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Freiheit für gequälte Tiere!

Freiheit für gequälte Tiere!

Titel: Freiheit für gequälte Tiere! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Möngheym überführen meine Freunde und ich, falls er der
Dreckskerl ist, den wir suchen. Also: welchen Wagen fährt er?“
    „Einen blauen Mercedes.“
    Paßt genau, dachte Tim. Das
Motorengeräusch! Da habe ich mich nicht getäuscht.
    „Besten Dank, Herr Blikleben!
Sie haben soeben was getan für die Gerechtigkeit. Die ist mir ganz besonders
wichtig. Ihren Knien wünsche ich gute Besserung! Wiedersehen!“
    Der TKKG-Häuptling stieg aufs
Rennrad und sauste zurück.

2. Blaue Lacksplitter
     
    Sehr viel Zeit war nicht
vergangen. Deshalb konnte Tim nur staunen: Der Notarzt-Rettungswagen war schon
dagewesen.
    Gaby, Karl und Klößchen standen
am Unfallort. Allein.
    „Sie haben Sabine mitgenommen“,
berichtete Tims Freundin, „und sind gleich zurück Richtung Jauchenborn. Ist ja
der kürzeste Weg zur Stadt. Sabine kommt ins Elisabethen-Krankenhaus. Hat uns
einer der Sanitäter gesagt. Und auch, daß es ernst sei. Sie hat sicherlich
innere Verletzungen.“
    „Wer benachrichtigt ihre
Eltern?“
    „Das macht der Rettungsdienst.“
    „Die Polizei“, sagte Karl,
„kommt auch gleich her. Der Rettungsdienst hat sie verständigt.“
    „Sabine war noch bewußtlos?“
fragte Tim.
    „Total.“ Gaby schluckte. Dann
pustete sie gegen ihren goldblonden Pony, der mal wieder sehr tief in die Augen
hing.
    „Wir haben alle Eimer
ausgekippt“, sagte Klößchen. „Am Weiher, meine ich. Karl hat noch am Zaun
nachgesehen. Aber es sind keine Lurche mehr da. Für heute haben wir alle
erwischt. Jetzt können sie laichen und Population ( Bevölkerung ) machen.“
    Tim ging zu der Stelle, wo der
Unfall sich abgespielt hatte. Sabines Tretmühle — besser gesagt der
schrottreife Rest — lag am Fahrbahnrand.
    Tims Blick suchte den Boden ab.
    Lacksplitter? Da mußten welche
sein. Und da waren sie auch. Blaue.
    Er hob keinen auf.
    Denn blau ist blau, und Lack
ist Lack — jedenfalls fürs Auge. Mehr kann nur die Technik herausfinden im
Kriminallabor. Dort werden wissenschaftliche Beweise ertüftelt — wie
Lacksplitter sich zusammensetzen, woher sie kommen, zu welchem Auto sie
gehören. Mit dem Raster-Elektronenmikroskop geht so was.
    Nicht unser Bier, dachte Tim.
Wir gehen anders vor. Mit detektivischer Spürnase und Power-Einsatz. Möngheym,
wir kommen.
    „Vielleicht habe ich da was“,
sagte Tim. „Aber es ist noch nichts für die Ordnungshüter. Erst klotzen wir
ran. Da wir zum Unfallhergang nichts aussagen können, genügt es, wenn einer von
uns hierbleibt. Machst du das, Karl? Wir düsen schon mal nach Hinterstetten.
Soviel ich weiß, gibt es dort nur dieses eine riesige Gasthaus, und das gehört
dem Möngheym.“
    „Zum Bierbrunnen!“ rief
Klößchen. „So heißt es. Aber man kriegt auch gut zu futtern. Eine
Schlachtplatte für Starkesser könnte ich mir jetzt reinziehen. Das würde mich
aufstellen.“
    „Er hat gerade eine Tafel
Schokolade verschlungen“, sagte Gaby zu Tim. „Um die Nerven zu beruhigen.“
    „Na und?“ rief Klößchen. „Sie
sind eben noch nicht ruhig genug.“
    „Also“, sagte Tim, „wir sind im
Bierbrunnen. Karl kommt nach.“
     
    *
     
    Ein schmuckes Dorf. Es badete
in der Märzsonne.
    Auf tausend Köpfe schätzte Tim
die Einwohnerzahl.
    Er, Gaby und Klößchen waren an
umzäunten Weiden entlanggeradelt. Gras wuchs noch nicht, aber in großen Ställen
— hallengroßen — stampften Kühe wie in der Disko.
    Auf einer Koppel standen
Pferde. Mindestens hundert. Auch sie hatten ihren Stall, und in Futterkrippen
war Heu ausgelegt.
    Täusche ich mich, dachte Tim,
oder sehen die Gäule wirklich so armselig aus? Müde und alt und mit ‘nem Fell
wie Struppi. Steckt da noch der Winter in den Knochen? Oder sind’s wirklich
alte Zossen?
    Er sagte nichts. Zur genauen
Beurteilung war die Entfernung zu groß. Außerdem rollten die drei bereits die
Dorfstraße hinunter — schlankweg zum Gasthaus BIERBRUNNEN.
    Ein großes, ländliches Gemäuer
war das, sicherlich so alt wie die Linde auf dem Dorfplatz. Da war gut
Schmausen hinter Butzenfenstern. Und der Eingang hätte auch zum Stammsitz eines
Landadels gepaßt.
    Ein blauer Blitz traf Tims
Augen.
    Die Sonne spiegelte sich auf
blauem, blitzblanken Lack.
    „Da!“ rief Klößchen. „Der blaue
Mercedes steht direkt vor der Kneipe.“
    Natürlich hatte Tim seinen
Freunden berichtet von Bliklebens Wahrnehmung und der heißen Spur, die sich
daraus ergab. Und jetzt, tatsächlich, stand da ein blauer Mercedes vor Bernhard
Möngheyms Gasthaus.
    Sie hielten,

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