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0477 - Tanzplatz der Verfluchten

0477 - Tanzplatz der Verfluchten

Titel: 0477 - Tanzplatz der Verfluchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Er hatte gewußt, wer ihn besuchen kam, er hatte seinem Gast durch Knopfdruck die Haustür geöffnet und jetzt auch die Wohnungstür, doch der Mann, der über die Schwelle taumelte, sah nur noch aus wie Kenneth Kudelke, ansonsten war er fertig, ausgelaugt, am Ende, und er stolperte in die ausgebreiteten Arme des blonden G-man Abe Douglas.
    »Ken, was ist…?«
    »Die Tür, Abe. Die Tür zu, verdammt!« keuchte Kudelke.
    Douglas schloß die Wohnungstür. Kenneth lehnte an der Wand, wo das Telefon angebracht worden war. Er rang nach Atem. Sein Mund stand weit offen, sein Haar war feucht, das Gesicht zeigte an den Wangen dunkle Schatten. Bartstoppeln wuchsen auf dem Kinn. Kudelkes Kleidung sah schmutzig aus. Der breitschultrige Mann war einfach am Ende, das hätte jeder sofort gesehen.
    »Nun komm erst mal in den Wohnraum. Da sprechen wir weiter«, schlug Abe vor.
    »Du bist allein?«
    »Ja, Ken.«
    Kudelke schielte auf die Tür, als könnte er es nicht glauben. Abe Douglas war Menschenkenner genug, um nichts zu sagen. Er ging vor und schenkte seinem Bekannten einen Whisky ein. Mit dem Glas ging er wieder in den Flur. »Nimm einen Schluck, Ken.«
    Kudelke trank. Er kippte das Zeug in den Rachen und schluckte es hastig hinunter. »Ja, das tat gut, aber es hilft nicht. Nichts hilft mehr, Abe. Gar nichts.«
    »Komm rein! Im Wohnraum ist es bequemer.«
    Kudelke zögerte nicht mehr. Er folgte seinem Bekannten. Douglas gab sich sehr gelassen. Innerlich war er gespannt, was Kudelke zu berichten hatte. Die beiden waren zwar nicht gerade Kollegen, aber Kenneth Kudelke arbeitete hin und wieder für das FBI. Er erledigte dann Spezialaufträge, die nicht ganz astrein waren. Die G-men brauchten dann nicht in Erscheinung zu treten.
    So war es auch jetzt gewesen. Kudelke hatte einfach nur etwas nachprüfen sollen. In der Gegend nördlich von New York.
    Er schlich in den Raum. Abe Douglas wohnte privilegiert. Das Apartment befand sich an der Ostseite des Central-Parks. Er konnte sowohl nach Osten als auch nach Süden schauen, da das Fenster über Eck gebaut worden war. Und wer dann noch sehr hoch lebte, wie eben G-man Abe Douglas, der besaß einen herrlichen Blick tief in das südliche Manhattan hinein, in Richtung Osten bis nach Brooklyn und Staten Island.
    Abe hatte eine Platte auf dem Teller liegen. Frank Sinatra sang »My way.« Auch der Besucher hörte den Song, blieb stehen und nickte.
    »Hast du was?« fragte Douglas.
    »Ja, das Lied.«
    »Was ist damit?«
    »Es ist ein Schicksalslied. My way.« Kudelke drehte sich um. »Verdammt, Abe, das ist mein Schicksal. Ich habe es auch hinter mir, ich bin am Ende.«
    Douglas schaute Ken an. Der Mann wirkte gebrochen. Sein Gesicht erinnerte in der Farbe an altes Schmalz. Von Sommersprossen war es regelrecht übersät. Die Lippen zitterten, und die dunklen Flecken im Gesicht wollten nicht weichen.
    »Kann einer hier hereinschauen?« fragte Kudelke plötzlich.
    »Nein, nicht direkt.«
    »Das ist gut.«
    Auch Abe nahm einen Whisky.
    »Willst du noch einen?«
    »Ja.« Kenneth trank und schielte zum Fenster. »Es ist gut, daß niemand hereinschauen kann, glaub mir.«
    »Was hast du vor?«
    Kudelke stellte das Glas weg. »Das wirst du gleich sehen. Eines sage ich dir. Wundere dich über nichts, einfach über gar nichts. Hast du verstanden?«
    »Klar.«
    Einen Augenblick später wunderte sich Abe Douglas doch, denn Kenneth Kudelke begann damit, sich auszuziehen. Er warf seine Jacke weg, öffnete die Knopfleiste des Hemdes und zog es aus. Die Hose folgte, das Unterhemd ebenfalls, so daß der Rothaarige nur mehr mit der Unterhose bekleidet; vor dem überraschten G-man stand, ihn anschaute und annickte.
    »Ja und?« fragte Douglas.
    »Mach Licht.«
    »Es brennt…«
    »Nein, mehr. Du hast Strahler.«
    »Ja, stimmt.« Sie bildeten eine Linie und waren an einer Schiene unter der Decke befestigt. Douglas knipste sie an. Ihre harten Strahlen fielen schräg zu Boden und stachen wie Lanzen gegen Kenneth Kudelke.
    »Komm näher, Abe. Tritt dicht an mich heran. Dann kannst du es sehen. Schau genau hin. Ich sehe im Gesicht ebenso aus wie am Körper. Komm schon, komm…«
    Er hatte es eilig, und Douglas tat ihm den Gefallen. Er blieb so dicht vor Kudelke stehen, daß er diesen genau anblicken konnte. Sein Blick streifte den Körper. Er begann am Kopf, glitt weiter über die Brust, die klar und deutlich im Licht der Strahler lag.
    »Was siehst du?«
    »Deine Haut ist hell, Ken. Aber nicht überall. Du bist

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