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Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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war?“
    Verlegen schüttelte sie den Kopf und setzte den kleinen Polarfuchs wieder ab. „Kannst du dich noch an die Nacht entsinnen, in der Juna geboren wurde?“, fragte sie zappelig.
    Keylam überlegte. Er rief sich den wunderbaren Nachmittag in Erinnerung, an dem sie mit den anderen Schlittschuh gefahren waren, und er dachte an den gemütlichen Abend vor dem Kamin. Aber sehr viel mehr fesselten ihn die Gedanken an Arrows Küsse im gemeinsamen Schlafgemach. Noch immer hatte er genau vor Augen, wie sie ihm das Hemd abgestreift und sich an seinen Körper geschmiegt hatte. Sich ihrer Berührungen zu entsinnen, ließ es ihm gleichermaßen heiß und kalt über den Rücken laufen. Und ganz plötzlich wurde ihm bewusst, worauf sie anspielte.
    „Er ist deinetwegen hier?“
    Lächelnd schüttelte Arrow den Kopf. „Unseretwegen.“
    Keylam musterte sie ungläubig, doch als er das Leuchten in Arrows Augen erkannte, wusste er, dass es so sein musste.
    Völlig überwältigt schlang er seine Arme um ihre Hüften, wirbelte sie umher und küsste sie. „Das ist ein Wunder!“, rief er erfreut aus.
    „Das ist es.“
    Arrow atmete durch. Gerührt schaute sie über das Meer von Vergissmeinnicht. Es war das Zeichen, dass ihr Vater endlich in Wallhall angekommen war, und gleichzeitig die Aufforderung an seine Tochter, dass sie ihn um nichts in der Welt vergessen sollte.
    In diesem Moment fing ein neues Leben für sie an. Das Vergangene hatte sie abschließen können und die Zukunft begann jetzt, an einem Ort, den sie schon so oft in ihren Träumen aufgesucht hatte, mit dem Mann, den sie liebte.

    Das Wasser der Verzauberten Wiesen war ganz warm und klar. Obwohl Keylam Arrow versicherte, dass sie in diesen Gewässern nichts zu befürchten hatte, war sie dennoch dermaßen aufgeregt, dass sie seine Hand fest umklammerte. Nur zögerlich traute sie sich den ersten Atemzug nach dem Eintauchen zu nehmen, doch sobald sie sich an das eigenartige Gefühl, ihre Lungen mit dem erfrischenden Nass zu füllen, gewöhnt hatte, sah sie sich um.
    An der Oberfläche hatten schon Tausende von blauen Vergissmeinnichtblüten auf den Wellen hin und her getanzt und selbst am Grunde des Meeres blühten sie, so weit das Auge reichte. Der feine, weiße Sand endete schon wenige Schritte hinter dem Ufer und ging anschließend in eine satte, grüne Wiese über mit Obstbäumen, Pilzen und eingezäunten Koppeln, auf denen Forellen weideten.
    Kleine, bunte Fische umschwärmten Arrow und Keylam wie neugierige Käfer und begleiteten die beiden bei ihrem Spaziergang. Die Grashalme wogten in der seichten Strömung hin und her und kitzelten an den Füßen. Hinter einem Brombeerstrauch tauchte eine kleine Herde von Hippocampussen auf und musterten die Spaziergänger mit großem Interesse. Keylam rief sie mit einem Pfiff herbei, und sobald beide die Arme um je eines der Pferdchen geschlungen hatten, flitzten sie auch schon los.
    Die Art, wie die Sonnenstrahlen vom Wasser gebrochen und reflektiert wurden, erzeugte ein atemberaubendes Lichtspiel. Und wenn dann doch einmal ein flüchtiger Schatten vorüber huschte, ging er entweder von einem Segelschiff auf der Oberfläche oder von einem Blauwal direkt darunter aus. Der Anblick dieser gewaltigen Meeresbewohner schüchterte Arrow ein. Zwar war sie seit ihrer Reise durch das Totenreich mutiger geworden, doch das hatte sie nicht zu einer anderen Person werden lassen. So war die Angst vor Riesen beispielsweise geblieben. Und nichts Anderes waren Blauwale. Doch als einen Augenblick später plötzlich das magische Meeresschloss in Sicht kam, hatte Arrow ihre Ängste auch schon vergessen.
    Es war über und über mit Muscheln und Korallen bedeckt und einfach unglaublich schön. So diente es offenbar nicht nur zur Behausung der Schlossherrn, sondern gleichzeitig als ein riesiges Riff für viele kleine Meerbewohner.
    Vor dem Eingang warteten Nymphen mit Weinkrügen und Saftkaraffen. Arrow war gespannt, wie sie die Getränke reichen wollten, doch verblüffenderweise funktionierte es hier unter Wasser genauso wie an Land.
    Der Schlossherr war ein älterer Mann mit einem langen weißen Bart, der Arrow und Keylam überaus freundlich willkommen hieß. Er ließ ihnen sofort Trauben und Beeren kommen, die allerdings gleich nach dem Öffnen der Schälchen zur Oberfläche aufstiegen.
    Als die Sonne unterging, wurden rund um das Schloss transparente Ballons mit Flammen im Inneren angebracht, die von den Einheimischen als Schwebende Kerzen

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