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Fuchsteufelswild

Fuchsteufelswild

Titel: Fuchsteufelswild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Krause
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Fata Morgana. Seine Augen brennen. Die Waffe wird zentnerschwer. Sein Arm fängt zu zittern an. Noch schöner, wenn er einen Krampf bekäme. Da bist du ausgeschmiert. Warum die Maria nicht einfach wegfährt, Kruzifix!
    Â»Von mir aus stehen wir deppert herum, bis das SEK dich so vollpumpt, dass du als Bleimanderl daherkommst. Brauchst bloß drauf warten.« Seine Worte klingen fremd. Als hätte er sie grad im Wald gefunden. Es kann bloß noch eine Minute dauern, das Warten. Höchstens. Dann wär Schluss. Eine verreckte Minute.
    Immer heftiger schnauft der Hambacher. Der Brustkorb pumpt sich auf. Vielleicht will der sich als lebender Fesselballon vom Acker machen. Besser wär’s, er würde einfach platzen wie eine aufgepumpte Kröte. Er scheint es nicht mehr auszuhalten. Gleich geht es los. Eruption.
    Schieß!, ruft eine hysterische Stimme im Sandner. Worauf wartest du? Schieß ihn zam! Der Überlebenstrieb will die Macht an sich reißen. Kann ihm keiner verdenken, der ist ein Fachmann. Den hat der Münchner überstrapaziert.
    Urplötzlich brüllt der Hotelier los wie ein angestochener Stier, schleudert die Pistole wutentbrannt in Richtung des Ermittlers. Der muss sich ducken, damit er sie nicht ans Hirn bekommt.
    Der Bärtige dreht sich um und hetzt zwischen die Bäume. Eine Sekunde zögert der Sandner. Er drückt nicht ab auf den Unbewaffneten. Er rennt los. Hinterher. Die hinderliche Knarre fliegt in die Büsche. Die Unvernunft feiert ein zünftiges Fest mit Blaskapelle, Starkbier und Ochs am Spieß. Als hätten sie sich abgesprochen. Der Weg des Kriegers. Zögere nicht! Mann gegen Mann. Es kann nur einen geben.
    Ein kurzer Sprint – der Hambacher hat den Waldrand erreicht.
    Ein wieselflinker Läufer ist er nicht. Wie ein angetrunkener Grizzly bricht er durchs Gehölz.
    Nach den ersten Metern holt ihn der Sandner von den Beinen. Er hechtet sich auf ihn wie ein Footballspieler. Das entpuppt sich als Fehlentscheidung der ersten Kategorie. Genauso gut hätt er eine Eiche anspringen können. Ein schmächtiges Bürscherl ist er gegen seinen Widersacher, der bringt das Doppelte auf die Waage.
    Sie wälzen sich über den Waldboden.
    Bald hat der Hambacher seinen Gegner am Schlafittchen gepackt. Kein Auskommen gibt’s zwischen den tellergroßen Pranken.
    Â»Ferdl, tu das Messer weg!«, ächzt der Sandner, als der Bär ihn unter sich hat und es sich auf seinem Brustkorb gemütlich einrichten will. Grad hat der noch die Fäuste gehoben, jetzt wendet er verdattert den Blick. Vom Ferdl will er nicht hinterrücks notgeschlachtet werden.
    Das genügt dem Sandner. Sein Bluff hat sich ausgezahlt. Nur diese eine Sekunde der Unaufmerksamkeit. Flatsch! Mit flachen Händen patscht er dem Hambacher heftig auf die Ohrwaschln. Orientierungslosigkeit setzt bei ihm ein. Schlagartig – im reinsten Wortsinn.
    Der Polizist kann seine Last zur Seite abwerfen. Einen Fairnesspokal wollte er sich noch nie ins Regal stellen. Den Ellbogen rammt er dem Liegenden dermaßen ins Sackerl, dass der fiept wie ein getrieztes Mäuserl. Es rüttelt ihn durch, und er wälzt sich herum, die Bratzen auf den Unterleib gepresst.
    Deftig und wahllos verschenkt der Sandner Fäuste, wo immer sich ein schmerzempfindliches Fleckerl andienert. Eindreschen will er auf ihn, einfach eindreschen auf diesen dreckigen Misthund, bis sich nix mehr muckt. Sakrische Wut schlägt wie eine Welle über ihm zusammen, reißt ihn weg und färbt die Umgebung blutrot.
    Der Hambacher nimmt schnaufend die Pranken über den Kopf, versucht sich zu schützen. Wehrt sich nicht mehr. Embryohaltung.
    Kniend auf ihm, bearbeitet ihn der Sandner. Das dumpfe Patschen der Schläge nebst Ächzen und Stöhnen hallt durch den Wald, bis die Erschöpfung ihm die Luft abschnürt. Mit einem Quantum an Blasphemie formuliert: Das hat sich für ihn wie ein adäquates Mantra angehört, das nach beständigem Rezitat lechzt.
    Er steht auf und atmet durch. Sieht herunter auf die schwammige Masse an Mensch. Einen hundsgemeinen Tritt verpasst er ihm noch, bevor er von ihm ablässt. Zurückgerissen und gepackt vom letzten Aufgebot an Verstand. Notbremsung.
    Viel hat nicht gefehlt, und der zamgerichtete Hambacher hätte keine Handschellen mehr gebraucht.
    A uf dem Obstkisterl unter dem Baum hat der Sandner sich harren sehen, und der Hambacher legt ihm den

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