Freak Like Me (German Edition)
mit so jemandem wie dir abhänge. Vor allem nach dem was du geleistet hast! Ich bin eine Cheerleaderin! Ich bin was besseres als du!“, schrie sie wütend durchs Telefon. Ich ignorierte ihre fiese Anspielung auf Vergangenes, die unter die Gürtellinie ging.
„Jetzt hast du mich nicht mehr am Hals. Viel Spaß mit deinen kleinen Pompons Nutten und dem Monster von Frankenstein“, sagte ich tonlos und legte auf. Ich starrte mein Handy an, hoffte für einen kurzen Moment, dass sie mich zurückrufen würde, doch ich wusste, dass sie das nicht tun würde. Daraufhin verspürte ich diesen unglaublich verführerischen Drang, mein Kommunikationsmittel gegen die Wand zu schleudern, zu sehen wie es in tausend Stücke zerbrach. Leider hatte mich dieses kleine Elektroteil zuviel Geld gekostet, als das ich es wegen einer hirnlosen Schaufensterpuppe oder einem idiotischen Neandertaler zerstören würde.
Schnaubend betrat ich die Wohnung, versuchte mich abzureagieren. Ich redete mir ein, dass ich was Besseres verdient hatte, als solche Trottel. Nur war das Problem, dass mich keiner wollte. Denn wer wollte schon etwas mit einem Freak zutun haben? Ich seufzte kurz auf, hörte das Holz unter meinen Füßen knirschen. Innerlich brodelte es und ich wusste, dass ich beim Streichen meinen Frust rauslassen musste. Andernfalls würde ich ziemlich unfreundlich zu meiner gesamten Umwelt sein. Meistens hatte das für mich Konsequenzen, die oft ziemlich unschön waren.
Genervt öffnete ich die Zimmertür und erblickte einen Haufen Jungs, die mich neugierig anstarrten und am Rauchen waren. Ich hatte also mal wieder das perfekte Timing. Wortlos betrat ich das Nebelzimmer, wollte an meine Tasche, vor der sich ein Typ breit gemacht hatte, der mich an einen Bodybuilder erinnerte. Cole. Das war gar nicht gut für mich und die anwesenden Personen. Ich setzte mein bestgekünsteltes Lächeln auf und versuchte meine Stimme so nett wie möglich klingen zu lassen.
„Könnte ich bitte einmal an meine Tasche?“ Die grauen Augen, die leicht grün schimmerten, musterten mich von oben bis unten, ließen mein Lächeln immer krampfhafter werden. Das etwas längere blonde Haar von dem Riesen fiel ihm leicht ins kantige Gesicht, auf dem sich ganz langsam ein süffisantes Grinsen breit machte.
„Das ist die Kleine, die bei dir pennt?“, fragte er jemanden hinter mir, ohne mich zu beachten.
„Die ist heiß, auch wenn ein wenig verrückt aussieht“, hörte ich jemanden sagen. Langsam drehte ich mich um, erblickte einen durchtrainierten Jungen mit braun-schwarzen Haaren, die er unter einer roten Cappy versteckte. Mein Geduldsfaden war am Reißen. Stück für Stück lösten sich die einzelnen kleinen Fäden.
„Ich würde sie auch nicht von der Bettkante schmeißen“, fügte ein kleiner, schlaksiger Typ mit Brille hinzu und zog an seiner Zigarette, während er mich lüstern betrachtete, obwohl er ziemlich schüchtern wirkte. Vielleicht spornten seine Kameraden ihn an?
„Sie ist ganz okay“, fügte nun Mr. Unbekannt hinzu, lehnte sich zurück und blies den Rauch der Zigarette genau in meine Richtung. Ein Funkeln von Überlegenheit und Belustigung war in seinen Augen zu sehen, ließ mich erbeben vor Wut. Meine Maske fiel und ein unfreundlicher Ausdruck trat auf mein Gesicht. Ich drehte mich zu dem großen Blonden, der mich immer noch abschätzig betrachtete.
„Beweg deinen fetten Arsch da weg, sonst muss ich dir deine langen Haare abschneiden, Rapunzel“, keifte ich den Typen an, der mich an Cole erinnerte. Ich sah, wie er seine Augenbrauen hochzog und mich ungläubig anschaute. Eine ungewohnte Stille breitete sich in dem Raum aus. Ganz langsam erhob sich der Riese und ich musste mir eingestehen, dass ich ihn mir nicht so groß vorgestellt hatte. Er stand vor mir, ungefähr drei Köpfe größer als ich, und blickte mich kritisch an. Diesen Blick erwiderte ich mit zusammengekniffenen Augen. Ohne den Augenkontakt zu brechen, trat Rapunzel zur Seite und ließ mich an meine Tasche. Mir fielen eine Milliarden Schimpfwörter für diese Kerle ein, die immer noch schwiegen und sich wahrscheinlich amüsierten.
„Hast du ihn gerade Rapunzel genannt?“, durchbrach der mit der roten Cappy die Stille, in der ich nach meinen alten Klamotten gesucht hatte. Schnaubend stoppte ich meinen Suchvorgang, wendete mich dem zu, der das Wort ergriffen hatte.
„Hast du ein Problem damit, Rotkäppchen?!“, fuhr ich den Möchtegern an.
„Rotkäppchen?“, kicherte der
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