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Freiheit für gequälte Tiere!

Freiheit für gequälte Tiere!

Titel: Freiheit für gequälte Tiere! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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schleppte einen Korb mit etwa 30 Semmeln. Offenbar gehörte der Kleine zu
einer Großfamilie.
    Tim winkte ihn heran.
    „Kennst du Herrn Blikleben?“
    „Den Wanderer?“
    „Ja.“
    „Ja.“
    „Was ja?“
    „Ich kenne ihn.“
    „Und weißt du auch, wo er wohnt?“
    „Ja.“
    „Wo?“
    „Ganz hinten zum Wald. Das
gelbe, kleine Haus. Am oberen Feldweg. Neben Niedermeiers. Der Karli
Niedermeier ist nämlich mein Freund.“
    Tim deutete auf den Korb und
lächelte. „Ißt du die Semmeln ganz allein?“
    „Die teile ich mir mit meiner
Schwester. Aber es reicht für zwei Tage.“
    Damit schob er ab.
    „Starke Esser hier“, stellte
Klößchen fest. „In dem Dorf könnte ich mich wohl fühlen.“
    Sie fanden den oberen Feldweg,
der ungepflastert war und zerfurcht von Reifenspuren. Wind wehte von den Feldern
her und hob feinen Staub in die Luft. Er roch nach Dung. Aber danach roch hier
alles, vermutlich auch die Semmeln im Korb.
    Die TKKG-Bande schob ihre
Drahtesel.
    Häuser rechts und links. Der
Weg führte auf freies Feld. Im Hintergrund stand der Wald, mehr bläulich als
schwarz. Raben, total schwarz, hockten auf den Feldern und labten sich am
ausgestreuten Mist. Am blauen Himmel schnurrte ein Sportflieger. Das kleine,
gelbe Haus war das letzte links.
    An der Pforte ein
Messingschild: A. Blikleben.
    Tim klingelte.
    Nichts rührte sich.
    Im Nachbarhaus wurde ein
Fenster geöffnet, und ein alter Mann in Unterhemd und Hosenträgern beugte sich
heraus. „Wollt ihr zu Blikleben?“

    „Zu Herrn Alfons Blikleben“,
bestätigte Tim.
    „Der ist nicht da. Ist in die
Stadt gefahren. Gerade eben. Muß zum Arzt. Wegen seiner Knie. Das kann dauern.“
    „Dann kommen wir später noch
mal“, erwiderte Tim. „Oder morgen. Vielen Dank jedenfalls.“
    Der Oldie nickte, spuckte
Kautabak in seinen Garten und schloß dann das Fenster.
    Während die TKKG-Freunde den
Rückweg antraten, berichtete Karl von der Unfallstelle. Viel gab es nicht zu
sagen. Die Polizei hatte das Fahrrad geborgen, ein bißchen rumgesucht und
Lacksplitter eingesammelt. Dazu Karls Aussage, die nichts half, weil er kein
Augen-, sondern nur Ohrenzeuge war, was aber keinen Schritt näherführte zum
Täter.
    „Am Dorfplatz ist eine
Telefonzelle“, sagte Gaby. „Wir rufen im Elisabethen-Krankenhaus an. Wir
fragen, wie es Sabine geht“.
    „Vergebliche Mühe“, meinte Tim.
„Uns geben die Ärzte keine Auskunft. Nur Verwandte kriegen die.“
    „Dann werden wir Sabine dort
besuchen. Morgen.“
    Tim nickte. „Falls man uns zu
ihr läßt.“

4. Ein Job für den Einbrecher
     
    Bis zu Ulrich Panke hatte
sich’s rumgesprochen: In Hinterstetten wohnten vermögende Leute. Einbruch
lohnte sich dort allemal.
    Ulrich kam aus der nahen
Großstadt — per Motorrad. Das Geld für die Maschine stammte aus Einbrüchen. Er
war stolz darauf und hielt sich für einen Erfolgstyp.
    Leistung ist Leistung, sagte er
sich immer wieder. Egal, auf welchem Gebiet.
    Er war 19, litt immer noch
unter Pickeln — weshalb er bei Mädchen schlecht ankam — und hatte zwei linke
Hände.
    Aber für seine Einbrüche hatte
er sich einen Trick ausgedacht und verfuhr immer nach dieser, derselben
Methode.
    Eine geldige Villa mit
einsehbarem Eingang mußte es sein. Klingeln. Wenn niemand sich meldete, hebelte
er ein Fenster auf und suchte nach Geld und Wertsachen.
    Pannen hatte er einkalkuliert,
denn in der Hälfte der Fälle kam jemand zur Tür.
    „Ich suche Herrn Klaus-Dieter
Obermeier“, erklärte er dann. „Er soll hier wohnen. Nicht bekannt? Sonderbar.
Die Adresse stimmt doch. Na, dann muß ich weitersuchen. Entschuldigen Sie die
Störung.“ Den Namen Obermeier hatte er sich ausgedacht, und er nannte ihn immer
wieder.
    Zwei Einbrüche hatte Ulrich
heute schon hinter sich. In Jauchenborn. Dieses stinkige Kaff. Nur ganz wenig
Geld war angefallen. Und der Schmuck... Na ja, kaum besser als Modeschmuck.
Jetzt füllte er die Blasebalg-Taschen an seinem Anorak. Darunter, im Gürtel,
steckten Brecheisen, Schraubenzieher und etliche Nachschlüssel.
    Ulrich stand an der
Gartenpforte. Eine tolle Villa. Alles still, die Doppelgarage geschlossen. Kein
Namensschild an der Pforte.
    Er betrat das Grundstück. Zum
Eingang. Klingeln. Nichts rührte sich.
    Schon wollte er unter den
Anorak greifen — da dröhnten schwere Schritte, und die Eichentür wurde
geöffnet.
    Ulrich sah sich einem feisten
Hünen gegenüber. Lodenanzug mit goldener Kette am Bauch. Und ein rotes Gesicht
mit Unheil

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