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Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi

Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi

Titel: Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Duenschede
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Jungfrau wurde zur Greisin. Dennoch stellte sie die Lampe immer ins Fenster. An einem Abend endlich war es dunkel bei ihr, sodass die Nachbarn riefen: ›Der Bruder ist gekommen!‹ Sie eilten zum Haus und fanden die treue Schwester tot und starr ans Fenster gelehnt, als wenn sie noch immer hinausblickte. Das Glitzern der Sonne erinnerte Haie an diese Sage, die ihn unendlich traurig machte. Auch Marlene, mit der er seine Begeisterung für solche Geschichten geteilt hatte, würde nie wieder zurückkehren. Er wischte sich mit der Hand über das Gesicht und wandte den Blick ab. Da sah er plötzlich die kleine Gartenlaube. Ob man die überhaupt durchsucht hatte? Sein Herz pochte plötzlich ganz laut! Eilig flitzte er die Treppe hinab, schlüpfte durch das Fenster zurück ins Freie und sprintete hinüber zur Laube.

    Während Thamsen ein paar Haare für eine Analyse aus der Bürste neben dem Waschbecken zupfte, hörte er ein Türschlagen, dann eine gedämpfte Stimme.
    »Sie schon wieder. Was wollen Sie denn noch von uns?« Dirk betätigte die Spülung und trat aus dem Badezimmer. Andreas Meinhardt war nach Hause gekommen und stand nun mit Händen in den Hüften breitbeinig vor Nielsen.
    »Wir haben ein paar Fragen«, entgegnete Peer und blickte zu Thamsen. Der übernahm wieder wie abgesprochen die Befragung.
    »Sagen Sie, wo waren Sie vorletzten Donnerstag? So um die Mittagszeit?«
    »Hier«, kam es wie aus der Pistole geschossen. Augenblicklich wanderte Thamsens Blick zu der Mutter, die angestrengt nickte.
    »Stimmt das?«, hakte er nach. Die Frau räusperte sich.
    »Ja, er war hier.« Thamsen wog den Kopf hin und her.
    »Aufgrund der Verbindung zu Heinrich Matzen mussten wir ein paar Erkundigungen einziehen. Wer ist der Vater Ihres Sohnes?« Grit Meinhardt hüstelte.
    »Der Mann hat mich sitzenlassen, als ich schwanger war.«
    »Aber einen Namen wird er trotzdem gehabt haben, oder?«
    »Was soll das?«, fuhr nun Andreas Meinhardt dazwischen.
    »Ich habe keinen Vater, nie gehabt. Und solch ein Arsch, der sich vor der Verantwortung drückt, kann mir ohnehin gestohlen bleiben.« Thamsen ahnte, dass diese Gleichgültigkeit nur gespielt war, aber auf diesem Weg würde er nicht weiterkommen. Er zog deshalb seinen Trumpf aus dem Badezimmer.
    »Wer von Ihnen ist zuckerkrank?«

    Haie stand vor der Gartenlaube. Vielleicht lagerte hier Matzens Diebesgut und führte sie direkt zum Täter. Er schloss nicht aus, dass der Rentner krumme Geschäfte gemacht hatte und daher umgebracht worden war. Auch wenn Heinrich Matzen dem Nachbarn des Kunden aus dem Elektroladen gesagt hatte, er hätte keine Kontakte mehr im Hamburger Hafen. Stimmen musste das deshalb noch lange nicht. Gut, vielleicht verhökerte er keine Elektrogeräte mehr, aber es kamen andere Dinge in Frage. Die Verbindung zu Paul Schlüter ließ vermuten, es könne um Drogen gehen. Und wo fand sich ein sichereres Versteck als in Dagebüll hinterm Deich in einer Gartenlaube? Seltsamerweise war das kleine Holzhäuschen nicht verschlossen. Die Tür ächzte ein wenig, als er sie aufschob. Haie blinzelte in den schummrigen Raum. Jede Menge Gerümpel befand sich darin, alte Gartenmöbel und ein Rasenmäher. Er ging ein Stück hinein und blickte sich um. An der Wand stand ein altes Küchenbuffet. Haie öffnete ein paar der Laden und Türen, doch außer Schmirgelpapier, einer Bohrmaschine und Schrauben lag ansonsten nicht besonders viel darin. Ein ganz normaler Werkzeugschrank. »Mist«, murmelte Haie und musste einsehen, dass es ansonsten kaum Platz für ein Versteck gab. Er blickte zur Decke hoch. Hing da nicht etwas? Er trat einen Schritt zurück und stieß dabei an einen Karton, der raschelnd zur Seite kippte. »Mann o Mann«, fluchte er laut und bückte sich, um das Altpapier, das die Matzens zwischengelagert hatten, wieder einzusammeln. Er schob Wochenblätter und Prospekte zusammen, doch, Moment, Haie stutzte, was war das? Sein Blick hatte einen handgeschriebenen Zettel erfasst. Im Grunde genommen war es nur ein Schnipsel, doch das Wort Volkspark stach ihm sofort ins Auge. Eilig durchwühlte er den Rest des Haufens und fand weitere Stücke eines kurzen Briefes. Es schien mehr eine Mitteilung zu sein. ›Donnerstag, 25.06., 12:00 Uhr Volkspark wie früher. Muss dich dringend sprechen. Gr…‹ Der Rest fehlte. Er durchwühlte den gesamten Karton, doch mehr war nicht aufzutreiben. Mit zitternder Hand nahm er sein Handy und wählte Thamsens Nummer.

    »Und wo waren Sie am

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