Über dieses Buch:
Für manche ist ein idyllisches Dorf das pure Glück – für andere der Grund, einen mittelschweren Schreianfall zu bekommen. Dabei war Silkes Leben bisher so wunderbar geordnet wie die Unterlagen in der Bank, in der sie krisensicher hinter dem Schalter steht, und ihr Verlobter so pflegeleicht, dass er nicht negativ auffiel. Doch dann wird sie zugunsten eines Geldautomaten wegrationalisiert und die Schwiegereltern in spe beginnen, mit einem Fertighaus als Hochzeitsgeschenk zu drohen. Silke merkt, dass sich dringend etwas ändern muss – und zwar schnell!
„Die Hölle ist ein deutsches Dorf. Der Himmel ist dieser Roman darüber.“ Meike Winnemuth
„Die sogenannte Frauenliteratur wird von frustrierten Singles auf der Suche nach Mr. Right bevölkert. Wie gut, dass Kirsten Rick das Genre gehörig aufmischt: mit einem klugen Roman über Fertighäuser, Dorfbewohner und falsche Männer.“ Spiegel Kultur
Über die Autorin:
Kirsten Rick wurde 1969 in Hamburg geboren und wuchs in einem kleinen Dorf in der Nähe auf. Sie studierte Angewandte Kulturwissenschaften in Lüneburg und arbeitet seitdem, da sie laut eigener Aussage „nichts Vernünftiges gelernt hat“, als Redakteurin für verschiedene Zeitschriften und als freie Journalistin. Kirsten Rick lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern in Hamburg am Hafen.
Bei dotbooks veröffentlichte Kirsten Rick bereits Frischluftkur ; ihr Roman Tapetenwechsel ist im Knaur Taschenbuch Verlag erschienen.
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eBook-Ausgabe Juli 2013
Die Druck- und Originalausgabe dieses Buch erschien im Knaur Taschenbuch Verlag.
Copyright © der Originalausgabe 2005 by Knaur Taschenbuch.
Ein Unternehmen der Droemerschen Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf. GmbH & Co.KG, München
Copyright © der eBook-Ausgabe 2013 dotbooks GmbH, München
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.
Titelbildgestaltung: Nicola Bernhart Feines Grafikdesign, München
Titelbildabbildung: © marta17 – Fotolia.com
ISBN 978-3-95520-335-1
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Kirsten Rick
Schlüsselfertig
Roman
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Für meine Mutter
Wie zündet man eigentlich ein Haus an? Vielleicht hätte ich mich vorher informieren sollen. Aber wo? Bei der Freiwilligen Feuerwehr?
Nun muss es so gehen, mit dem Kanister Super bleifrei, einer angebrochenen Hasche Brennspiritus und ein paar Grillanzündern. Ich bin mir fast sicher, dass ich in 1000 preiswerte Haushaltstipps , der Bibel meiner Schwiegermutter, noch kostengünstigere Vorschläge gefunden hätte. »Das guuuute Super!«, würde sie stöhnen, mit wuchtiger, ihrem Brustumfang angemessener Betonung auf dem U. »Bleifrei hätte es doch auch getan!« Meine Schwiegermutter ist sowieso immer der festen Überzeugung, dass ich zur Verschwendung neige. Nur, weil ich meinen Wein nicht bei Aldi kaufe. Überhaupt: Aldi. Das ist auch so ein Thema, damit kann man jede Kaffeerunde in Schwung bringen, da, wo ich herkomme. Aber dazu kommen wir später.
Erst mal soll die Hütte lodern, das Fertighaus Typ Edeltraut , mit Vollkeller und Ausbaureserve. In Krimis heißt es doch immer, der Täter hätte Brandbeschleuniger verwendet. Was ist das genau? Seltsam, bislang habe ich mir nie Gedanken darüber gemacht. Wahrscheinlich wäre das eh nichts für mich, denn ich kann noch nicht mal einen Schnellkochtopf bedienen. Als Hausfrau bin ich eine Niete, damit habe ich mich abgefunden – aber meine Karriere als Brandstifterin, die beginnt erst. Da kann ich es noch zu etwas bringen. Aber wie denn bloß?
Erst mal das Benzin auf den Teppich kippen. Genauer gesagt: auf die Auslegware. Das ist nämlich ein Unterschied, Teppich und Auslegware. Und wir sind hier auch nicht in einer Musterhaussiedlung, sondern im Massivhauspark. Das lernt man, wenn man ein Haus bauen will. Vor zwei Wochen wollte ich das nämlich noch. Obwohl »wollen« vielleicht nicht ganz das richtige Wort ist. Ich nahm es als gegeben hin. So wie Männern die Haare ausfallen, man ein Auto auf keinen Fall länger als sieben Jahre fahren soll und die Gottesanbeterin nach dem Sex den Gatten verspeist, genauso hielt ich es für ein