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Friedhof für Verrückte

Friedhof für Verrückte

Titel: Friedhof für Verrückte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ray Bradbury
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übernimmst die Verantwortung!‹ Und Fritz tut es. Besessen von der Arbeit. Sloane ist tot, bringt ihn raus! Emily, die Arme, verloren, wahnsinnig geworden. Constance! Und Constance bringt sie hinüber in die Elysischen Gefilde. So nannten sie diese Reihe von Gebäuden, ein Erholungsheim für Alkoholiker, Verrückte und Drogenkranke, weder ein Heim für die Leute, noch erholten sie sich, aber sie waren dort aufgehoben, Emily ging also ins Nichts, und ich delirierte. Fritz schrie ›Ruhe‹, alle weinten, alle schauten auf mein Gesicht, als wäre es direkt aus dem Fleischwolf gekommen. Ich konnte den Horror, den ich ihnen einflößte, in ihren Augen sehen. Ihre Blicke besagten: er stirbt, doch ich sagte: von wegen! Doc, der Metzger, Groc, der Schönheitsspezialist, und J. C. taten, was sie konnten, bis Fritz schließlich sagte: ›Genug! Ich habe alles getan, was in meiner Macht steht. Holt einen Priester!‹ ›Von wegen!‹ schrie ich. ›Ihr könnt eine Beerdigung feiern, aber ohne mich!‹ Und ihre Gesichter wurden weiß! Sie wußten, daß ich es ernst meinte. Dem Mund, dieser Ruine, entspringt ein verrückter Plan. Und sie dachten: Wenn er stirbt, dann sterben wir auch. Sie müssen wissen, das war für uns damals das beste Jahr in der gesamten Filmgeschichte. Mitten in der Depression hatten wir zweihundert Millionen gemacht, und dann dreihundert Millionen, mehr als alle anderen Filmstudios zusammen. Sie konnten mich einfach nicht sterben lassen. Ich war mehr wert als tausend andere. Wo sollten sie Ersatz für mich finden? Etwa einen von diesen Bekloppten und Narren, den Langeweilern und Flachhirnen? Wenn du ihn rettest , dann bastele ich ihn wieder zusammen! sagte Groc zum Metzger Doc Phillips. Die beiden waren meine Hebammen, brachten mich erneut zur Welt, doch in eine Welt ohne Sonne!«
    Als ich das hörte, fielen mir J. C.s Worte wieder ein: »Das Monster? In der Nacht, als es geboren wurde, war ich dabei!«
    »Und Doc rettete, und Groc nähte. O Gott, je schneller er nähte, um so schneller ließ ich die Nähte wieder aufplatzen, während alle nur daran dachten: ›Wenn er stirbt, dann gehen wir mit ihm unter.‹ Ich, ich wollte jetzt von ganzem Herzen sterben! Doch wie ich so unter der Tomatensoße und den zerfetzten Knochen liege, gewinnt plötzlich der alte Machtinstinkt wieder die Oberhand. Und nach einigen Stunden, in denen ich bei Gevatter Tod schon auf der Schippe stand, springe ich wieder herunter, traue mich nie mehr, mein Gesicht zu berühren, aber ich sage: ›Laßt eine Totenwache halten. Verkündet meinen Tod! Versteckt mich hier, bis ich gesund bin! Laßt den Tunnel offen und begrabt Sloane! Begrabt mich mit ihm, in absentia, aber mit großem Pressewirbel. Am Montag morgen, großer Gott, melde ich mich zur Arbeit zurück. Wie? Von nun ab jeden Montag. Niemand darf etwas davon erfahren! Ich möchte nicht gesehen werden. Ein Mörder mit einem zerfetzten Gesicht? Baut mir ein Büro mit einem Schreibtisch und einem Sessel, und mit der Zeit, um nichts zu überstürzen, komme ich allmählich immer näher, während jemand dort sitzt und dem Spiegel lauscht, allein, und Manny, wo ist Manny? Du hörst mir zu! Ich rede durch die Balken, flüstere durch die Ritzen, ein Schatten hinter dem Spiegel, und du machst deinen Mund auf, und ich rede durch dein Ohr, und durch deinen Kopf geht es wieder hinaus. Hast du das kapiert? Kapiert? Ruft die Zeitungen an. Stellt den Totenschein aus. Steckt Sloane in den Sarg. Bringt mich nach nebenan, ich muß ausruhen, schlafen, gesund werden. Manny. Ja? Du richtest das Büro ein. Na wird’s schon!‹
    In den Tagen vor meiner Beerdigung brüllte ich Befehl um Befehl, mein kleines Team hörte mir gut zu, beruhigte sich, nickte und sagte ja.
    So kam es, daß Doc mir das Leben rettete, Groc ein Gesicht zurechtflickte, an dem es nichts mehr zu flicken gab, Manny das Studio leitete, aber nur nach meinen Anweisungen, und J. C. war einfach nur dabei, weil er in dieser Nacht dabei war, der erste, der mich in meinem Blute fand, und derjenige, der die Autowracks umarrangierte, damit der Zusammenstoß wie ein Unfall aussah. Nur vier Leute wußten etwas von der Sache. Fritz? Constance? Die waren fürs Reinemachen verantwortlich, doch wir haben ihnen nie erzählt, daß ich am Leben blieb. Die anderen vier bekamen fünftausend pro Woche, bis heute. Stellen Sie sich das vor! Fünftausend pro Woche, und das 1934! Der Durchschnittslohn betrug damals fünfzehn lausige Dollar. Doc und Manny

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