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Freiheit für gequälte Tiere!

Freiheit für gequälte Tiere!

Titel: Freiheit für gequälte Tiere! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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der Stadt wohnte. Logo — denn das Internat ist bekanntlich
nur für Jungs.
    Sabine war bewußtlos, fahl das
sonst frische Gesicht. Schürfwunden am Kopf. Und das Blut aus dem Ärmel tropfte
und tropfte.
    „Der Notarzt!“ sagte Gaby.
„Ganz schnell muß der her. Tim, flitz los! Wir versorgen sie inzwischen. Mehr
kannst du auch nicht tun.“
    Tim rannte zurück. Die
Drahtesel lehnten an Bäumen. Er sprang auf sein Rennrad.
    Bis Hinterstetten, dem nächsten
Dorf, waren es fünf Kilometer. Doch Tim wußte: Vorher war eine Bushaltestelle
mit Telefonhäuschen.
    Er preschte los, vorbei am
Unfallort, wo Gaby an Sabines linkem Oberarm einen Druckverband anlegte.
Schlimm, schlimm!
    Tim beugte sich über den Lenker
und fegte die Straße entlang.
    Dieser Dreckskerl! dachte er.
Unfallflucht und das Opfer verbluten lassen! Verdammt! Warum haben wir den
Wagen nicht gesehen! Weiß nicht mal die Farbe. Der Motor klang wie... ja, wie
ein Mercedes. Aber da kann man sich täuschen.
    Ein Lkw kam ihm entgegen, ein
gewaltiges Fahrzeug mit großem Frachtraum.
    Tim vermeinte scharrende Hufe
zu hören und klägliches, vielstimmiges Muhen. Kühe? Kälbchen? Er achtete nicht
darauf. Es ging um Sekunden. Er mußte zum Telefon.
    Nach etwa zwei Kilometern sah
er die Bushaltestelle. Und das Telefonhäuschen. Bei der Haltestelle stand ein
Mann.
    Immer noch führte die Straße
durch Wald. Erst kurz vor Hinterstetten hörte der auf. Dort war die Gegend
bäuerlich. Felder und Weiden. Eine Gegend für Rinder- und Pferdezucht.
    Tim bremste, sprang vom Rad,
ließ es fallen und hechtete in die Telefonzelle.
    „Hoppla!“ hörte er den Mann
sagen. „Du hast es aber eilig.“
    Der merkt auch alles, dachte
Tim und fütterte den Münzschlitz mit Hartgeld.
    Rettungsdienst! Tim wußte die
Nummer.
    Sofort wurde abgehoben am
anderen Ende der Leitung, ein Mann meldete sich.
    Knapp und klar erklärte Tim,
was los war.
    „Ja, auf der Landstraße
zwischen Hinterstetten und Jauchenborn, genau in Höhe vom Lurch-Weiher.
16jährige Schülerin, bewußtlos, stark blutende Wunde am Oberarm.“
    „Wir sind schon unterwegs.“
    Tim legte auf.
    Der Mann draußen hatte ihn
beobachtet und zugehört.
    „Ein Unfall?“
    „Mit Fahrerflucht“, nickte Tim.
    „Das ist jetzt in Mode. Alle
hauen ab.“
    „Ein Verbrechen!“ sagte Tim.
„So geht’s einfach nicht. Wer was anstellt, muß auch dafür geradestehen. Kennen
Sie sich aus in dieser Gegend?“
    „Ich bin aus Hinterstetten.“
    Tim musterte ihn, einen
Mittvierziger in Parka und Leicht-Wanderschuhen. Er war lattendürr, und aus dem
grämlichen Gesicht hing eine lange, traurige Nase.
    „Ich kann’s nicht beschwören“,
sagte Tim, „meine aber: Zwischen hier und dem Lurch-Weiher gibt es keine
Abzweigung. Keinen Waldweg, keine Straße, nichts, wohin ein Auto sich
verdrücken könnte. Richtig?“
    „Exakt“, nickte der Mann. „Ich
kenne jeden Steg. Ich wandere oft durch die Gegend.“
    „Wandern hält gesund — und die
Luft sauber. Der Autofahrer raste in diese Richtung, muß hier vorbeigekommen
sein. Vor fünf bis zehn Minuten. Seit wann hängen Sie hier rum?“
    „Ich stehe hier seit 14 Uhr.“
    „Dann haben Sie den Scheißkerl
gesehen, Herr...“
    „Blikleben, Alfons Blikleben.
Ein Frührentner. Wegen unheilbarer Kniegelenkschäden.“
    „Aber wandern können Sie?“
    „Höchstens 20 Kilometer pro
Tag. Und das auch erst, seit ich in Rente bin.“
    „Ich heiße Peter Carsten, werde
aber Tim genannt. Wen haben Sie gesehen, Herr Blikleben?“
    „Einmal einen Viehtransporter
von Wilhelm Bullschett. Der ist Viehgroßhändler. Aber der fuhr, fällt mir ein,
in die andere Richtung. Und dann habe ich Möngheym gesehen. Der raketete hier
vorbei, als hätte er den Teufel im Nacken.“
    „Möngheym?“ Tim hörte den Namen
zum ersten Mal. „Bernhard Möngheym. Auch aus Hinterstetten. Er ist Spediteur
und Gastwirt. Und was-weiß-ich-noch. Macht alles, was Geld bringt.“
    „Was für einen Wagen fährt er?“
    Blikleben knetete seine
traurige Nase, als säße dort der Sachverstand für Benzinkutschen.
    „Äh, Tim, mir wäre es aber
unangenehm, wenn ich da reingezogen werde.“

    „Werden Sie nicht.“
    „Ich hatte noch nie mit der
Polizei zu tun. Und Möngheym ist ein ungeheuer mächtiger Mann. Geld, verstehst
du? Geld regiert die Welt — und besonders das Dorf Hinterstetten.“
    „Herr Blikleben, ich bin nicht
die Polizei. Außerdem verspreche ich Ihnen: Als Zeugen werde ich Sie nicht
benennen. Den

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