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Freiwild

Freiwild

Titel: Freiwild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Vermont
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Konversation mit dieser Frage aufrecht, entzündete allerdings zeitgleich ein Feuerwerk der Freude, da ich im offensichtlich aufgefallen war.
    "Es war mir zu voll, ich hasse Menschenmengen!", gab ich ihm halbehrlich zur Antwort und stieß einen zweiten tiefen Zug aus.
    Und dann passierte das, was ich nie für möglich gehalten hätte. Spätestens, seitdem ich den Ehering auf seinem Ringfinger gefühlt und nun auch bereits gesehen hatte.
    "Wieso verschwinden wir dann nicht von da?", entfuhr es Alexander und überwältigte mich vollkommen mit dieser direkten Frage.
    "Wie bitte?", musste ich nachfragen, konnte es schließlich nicht glauben, dass dieser wunderschöne Mann nur einen kurzen Gedanken daran verschwenden würde, mit mir alleine irgendwohin weiter zu ziehen.
    "Du hast schon richtig verstanden...", grinste er mich mit einem breiten Lächeln an und überforderte mich zeitgleich mit dieser Feststellung. Ich überspielte mit einem übertriebenen Lachen meine Unsicherheit und deutete dann nach links. Nun würde ich alles auf eine Karte setzen. All meine Furcht galt es nun ins Nirwana zu schießen. Meine Zwänge und Ängste für diesen Abend zu überwinden und die einzig richtige Frage zu stellen.
    "Ich wohne fast ums Eck. Willst du nicht mit?", wahrscheinlich hatte ich noch nie zuvor jemanden so flehend in die Augen gesehen und mit ziemlicher Sicherheit hatte ich auch nicht damit gerechnet, dass er diesem Vorschlag nur irgendetwas Gutes abgewinnen würde können.
    "Okay!", vernahm ich von weiter Ferne, denn vor lauter Angst hatte ich meine Ohren innerlich verschlossen, um eine eventuelle Abfuhr besser verkraften zu können. Und während ich noch immer geistig vor der Bar in meinem Wachkoma stand, wanderten wir bereits in Richtung meiner Wohnung.
     
    Und dann saßen wir gemeinsam auf meiner Couch. Fast war es mir peinlich, dass ich meine Wohnung in einem unglaublichen Chaos verlassen hatte und trotzdem hatte ich nicht einen Moment gezögert, ihn hineinzulassen, in mein Reich, das jahrelang niemand mehr betreten hatte.
    Hin und wieder lugte ich, als ich in der Küche unsere Drinks, Gin Tonic für ihn, ein Glas Wein für mich, vorbereitete, in den Spiegel, der an der Tür ins Wohnzimmer angemacht war, um mich zu vergewissern, dass ich nicht träumte, und, dass er immer noch da war.
    Tatsächlich, da saß er, derjenige, den ich nicht einmal zu einer meiner Buchfiguren machen würde, weil er schlichtweg zu schön war und meine Leser es mir übel nehmen würden, wenn ich ihnen einen solchen Mann vorgaukelte.
    "Was machst du eigentlich?", rief er von der Couch zu mir hinaus, als ich die beiden Gläser in die Hand nahm und zu ihm hinüber ging, um mich dann neben ihn zu setzen.
    "Ich schreibe", gab ich karg zur Antwort, denn keines meiner Werke würde ihm genügen, dessen war ich mir sicher.
    "Du bist Autor?", fragte er sicherheitshalber nach und ich nickte.
    "Und du kiffst, bevor du schreibst?", fuhr er fort und erntete eine fragende Mimik, denn irgendwo am Weg in meine Wohnung hatte ich erneut meine Sprache verloren. Ich folgte seinem Blick auf den vollen Aschenbecher, der mindestens fünf abgebrannte Joints in sich barg. Augenblicklich lief ich rot an, aber bevor ich etwas zu meiner Entschuldigung sagen konnte, bat er mich, mit ihm zusammen zu rauchen.
     
    Wenig später saßen wir da, er mit einem meiner Texte, den er laut vorlas, ich zurück gelehnt in meinem Sofa, ihm mit all meiner Konzentration zugetan. Seine Stimme . Meine Worte aus seinem Mund zu hören, hatte eine gewisse Erotik, die ich nie wieder so, wie an diesem Abend, spüren würde.
    Und dann, irgendwann, legte er seine linke Hand auf mein rechtes Bein, drückte an manchen Stellen, des anreizenden Textes etwas fester zu und strich an anderen Passagen fast zärtlich bis zu meinem Knie. Wie mir heiß war! Fast konnte ich mich nicht halten, wollte aufstehen, zeitgleich jedoch sitzen bleiben. Wollte mir die Kleider herunterreißen, nachdem ich ihn von seinen erlöst hatte. Und dann doch nur den Worten lauschen, die seinen Mund verließen. Dabei ging es mir nicht um meinen Text, es ging um seine Stimme, um die Betonung der Wörter, die den perfekten Mund verließen, die wie Töne, ja, wie ein Musikstück klangen. Und irgendwann war das Manuskript zu Ende.
    Dann beugte er sich vor.
    Berührte er meinen Mund.
    Küsste ihn mit seinen Lippen.
    Fuhr mit den seinen die meinen entlang.
    Zog mich dann mit seinen starken Armen zu sich hinüber.
    Oh, wie ich jede seiner

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