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Fuchsteufelswild

Fuchsteufelswild

Titel: Fuchsteufelswild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Krause
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Dotschen!«
    Sie versuchen sich in schnellerer Gangart. Wenn man Sinn für makaberen Humor hat, käme man auf seine Kosten. Der Dicke trippelt daher, als gäb er beim Dressurreiten den Hengst ab. Sein Kumpan ist eher ein Traber.
    Â»Geht doch.«
    Der Sandner hat seinen Humor am Seil beim Rantscher Weiher hängen lassen. Wenn wer ihn brauchen kann – der wär »for free«. Er schaut den Murnauern mit zusammengekniffenen Augen hinterher.
    Es dauert eine Weile, bis sie aus dem Blickfeld verschwinden. Drei Minuten sind rum. Die Kollegen sollten mit großer Zeckenzange anrücken. Herausdrehen und zerquetschen.
    Der Hambacher hat sich die Maria unter den Arm geklemmt wie ein Strohbündel und zerrt sie den Hang wieder hinauf auf den Streifenwagen zu. Die Kraft geht dem nicht aus. Der ist besessen. Ihre Füße bewegen sich langsam. Mehr ein Hüpfen, weil der Mann sie immer wieder hochreißt. Sie hat keine Chance wegzukommen. Nicht, solang er ihr die Klinge an die Kehle drückt.
    Vom Ferdl ist nichts zu sehen. Den hat der Sandner ganz vergessen. Scheißdreck! Das darf doch nicht wahr sein! Sandner, du bist ein Riesenrindvieh! Alles läuft aus dem Ruder. Der Mann muss wohl versteckt auf dem Rücksitz liegen. Wenn dem was passiert, ist es Sandners Schuld. Was denn noch? Schlägt gleich noch ein Blitz ein, oder wie wär’s mit einem verschlingenden Erdrutsch?
    Wie versteinert schaut der Münchner dem Geschehen zu. Der Puls schlägt ihm wie die Trommel auf der Galeere vor der Seeschlacht. Sein Hirn beginnt zu bröckeln. Wieder einmal kommt der Mann in seine Reichweite. Wie oft noch? Nahe am Sandner vorbei. Riechen kann er ihn. Seinen Schweiß. Sein Bartöl. Seine Erregung. Und Marias Todesangst. Ein Déjà-vu.
    Warum hat er nicht weglaufen sollen mit den beiden Trachtlern? Was treibt die Drecksau um? Er will, dass der Sandner ohnmächtiger Zuschauer ist. Seine Überlegenheit will er auskosten. Das letzte Mal – triumphieren. Hinschauen soll er. Das wird er ihm austreiben. Oh Maria, es muss ein Mittel geben.
    Der Hambacher reißt die Fahrertür des Streifenwagens auf. Die Maria zwingt er auf den Sitz. Das Messer nahe bei ihr. Zu nahe. Es wär nur eine rasche Bewegung. Der Sandner ist zu weit entfernt. Ohne hinzusehen, öffnet der Hambacher mit der linken Hand die hintere Tür und will sich ins Fahrzeug schwingen. Die Messerhand zuerst. Dem Sandner wirft er noch einen Blick zu, lässt die Zähne blitzen.
    Da schaut der Wahnsinn ins Stüberl.
    Alles geht so gschwind, dass der Kriminaler erst nicht begreift, was passiert.
    Â»Bluatseuch!«, plärrt der Hambacher schmerzgepeinigt. Er hat plötzlich kein Messer mehr in der Hand, und die Tür schlägt wieder zu. Rums.
    Unbewaffnet steht der Mann draußen. Die Überraschung pur. Ja verreck! Ungläubig starrt er zum Wagen. Was soll er machen? Dann ruckt sein Schädel herum.
    Ihre Blicke kreuzen sich. Der Sandner hechtet los. Der Hambacher auch. Die gschissenen Pistolen! Wo ist das Gelump hin? Hektisch durchwühlt er das Gesträuch. Wie der Sandner sich schließlich die Waffe auffischt, sieht er sich dem Bärtigen gegenüber. Auch der ist gerade fündig geworden. Höchstens zehn Meter trennen die beiden. Sie zielen aufeinander, belauern sich.
    Â»Des kann ich besser wie du«, röchelt der Kriminaler. Er versucht, seiner Stimme einen ruhigen Klang zu geben. Ohne Räuspern nicht zu machen. Noch immer kommt er heiser daher. »Du triffst mich irgendwo, wenn du Schwein hast. Ich schieß dir a Loch ins Hirn. Jetzt samma fertig mitanand, du Drecksau.«
    Der Hambacher zittert am ganzen Leib. Zweihändig hält er das Schießgerät. Der Lauf vibriert.
    Der Sandner könnte ihn wegschießen. Unwahrscheinlich, dass der Hambacher einen gezielten Schuss abgeben kann. Weißt du letztendlich nie. Vielleicht ist er der Schützenkönig vom Ammertal. Dass der Polizist nicht abdrückt, ist Dummheit oder Poker. Die Waffe des Dünnen hat er in Händen. Ölig und glitschig fühlt sie sich an. Muss an seiner Hand liegen.
    Schweißnass sind beide Männer, ihre Blicke von den Pistolenmündungen angezogen. Augen zusammengekniffen. Die Sekunden rinnen durch den Kopf, als wär der eine Sanduhr. Keiner wagt es, sich den tropfenden Schweiß von der Stirn zu streifen.
    Dem Sandner verwischt die Gestalt des Gegenübers, als wär’s eine

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