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Friedhof der Verfluchten

Friedhof der Verfluchten

Titel: Friedhof der Verfluchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aus, um das Holz zum Brennen zu bringen? Ja, die ersten Scheite dieses verdammt trockenen Holzes fingen knisternd Feuer. Zuerst spritzten glühende Teile hoch, erinnerten an kleine Raketen, dann brannte das Material, und dicker Rauch quoll zudem aus dem Korb.
    Ich griff nach dem ersten Ast. Eine Feuerzunge leckte dabei über meinen Handrücken, brannte die Härchen weg, was mich in Anbetracht der Lage nicht weiter kümmerte.
    Es war riskant, was ich da unternahm, doch es gab keinen anderen Weg. Ich packte den brennenden kleinen Ast und lief den Zombies noch entgegen, bis die Entfernung genau stimmte.
    Wie eine sich überschlagende Fackel flog der Ast durch die Luft. Haargenau hatte ich auf die Zombies gehalten, ich konnte sie überhaupt nicht verfehlen.
    Vor Feuer hatten sie Angst. Sie wollten auch weg, doch die lebenden Leichen waren in ihren Reaktionen viel zu langsam. Sie konnten nicht schnell genug eine Gasse bilden, und der brennende Ast traf genau. Es war ein Mann, den ich getroffen hatte. Weshalb er die Arme noch hochriss, konnte ich nicht sagen, auf jeden Fall griffen seinen Totenklauen zu und hielten den Ast fest, dessen lange Flamme an der Spitze hoch leckte, die Kleidungsreste erfasste und noch mehr Nahrung bekam.
    Ich glaubte auch, einen Schrei zu hören, der Zombie wollte zurück, das schaffte er jedoch nicht, weil andere hinter ihm standen und den Weg versperrten. Sie drückten ihn wieder nach vorn. Er stolperte über seine eigenen Beine, während die Flammen gleichzeitig noch höher schlugen. Schwer fiel die brennende Gestalt hin.
    Die beiden hinter ihm gehenden spürten plötzlich vor sich keinen Widerstand mehr, stolperten und landeten auf ihrem Artgenossen. Das war auch für sie das Aus, denn nun hatte das Feuer noch mehr Nachschub bekommen.
    Ich hörte zwar kein Fauchen, aber die heißen Zungen verteilten sich gedankenschnell. Das war der Moment, wo ich den nächsten Ast warf und bereits nach dem übernächsten griff.
    Plötzlich stand auch Modesty an meiner Seite. Wir husteten beide, denn der Rauch drang in unseren Mund, ätzte die Atemwege, aber wir kämpften. Da flog Ast für Ast. Natürlich fehlten wir auch, nicht immer wurde ein Zombie getroffen, aber zumeist hatten wir doch das Glück der Tüchtigen. Die Untoten bekamen das, was ihnen zustand.
    »John!« keuchte Modesty und taumelte zur Seite, getrieben vom einem Hustenanfall.
    Ich musste ebenfalls weg, denn den Rest der brennenden Äste konnten wir nicht nehmen, zudem hatte der Korb bereits Feuer gefangen. Da knatterte und spritzte es, es flogen die Funken, und wir zogen uns so weit zurück, dass wir unsere Feinde aus einigermaßen sicherer Entfernung beobachten konnten.
    Natürlich hatten wir nicht alle packen können. Die Hälfte allerdings, und das reichte uns für den Anfang. Die Zombies hatten es tatsächlich geschafft, sich gegenseitig in Brand zu setzen.
    Die Phalanx der Untoten war aufgerissen, sie taumelten nach rechts und links weg, brennende Gestalten, die seltsam hohe Schreie ausstießen. Ein Klagegeheul der Zombies. Es schnitt uns durch Mark und Bein. Die meisten der nicht brennenden Wesen liefen im Kreis. Sie hatten keinen mehr, der sie anführte, und das war unsere Chance. Bevor sie sich wieder gesammelt hatten, konnten wir die Burg schon erreicht haben.
    So jedenfalls dachte ich und sagte es auch Modesty Blaine. Sie hatte ein Gegenargument. Hastig stieß sie hervor: »Was machen wir denn, wenn wir in der Burg sind? Die ist doch wie ein Gefängnis. Wir können nicht hinaus, und die anderen werden draußen warten. Die haben Zeit, eine Ewigkeit lang.«
    »Da habe ich auch noch ein Wörtchen mitzureden«, erwiderte ich. »So einfach mache ich es unseren Freunden nicht, darauf kannst du dich verlassen. In der Burg können wir uns verstecken, vielleicht finden wir auch noch Waffen.« Ich lächelte zuversichtlich, denn mit Pessimismus hätte ich nichts erreichen können. Modesty hatte sowieso schon mehr durchgemacht, als ein normaler Mensch verkraften konnte.
    »Sie sind der Boss«, sagte sie mehr schluchzend als lachend. Ich fasste sie wieder an der Hand. Unser Blick traf die Burg. Sie lag auf dem Hügel. Nichts wies daraufhin, dass jemand in ihr wohnte. Das Gemäuer war dunkel und im Grau des seltsamen Lichtes dennoch deutlich zu erkennen. Ihre Konturen stachen scharf ab. Besonders fiel der Turm auf, der mich an ein düsteres Merkmal erinnerte, mit dem man früher die Feinde abschrecken wollte.
    Wie vorhin zog ich Modesty

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