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Frauenversteher

Frauenversteher

Titel: Frauenversteher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Hoefer
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hervorragend, zum Beispiel am Arbeitsplatz, wo es ja auch immer wieder zu Verständnis- und Kommunikationsproblemen kommt, wenn Männer und Frauen aufeinandertreffen.

Sind Sie die richtige Leserin, der richtige Leser für dieses Buch?
    An wen richtet sich dieses Buch? Sollten Sie überhaupt weiterlesen? Sind Sie eine Frau? Ein Mann? Single? In fester Beziehung? Verheiratet? Frisch getrennt? Sind Sie mehr heterosexuell veranlagt oder eher weniger?
    Wenn Sie sich dieses Buch selbst gekauft haben und dabei eigenständig in eine Buchhandlung gegangen sind, würde ich
vermuten, dass Sie eine Frau sind und beim Anblick des Titels vielleicht gedacht haben: »Frauenversteher? Na, mal gucken, ob das stimmt.«
    Wenn Sie dieses Buch geschenkt oder in die Hand gedrückt bekommen haben mit der Aufforderung, es möglichst bald durchzulesen (beziehungsweise »durchzuarbeiten!«), dann vermute ich, dass Sie ein Mann in einer (noch? relativ?) festen Beziehung sind und Ihre Partnerin dieses Buch bereits vor Ihnen gelesen hat. Wenn Sie das Buch dann unverbindlich lächelnd entgegengenommen und dabei gedacht haben »Ach du Scheiße …«, dann bin ich mir sicher, dass Sie ein Mann sind.
    Wie auch immer. Sie werden sehen, wenn Sie ein Mann oder eine Frau sind, ist dieses Buch genau das Richtige für Sie.
    Falls Sie nicht ganz so heterosexuell veranlagt sind, dann werden auch Sie sich mit diesem Buch gut amüsieren und ganz bestimmt einige Neuigkeiten über das Leben der anderen erfahren.

Wie ich zum Frauenversteher wurde
    Wie komme ich (ein Mann) dazu, ein Buch mit dem Titel »Frauenversteher« zu schreiben und mit einem Kabarettprogramm gleichen Titels durch Deutschland zu touren? Diese Frage haben Peter und Claudia mir auch gestellt. Nachdem neue Getränke auf dem Tisch waren, erzählte ich den beiden, wie es dazu gekommen war.

Pränataler Frauenversteher
    Ich bin als zweites Kind meiner Eltern, sechs Jahre nach meiner großen Schwester, zur Welt gekommen. Meine Schwester hatte sich schon früh ein Schwesterchen gewünscht. Eigentlich wollten meine Eltern aber nur ein Kind. Meine Schwester war gesund, munter und brachte vernünftige Veranlagungen für ein gutes Leben mit. Warum also das Risiko eingehen, beim zweiten Mal eine Niete zu ziehen? Die Überraschungen des Genpools sind nicht immer positiv. Aber meine Schwester wollte unbedingt noch eine Schwester als Gefährtin. Irgendwann gaben meine Eltern dann nach und probierten es noch einmal (beziehungsweise vermutlich ein paarmal). Nach einiger Zeit unprotektionierter Zweisamkeit bemerkte meine Mutter ihre erneut veränderten Umstände. Ich war gezeugt worden.
    Meine Mutter kannte das ja schon von meiner Schwester. Für mich war es eine absolut neue Erfahrung. Im Prinzip war es überhaupt meine erste Erfahrung, wie alles in den ersten Monaten meines Lebens. Als meine Eltern meiner Schwester dann eröffneten, dass sie in einigen Monaten wohl ein »Geschwisterchen« bekommen würde, war für meine Schwester klar, dass es weiblich zu sein hatte. Ein Bruder war absolut undenkbar und auch unerwünscht. Was sollte sie mit einem Bruder schon anfangen? Fürchterlich, nein, eine Schwester sollte es sein.
    Der Zeitpunkt meiner Geburt war noch weit entfernt, und nachdem ich durch die Bauchdecke meiner Mutter hindurch erfahren hatte, dass meine große Schwester unbedingt wollte, dass ich ein Mädchen bin, untersuchte ich meinen Körper etwas genauer. Wie ich zu meinem eigenen (damaligen) Entsetzen feststellen musste, hatte sich zwischen meinen Lenden seit der siebzehnten Woche meines Lebens der unleugbare Beweis herausgebildet, dass ich als kleiner Bruder auf die Welt kommen würde. Da diese Stelle noch nicht sonderlich ausgeprägt war, unternahm ich verschiedene Modulationsversuche, um die Form zu ändern, es nach innen zu drücken oder wenigstens am Wachstum zu hindern. Aber was auch immer ich tat, es wurde größer (als Mann bin ich natürlich geneigt, hier weiter zu schreiben: »Es wurde größer und größer und größer, es bekam enorme Ausmaße, eine fleischgewordene Übermenschlichkeit, die mich und meine Frau bis heute immer wieder neu begeistert und überrascht. Wissen Sie, ich habe Unterhosengröße fünf, aber vorn acht, wenn Sie verstehen, was ich meine, etc. etc.« Aber das würde nicht ganz der Wahrheit entsprechen.). Ich war Sklave meiner eigenen Evolution und fügte mich schließlich in das von meinen Genen vorgegebene Schicksal.
    Zum Glück waren die medizintechnischen

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