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Fucking Moskau - Sex, Drugs & Wodka

Fucking Moskau - Sex, Drugs & Wodka

Titel: Fucking Moskau - Sex, Drugs & Wodka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Helmbrecht
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sie nach ihrer Vorstellung und gehen auf einen Drink.«
    Ich bin zufrieden und denke darüber nach, wie ich mich verhalten soll. Gegen elf treffen wir die Mädels in einer Bar. Ich flirte mit Julia wie ein Weltmeister und habe Erfolg. Erst nimmt sie meine Hand, dann kommen wir uns näher. Als Lili gehen will, ergreift Victor die Initiative und lädt beide noch zu sich ein. Lili und Julia kommen mit. Daheim trinken wir weiter. Victor unterhält Lili, damit sie nicht zu früh fährt. Als Julia und ich uns endlich küssen, geht Lili nach Hause und Victor ins Bett. Endlich haben wir Zeit für uns. Die Nacht wird durchgemacht! Wir haben Sex, und es ist der beste seit Langem. Danach liegen wir zusammen im Bett und reden. Wenn ich Julia im Arm halte, fühle ich, wie Energie zwischen uns beiden fließt. Das geht so weit, dass wir beide zu zittern beginnen und uns dann noch fester aneinanderdrücken.
    Um acht Uhr muss sie gehen: »Ich muss um zehn beim Training sein und vorher noch nach Hause, mich fertig machen.«
    »Wird’s denn gehen?«, frage ich mit schlechtem Gewissen.
    »Es muss wohl, aber das war es wert«, schnurrt Julia zufrieden, und wir verabschieden uns mit einem langen Kuss. Danach packe ich meine Sachen. Währenddessen kommt Victor aus dem Schlafzimmer.
    »Na endlich! Chris hat gepunktet. Das war aber auf den allerletzten Drücker.«
    »Und nicht nur das …«, füge ich hinzu. »Jetzt bin ich tatsächlich ein bisschen verknallt. Die Frau ist einfach klasse und im Bett eine Granate.«
    »Gut, dann kann ich dich ja beruhigt nach Hause schicken, oder?«
    Eine Stunde später sind wir schon unterwegs zum Flughafen. Es schneit fürchterlich. Wieder fahren wir auf dem sechsspurigen äußeren Autobahnring, dem MKAD , vorbei an den Plattenbauten der Vorstadt. Unser Geländewagen schlingert um Lastwagen und langsame Ladas. Hin und wieder geht es auch über den Standstreifen, wenn sonst kein Vorbeikommen ist. Dort stehen zahlreiche liegen gebliebene Fahrzeuge, aber wir schaffen es immer wieder, gerade noch auszuweichen. Dabei kommt unser schwerer Wagen mehrmals ins Schlingern, aber der Fahrer bekommt ihn jedes Mal wieder unter Kontrolle.
    Victor schweigt. Ich sehe von hinten auf den Tachometer und mache mir Sorgen. Nein, nicht darüber, dass ich meinen Flug verpassen könnte. Ich habe alle Zeit der Welt, auf mich wartet kein Job mehr, und ein weiterer Abend mit Julia käme mir gelegen. Nein, ich sorge mich um mein Leben, denn unser Geländewagen rast mit bis zu 150 Sachen über die schneebedeckte Piste. Es gibt unangekündigte Spurwechsel über sechs Spuren. Das Wort »Mindestabstand« kennt unser Fahrer nicht. Es scheint, als versuche er, den Lada vor uns von der Straße zu drängen.
    »Victor«, sage ich leise. »Es ist nicht so schlimm, wenn ich meinen Flug verpasse. Ich mach’ mir vor Angst gleich in die Hose. Mein Leben ist mir wichtiger.«
    »Haha, du Extremsnowboarder hast Schiss? Das soll was heißen. Es geht eigentlich nicht um dich. Ich muss zurück ins Büro, denn ich habe um elf ein Meeting. Fürchte, da musst du durch, Junge.«
    Nach einer Horrorfahrt kommen wir endlich am Flughafen an. Victor sagt etwas auf Russisch zu seinem Fahrer und klopft ihm anerkennend auf die Schulter. Ich habe weiche Knie.
    »Jetzt musst du allein weiter, denn mir geht die Zeit aus. Mach’s gut, und lass uns am Wochenende mal telefonieren.«
    Ich bedanke mich bei Victor für seine Gastfreundschaft und Fürsorglichkeit. Danach renne ich zum Terminal.
    »Warum sind Sie so bleich im Gesicht?«, fragt die nette Dame am Check-in. Ich bin gerade noch rechtzeitig.
    »Nichts«, antworte ich. »Hatte ’ne lange Nacht.«
    »Na, hoffentlich war sie hübsch, und es hat sich gelohnt.«
    »Ja, das war sie«, sage ich grinsend.
    »Dann kommen Sie bald wieder nach Moskau, und fliegen Sie mit unserer Airline. Abflugzone A, Gate 10. Beeilen Sie sich, die Passkontrolle und der Sicherheits-Check brauchen immer eine Weile.«
    Als wir abheben, sehe ich aus dem Fenster die graue und trostlose Moskauer Vorstadt. Ich lasse die letzten Tage noch mal Revue passieren. Nein, Moskau ist nichts für mich, ich freue mich auf mein warmes Teneriffa. Doch Julia war klasse. Ich grinse vor mich hin und spüre ein wohliges Gefühl in der Magengegend. »Das sind wohl die berühmten Schmetterlinge im Bauch«, denke ich, als wir aus den Wolken fliegen und ich nach zehn Tagen endlich wieder die Sonne sehe.

Abschied von der Insel
    Ein halbes Jahr später, im August,

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