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Friedhof der Verfluchten

Friedhof der Verfluchten

Titel: Friedhof der Verfluchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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versammelt hatten. Schoss ich da eine Gasse hinein, würden andere sofort nachrücken, denn die Wesen standen dicht an dicht, und meine Munition reichte nicht ewig.
    Was blieb? Nur die Flucht. Nicht die Flucht nach vorn, sondern die zurück. Noch hatten wir uns nicht um das Dorf gekümmert und um die dahinterliegende Burg. Modesty Blaine hatte dort hingewollt, okay, diesen Wunsch konnte ich ihr erfüllen.
    »Sehen Sie eine Chance, John?« Ihre Stimme unterbrach meine Gedanken.
    »Ja, wir müssen zur Burg.«
    »Aber wenn sie dort…«
    »Nein, ich glaube nicht, dass die Zombies da auch lauern werden. Die haben hier auf dem Friedhof ihren Platz gehabt, und dabei wird es auch bleiben.«
    Ihrem gequälten Gesichtsausdruck merkte ich an, dass meine Worte sie nicht hatten überzeugen können, aber wir konnten nicht ewig hier bleiben, sondern mussten etwas tun.
    Bevor wir gingen, nahm ich das Bild des Friedhofs noch einmal in mir auf. Es war schaurig.
    Viel hatte ich schon gesehen, aber die lebenden Leichen, die zwischen den gekippten Grabsteinen auf ihren Gräbern standen, überboten alles. Eine kleine Armee aus halb verwesten, schaurigen Gestalten. Manche skelettiert. Andere noch durchaus ansehnlich, wenn man das mal so im Vergleich sagen darf. Ihre Haut schimmerte stockig, war oft aufgedunsen, und alte Kleiderfetzen hingen daran, als wären sie festgeleimt.
    Der Fluch der Grafen hatte seine Früchte getragen. Auf dem Friedhof der Verfluchten waren die Einwohner von Brigadoon begraben worden, um alle 100 Jahre wieder aus ihren Gräbern zu steigen. Oder beging ich da einen Denkfehler? Ja, die Stadt erschien alle 100 Jahre wieder, das Geschehene der Vergangenheit wiederholte sich, aber erst nachdem ich die Zeitbrücke eingerissen hatte, kamen sie aus ihren Gräbern, ansonsten hätten sie vielleicht für alle Ewigkeiten im feuchten Schoß der Erde vermodern können. Bis eventuell eines Tages jemand das gleiche tat wie ich, der aber dann nicht so vorbereitet war und sich unter Umständen ins Unglück gestürzt hätte. Deshalb war es besser, wenn man jetzt zu einem Ende kam und den Namen Brigadoon streichen konnte.
    »John, es wird Zeit!« drängte Modesty.
    Damit hatte sie recht. Die lebenden Toten begnügten sich nicht damit, vor und auf ihren Gräbern stehen zu bleiben, nein, sie setzten sich in Bewegung.
    Und wieder wurde ich an meinen allerersten Fall erinnert. Die Leichen damals waren ebenfalls so gegangen. Schwerfällig, sich kaum auf den Füßen haltend und nur mit großer Mühe ihr Gleichgewicht bewahrend. Modesty Blaine packte meine Hand. Sie zog mich herum, denn sie hielt nichts mehr an diesem Ort des Schreckens.
    Was würde uns in der Burg erwarten? Noch mehr Zombies? Ich hoffte, dass sich meine Annahme nicht bestätigte.
    Der Weg, der zur Burg hoch führte, begann am Friedhof und teilte das Dorf. Man hatte ihn vor langer Zeit mit Steinen und Schotter bedeckt, das alles war erhalten. Die Unterlage war allerdings nicht besonders lauffreundlich.
    Zudem war es nach den Geschehnissen mit Modestys Kondition nicht weit her. Schon nach wenigen hundert Yards bekam sie Atemschwierigkeiten und stolperte mehrmals.
    Ich konnte sie nicht allein laufen lassen, sondern fasste sie an der Hand. Sie blieb wieder stehen und warf ihren Kopf in den Nacken. »John!« keuchte sie. »Ich habe Seitenstiche. Ich kann kaum noch mehr. Das… das hat mich fertiggemacht.«
    Jedes Wort nahm ich ihr ab. Aber wir mussten weiter. »Reißen Sie sich noch einmal zusammen, Mädchen. Denken Sie daran, dass alles nicht so schlimm ist, als in die Gewalt dieser Zombies zu gelangen.«
    »Ja, ja…«
    In der Zwischenzeit hatte ich zurückschauen können. Die Zombies hatten sich dort gesammelt, wo der Weg begann. Die ersten waren stehen geblieben, die nachfolgenden jedoch stießen sie vor, so dass die an der Spitze fielen, einfach übertreten wurden und danach wieder aufstanden, wobei sie sich sofort der Reihe der untoten Brüdern und Schwestern anschlossen.
    Wir flüchteten weiter.
    Erst jetzt merkte ich, dass das graue Licht doch täuschte. Es verzerrte die Perspektive so stark, dass die Entfernungen einfach nicht stimmten. Vom Friedhof aus hatte die Burg auf dem Hügel zum Greifen nahe ausgesehen. Dies stimmte nicht. Sie war weiter entfernt, als wir geglaubt hatten, und auch das Dorf.
    Als wir schließlich die ersten Häuser erreichten, da stolperte Modesty Blaine nur noch. Hätte ich sie nicht gehalten, wäre sie längst liegengeblieben.
    Wir mussten

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