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Fucking Moskau - Sex, Drugs & Wodka

Fucking Moskau - Sex, Drugs & Wodka

Titel: Fucking Moskau - Sex, Drugs & Wodka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Helmbrecht
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um und gehe. An der Garderobe warten Toby und Marina.
    »Hast du sie gefunden?«, fragt Toby.
    »Ja. Sie steht oben an der Bar mit dem anderen Typen. Arm in Arm. Und sie sagt, sie will bleiben.«
    Toby weiß nicht was er sagen soll.
    »Sag nichts! Ist schon O.K. Ich werd’s überleben. Fucking Bitch! Scheiß-Moskau!«

Moskwa
    »Ich habe jetzt einen Freund«, sagt Natascha. »Ah ja? Wirklich? Schade eigentlich«. Wir sitzen am Tisch in einer dunklen Ecke. Natascha arbeitet manchmal hier, in einem der ältesten Klubs Moskaus. Nach unserem kleinen Tête-à-Tête im Sommer hatten wir uns aus den Augen verloren, und ich habe spontan beschlossen, sie heute in ihrem Klub zu besuchen.
    Natascha holt mir noch ein Bier und bestellt sich einen warmen Kuchen. Sie grinst mich an und flirtet. Davon, dass sie nun einen Freund hat, merke ich nicht viel. Aber eins ist sicher, ich werde heute Abend nicht mit ihr im Bett landen. Es ist das Übliche. Sie wollte mehr, und ich wollte nur Spaß. Ich war ehrlich zu ihr. Irgendwann hat sie die Lust verloren und ist weitergezogen. Ich kann es ihr nicht verübeln. Natascha ist sehr offen. Sie erzählt mir von ihrem neuen Freund. Ich weiß stellenweise nicht, ob sie mich eifersüchtig machen will, oder wirklich so offen und naiv ist.
    Nach 30 Minuten muss Natascha wieder arbeiten, und ich mache mich auf den Weg nach Hause. Draußen ist es windig und für die Jahreszeit viel zu warm. Es ist kurz nach Mitternacht, und ich beschließe, zu Fuß nach Hause zu laufen. Diese Woche ist seltsam. Irgendwie klappt es mit den Frauen gar nicht. Ich grinse trotzdem. Ich fühle ich mich so frei wie schon lange nicht mehr.
    Der Bürgersteig ist mit kleinen Pfützen übersät. Die Russen werden es nie gebacken bekommen, anständige Straßen und Gehwege anzulegen. Nach dem Regen steht tagelang das Wasser in Schlaglöchern und Pfützen. Man muss höllisch aufpassen und drum herum laufen, um nicht nass zu werden. Das ist tagsüber gar nicht so einfach, weil einem ständig jemand entgegenkommt. Auch wenn es trocken ist, gibt es nicht genug Platz auf dem Bürgersteig. Es gibt eigentlich nie genug Platz in dieser Stadt.
    Gestern blies mir noch ein bitterkalter Polarwind aus dem Norden ins Gesicht, doch heute kommt der Wind aus dem Süden, und er bringt neben jeder Menge rotem Staub auch warme Luft aus dem Kaukasus. Die Stadt ist dreckig. Eigentlich müsste schon Schnee liegen, und die Temperaturen sollten tief unter null sein, doch dieses Jahr lässt sich General Winter, wie ihn die Russen nach dem Sieg über Napoleon und später die Deutschen nennen, eine Menge Zeit. Global Warming? Mir soll’s recht sein. Der Winter wird schon noch lang genug.
    Ich laufe die Straße hinauf und sehe mir die Schaufenster der Läden an. Langsam zieht auch hier die Weihnachtsdekoration ein, obwohl die Russen erst viel später feiern als wir. »Bin ich nun in Moskau zu Hause?«, frage ich mich. Eigentlich ist Moskau eine Scheißstadt, und trotzdem lebe ich schon so lange hier. »Na klar, bist du zu Hause hier!«, ruft sie mir entgegen. »Akzeptiere es einfach«. Es ist die Stadt, die sich zu Wort meldet. Anscheinend hat sie genug von meiner ewigen Lästerei. Als Nächstes erwarte ich ein »Wenn es dir hier nicht gefällt, dann pack doch deine Sachen und geh woanders hin!«, doch sie schweigt.
    Moskau ist typisch für mein Leben. Ich hatte immer schon ein Faible für die nicht perfekten Frauen. Die mit der dicken Nase oder den zu kurzen Beinen. Irgendwie war es natürlich auch immer leichter, eine von diesen aufzureißen. Im Vergleich zu den Topmodels oder den Rich Kids hat man mit den Nicht-Perfekten eigentlich viel mehr Spaß. Anscheinend geht es mir mit Moskau genauso.
    »Ich bin gar nicht so hässlich«, flüstert die Stadt mir zu. »Wenn du genau hinsiehst, kannst du meine Schönheit erkennen. Es sind doch die Menschen, die du nicht magst und die dir die Lust an mir verderben. Es sind auch die Menschen, die mir zu schaffen machen. Ich bin die größte Stadt Europas, und schau dir nur mal an, was sie aus mir machen. Dieser Irre, Stalin, zum Beispiel. Das war eine ganz schlechte Beziehung. Er konnte mich nicht so nehmen, wie ich bin, und wollte immer an mir herumwerkeln. Eine Schönheitsoperation nach der anderen. Wie das endet, wissen wir ja. Gut, er hatte auch manchmal Erfolg, aber im Großen und Ganzen, hat er mich hässlicher gemacht. Meine Natürlichkeit ging verloren. Es sind die Menschen, sage ich dir. Manchmal wünschte ich

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