Freunde und andere Feinde: Endzeit-Thriller (German Edition)
erröteten sich Beos Wangen, versuchte er jeden Zweifel auszuräumen. „Wir sind wirklich nur Freunde.“
„Langst wohl lieber an Männerärsche, was Kleiner?“, fragte Nada.
Beo wand sich genervt zu Nada. „Du wärst froh, jemand würde noch an dich langen, alte Vogelscheuche.“
Wenn Beo einen Fehler in Sodom tun könnte, dann Nada zu provozieren. Die temperamentvolle Nada zückte ihren Revolver und hielt ihn vor Beos Stirn. „Wie war das, kleines Fötzchen?“
Beo kannte Nadas einzig verwundbaren Punkt: Nada war zwar mit Mitte zwanzig einer der jüngsten Bewohner, doch nicht sonderlich attraktiv und ihre grausige Art schreckte jeden geistesgesunden Mann ab. Zu gerne streute Beo Salz in diese Wunde.
Vidal sprang zwischen die Zwei und drückte seine Hand auf Nadas Revolverlauf. „Nimm das deinem kleinen Bruder nicht übel. Die erste große Liebe... Da ist man etwas empfindlich.“
„Er soll nicht so über mich reden!“, zischte Nada.
„Wird er nicht mehr, vorausgesetzt du pustest ihm nicht sein von Hormonen verseuchtes Gehirn aus dem Schädel.“
Widerwillig steckte Nada ihren Revolver in den Halfter. „Der Kleine soll mich nicht mehr reizen, sonst blüht ihm etwas.“
„Im tiefsten Inneren magst du mich, Nada“, sagte Beo hoffnungsvoll.
„Ich hasse dich.“
Bevor die Diskussion wieder ausuferte, erteilte Vidal Nada den Befehl Zehvier mit einem vollen Eimer Wasser zu wecken.
„Nichts lieber als das.“
Beo kuppelte währenddessen den Anhänger vom Geländewagen ab. Er war in Gedanken versunken, als plötzlich ein schriller Laut ihn wieder in die Realität beförderte. Das Geräusch war so störend, so grässlich und erschreckend, aber auch vertraut und wohlklingend.
Julia schrie um Hilfe - Beo sprintete sofort los, gefolgt von Vidal der sich der Rettungsaktion anschloss. Als Beo und Vidal ankamen fanden sie Julia ängstlich im Gras sitzend wieder. Sie hörte auf zu schreien, als sie ihre zwei Retter ankommen sah. Ebenso erleichtert war Beo, dass ihr nichts zugestoßen war.
Julia deutete ängstlich auf einen der Rosenbüsche.
„Ein Rosenbusch?“, schmunzelte Vidal. „Wirklich sehr gefährlich.“
In dem Moment hörten sie ein Rascheln, kurz darauf entstieg ein Fremder den Hecken. Ein Mensch kämpfte sich aus den Dornen, schob die Äste zur Seite und sprang in die sanfte Wiese. Es war kein Bewohner aus Sodom und ähnelte auch keinem anderen Bewohner der „neuen Welt“, dafür sah er zu vital aus. Sein Körper war verhüllt in einem weißen Patientenkittel, der im Wind flatterte. Seine schulterlangen, braunen Haare und sein Vollbart verbargen die größten Teile seines Gesichts.
„ES HAT FUNKTIONIERT!“, schrie der Fremde euphorisch. „Ich lebe noch!“
„Noch“, keifte Vidal und richtete sein Maschinengewehr auf den Fremden. „Sag Fremder, woher kommst du? Willst du Ärger machen?“
„Oh nein, noch ein Irrer“, seufzte Julia.
„Bleib hinter mir“, sagte Beo väterlich und stellte sich schützend vor sie und richtete ebenfalls seinen Revolver auf den Fremden. In gewisser Weise genoss er sogar die Situation. Das bisschen Gefahr kümmerte ihn nicht im Vergleich zu dem Gefühl Julias großer Retter zu sein.
An der Stirn des Fremden verlief eine winzige Blutspur. Durch seinen gewaltsamen Ausbruch aus dem Rosenbusch hatte sich ein langer Dornenzweig in seine Stirn gebohrt und um seinen Kopf wie ein Kranz gelegt. Doch daran störte sich der Fremde wenig, zu groß war seine Freude. „Welches Jahr haben wir?“, fragte er.
Beo betrachtete den Fremden skeptisch. „Falls du das wirklich ernst meinst - wir haben immer noch 2054.“
Der Fremde im weißen Kittel lachte lauter denn je. „ES HAT FUNKTIONIERT!“
„Was hat funktioniert, du Irrer?“ Vidal legte den Finger um den Abzug. „Wenn du das Einbrechen in Sodom unter erfolgreicher Vortäuschung einer Geisteskrankheit meinst, dann muss ich dich leider enttäuschen.“
„Wer bist du?“, fragte Julia vorsichtig. „Von wo kommst du?“
„Wie unhöflich mich nicht vorzustellen. Mein Name ist Johnny und ich komme aus dem Jahr 2090!“
Vidal schnaufte. „Fürchte ich muss dich erschießen.“
„Keine Zeit!“, unterbrach Johnny. „Wir müssen die frohe Botschaft verbreiten! Die Zeit des ERWACHENS ist HEUTE!“ Johnny stürmte an Vidal vorbei. Der starke Wind rüttelte an Johnnys Kittel und entblößte seinen nackten Hintern. Zu Julias Erstaunen sah sein Hintern ebenso gesund aus wie Johnnys restlicher
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