grauen Ziffern in eckigen Klammern entsprechen den Seitenzahlen der im Impressum genannten Buchausgabe.
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