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Freunde und andere Feinde: Endzeit-Thriller (German Edition)

Freunde und andere Feinde: Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Freunde und andere Feinde: Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Theis
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seine Heimat.
     
     
    4
     
    Die morgendlichen Sonnenstrahlen verzweifelten an der pechschwarzen Wolkenschicht, doch auch ohne warme Sonnenstrahlen oder krähenden Hahn, begann in Sodom der Alltag. Weit außerhalb des Dorfes weckten die Bauern ihr Vieh und sammelten die Eier ihrer Hühner ein. Gina und Vanessa, die zwei käuflichen Bekanntschaften Sodoms, stellten sich schon zu früher Morgenstunde optimistisch an den Dorfbrunnen und winkten den frisch aufgestandenen Männern zu.
    Einer der Frühaufsteher Sodoms, der Metzger, verließ seine Metzgerei und setzte sich auf die halb eingefallene Mauer, die den abgestorbenen Vorgarten vor seinem Laden umzäunte. In der linken Hand hielt er seine geliebte, silberne Taschenuhr, deren Kette über seinen Handrücken hinaus herunterhing. Die Uhr des Metzgers war wohl mittlerweile der präziseste Zeitmesser in der neuen Welt, doch um die genaue Zeit scherten sich die Menschen mittlerweile einen Scheißdreck.
    Seine Tasse, gefüllt mit schwarzen Kaffee, stellte er neben sich auf der Mauer ab, als er aus seinem grauen Sakko einen knallroten Apfel zauberte und aus seiner Jacketinnentasche eines seiner geliebten Messer.
    Die Liebe des Metzgers hing in der neuen Welt ausnahmslos an seiner Uhr und seinen scharfen Messern. Das Messer war ein handelsübliches Küchenmesser, lang genug, um jemanden mit nur einem Stich tödlich zu verletzen, aber natürlich auch lang genug, um einen Apfel in vier Teile zu zerschneiden. Genüsslich biss er in ein Apfelteilchen und blickte auf den Dorfbrunnen, bis ein vertrautes Miau seine Aufmerksamkeit in Anspruch nahm.
    Auf die kaputte Mauer sprang der schwarze Kater Freddi , ein kleiner, verfressener, schwarzer Kater mit leuchtend gelben Augen, die jeden Morgen den Metzger um eine kleine Spende baten. Der Metzger streichelte den wohlgesonnenen Kater.
    „Ich würde dir ja etwas Obst anbieten, doch ich fürchte, dass es nicht in deinen Speiseplan passt, mein kleiner Freund“, sagte der Metzger und massierte das glatte Fell. „Doch geduldest du dich eine weitere Stunde, so serviere ich dir etwas von dem ersten Aufschnitt. Ein leckeres Stückchen Schwein für den feinen Kater.“
    Schnurrend streckte sich der Kater in die Höhe, als der Metzger ihm sein Kinn massierte. Die Harmonie der zwei hielt nicht lange, als der Kater von dem Geräusch einer zugeschlagenen Tür verscheucht wurde. Weniger schreckhaft reagierte der Metzger, da er die tägliche Prozedur schon gewöhnt war: Wie jeden Morgen flog Seppel aus Natalies Kneipe. Der Zechenpreller flog über den asphaltierten Gehweg und kam erst kurz vorm Dorfbrunnen zum stoppen. Kaum gelandet wurde er mit dem Gelächter der Edeldamen Gina und Vanessa konfrontiert, doch gut gelaunt rappelte sich der robuste Seppel auf und begrüßte die Damen mit einer höflichen Verbeugung. Seppel war nicht gerade eine Schönheit; seine riesige Hakennase entstellte sein Gesicht und auch seine innere Schönheit war stark begrenzt. Seppel war in Sodom so ziemlich der einzige der keinem Beruf nachging und sich ausschließlich von Almosen ernährte.
    „Meine Damen!“, eröffnete Seppel, der noch stark alkoholisiert war. „So schön der Tag doch beginnt, gegen den Antlitz eurer Schönheit verpufft selbst der herrlichste Morgen zu einer alten Greisin! Was gibt es besseres für einen ermatteten Mann wie mich, als von zwei Schönheiten wie euch begehrt zu werden - und das umsonst!“
    Beide Damen winkten amüsiert Seppel. „An Komplimenten brauchst du zwar nicht mehr zu sparen“, sagte Vanessa und Gina führte fort: „Doch ohne Moos nix los.“
    „Touchée“, hikste Seppel und ging den kürzesten Weg dem Metzger entgegen. „Metzger, mein guter Freund. Sicher weißt du wie es ist, wenn ein Schwert durch das Herz sticht. Ja, mein guter Freund, so fühle ich mich nach der Abfuhr unserer zwei Schönheiten. Doch Liebe soll ja auch durch den Magen gehen, so mein guter Freund, wollte ich dich fragen, ob du nicht noch ein Stück Wurst von gestern für mich übrig hast?“
    Auch der Metzger winkte lachend ab. „Tut mir Leid, der Kater Frederick war heute wieder schneller als du.“
    Während Seppel sich gleichzeitig auslachte und selbst bemitleidete, machte er auf dem Absatz kehrt und streunte durch die zerstörten Straßen, vorbei an den wenigen Häuser die noch standen und dem Löwenanteil, der bereits zu Schutt zerfallen war.
    „Der gütige Metzger!“ Von der Ferne näherte sich auch Siamak. „Wie schön, dass du Almosen

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