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Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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los, sondern wandelte ganz langsam auf Keylam zu. Sie wollte jeden Moment auskosten, denn der Wunsch, dass dies alles kein Traum sein sollte, wurde mit jedem ihrer Schritte stärker. Sie war so aufgeregt wie schon bei ihrer ersten gemeinsamen Begegnung, und je länger sie seinen sehnsuchtsvollen Blicken standhalten konnte, desto mehr verliebte sie sich gerade ein zweites Mal in ihn. Selbst als sie endlich vor ihm stand, traute sie sich noch immer nicht, ihn zu berühren, denn die Angst, dass er in genau diesem Moment verschwinden würde, blieb bestehen.
    Er stand da und schaute ihr verunsichert in die Augen. Und als er endlich erkannte, dass sie noch immer die Gleiche war und sich an ihn erinnerte, zögerte er nicht länger. Leidenschaftlich zog er sie zu sich heran und küsste sie, als würde sein Leben davon abhängen, als wäre sie seine Muse.
    In Arrow tobte ein wahres Feuerwerk der Gefühle. Sie hatte kaum noch zu hoffen gewagt, seine Arme noch einmal um ihre Hüften spüren zu dürfen. Und dann war da endlich wieder dieser Geschmack von Feuer und Erdbeeren. Plötzlich schien die Sonne noch heller und ihre Strahlen prickelten noch aufregender auf der Haut. Alles fühlte sich so einfach an. Endlich war sie wieder zu Hause.
    Arrow öffnete ihre Augen und lächelte dermaßen ausgeglichen, wie Keylam es noch nie zuvor bei ihr gesehen hatte.
    „Du hast gefunden, wonach du auf der Suche gewesen bist“, stellte er mit leuchtenden Augen fest.
    Sie nickte. „Jetzt habe ich meinen Frieden und bin nun bereit, dieser Welt den ihren zurückzugeben.“
    Fasziniert musterte Keylam sie. Nach all den Wochen des Schmerzes, der Ungewissheit und der Sorgen hatte Arrow ihr Schicksal selbst in die Hand genommen. Zusammen waren sie bis ans Ende der Welt gegangen und wieder zurück. Als er sie damals kennen gelernt hatte, hätte er es nie für möglich gehalten, dass sie auch nur einen annähernd steinigen Weg beschreiten würde. Nicht, weil sie dazu nicht in der Lage gewesen wäre, sondern weil ihr das Selbstvertrauen dafür gefehlt hatte. Zweifellos hatte er sich auch schon zu diesem Zeitpunkt in das schüchterne Mädchen mit den Beinkleidern unter dem Rock Hals über Kopf verliebt. Doch nun? Auf eine Art war sie noch immer dieselbe, doch andererseits eine völlig andere Person.
    „Hör auf zu träumen“, flüsterte Arrow ihm liebevoll zu, als sie die Verwunderung in seinen Augen erkannte. „Wir leben.“ Dann küsste sie ihn auf eine Art, auf die sie ihn nie zuvor geküsst hatte. Mit einem Ruck schlang sie ihre Beine um seinen Körper und kostete alles aus, von dem sie geglaubt hatte, es für immer verloren zu haben. Und als sie sich aus dem Kuss löste, richtete sie ihren Blick gen Himmel und rief: „Wir sind am leben!“
    Keylam lachte. Es war ein Wunder. Nachdem er Arrow das letzte Mal im Granitturm gesehen hatte, hatte er geglaubt, dass die Unterwelt sie in ihrem Willen und ihrer Person brechen würde. Doch alles kam ganz anders und er wusste, dass es richtig war. Denn Anne und Dewayne hatten so viele Male schon von Arrows Kindertagen erzählt, von einer Zeit, zu der sie vor Entschlossenheit, Mut und Selbstbewusstsein regelrecht gesprüht hatte.
    Sanft ließ er sie wieder zu Boden gleiten. „Ich werde dich nie wieder gehen lassen“, hauchte er ihr verträumt zu.
    Arrow musterte ihn verdutzt, doch gerade als sie ihm ins Gedächtnis rufen wollte, dass zuerst sie die Verlassene war, wurde sie von einem sanften Druck an ihren Beinen abgelenkt.
    Verwundert schaute sie an sich hinunter und stellte zu ihrer Überraschung fest, dass sich Pex ganz eng an sie schmiegte. Erfreut beugte sie sich zu dem kleinen Polarfuchs und nahm ihn auf den Arm. Völlig entkräftet kuschelte er sich an sie und zitterte dabei wie Espenlaub.
    „Wie eigenartig“, bemerkte Keylam erstaunt. „Nach meiner Rückkehr hatte ich ihn nicht mehr gesehen. Neve war schon ganz krank vor Sorge. Sie hatte befürchtet, dass er Juna irgendwie in Gefahr bringen könnte.“
    Überglücklich schmuste Arrow mit dem kleinen Perseiden, und dann – völlig unerwartet – tauchten die vergangenen Ereignisse wieder in ihren Gedanken auf. Verwirrt überlegte sie hin und her, doch Zweifel waren absolut ausgeschlossen.
    „Keylam“, sagte sie mit bebender Stimme. „Pex ist nicht wegen Juna zu uns gekommen.“
    Er musterte sie fragenden Blickes. „Warum sollten die Perseiden ihn sonst zurückgelassen haben? Denkst du, dass es möglicherweise doch ein Versehen

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