Fünf Freunde Beim Wanderzirkus
richtete den Strahl auf Dan.
»Wir Idioten hätten uns denken können, dass dieses Affen-biest sich hier irgendwo rumtreibt«, zeterte Dan. »Ich hab schon gedacht, ich müsst ins Gras beißen! Wenn - ich den erwische! Dem jag ich ‘ne Kugel durch den Kopf! Ein Glück, dass er zuerst den Sack und nicht mich gepackt hat.«
»Komm, wir holen den Rest von dem Zeug und hauen ab!«, rief Lou, durch dessen zerfetzte Hosenbeine Blut sickerte.
»Den Bälgern jagen wir noch ‘nen tüchtigen Schrecken ein, dass ihnen Hören und Sehen vergeht. Vergiss bloß nicht, den Einstieg zu verrammeln!«
»Ich hab keine Lust, noch mal mit dem Schimpansen zusam-menzustoßen«, meinte Dan. »Wir lassen den Rest zurück. Los, wir hauen ab!«
Lou war einverstanden. Er ließ seine Taschenlampe ange-schaltet und folgte Dan mit schussbereiter Pistole zu dem Loch, das in die erste Höhle führte. Sie stiegen hinunter und eilten durch den Gang, nur darauf bedacht, ins Freie zu gelangen und mit ihrem Wagen in Nacht und Nebel zu verschwinden.
Ein furchtbarer Schreck durchzuckte sie, als sie entdeckten, dass das Loch zu war. Lou leuchtete mit seiner Lampe nach oben und starrte entsetzt die Unterseite der Bretter an. Jetzt waren sie es, die in der Falle saßen!
Tiger Dan verlor die Beherrschung. Einer seiner gefürchteten Wutanfälle überkam ihn, er trommelte wie ein Wahnsinniger gegen die Bretter. Aber die schweren Steine hielten und der Tobende musste wieder zu Lou hinunterspringen.
»Ich kann sie nicht bewegen. Jemand muss den Wagen wieder darauf gestellt haben. Wir sind gefangen!«
»Aber wer hat uns eingesperrt?«, schrie Lou, außer sich vor Zorn. »Die Kinder! Sind die etwa draußen?«
»Los, nachschauen!«, brüllte Tiger Dan. »Na warte, das werden sie bereuen!«
Die beiden Verbrecher rannten in den Gang. Die Kinder waren nicht da.
Sie waren Julian durch den Gang in die Höhle mit dem Bach gefolgt. Aber sie fanden dort keine geeignete Zuflucht.
»Ich wüsste nicht, wo wir uns verstecken könnten«, sagte Julian verzweifelt. »Es hat keinen Zweck, wiederdurch das Wasser zu waten. Von da gibt es überhaupt kein Entkommen, wenn die Männer uns folgen.«
»Still! Ich höre was«, zischte Georg. »Licht aus, Julian!«
Die Lampe erlosch und die Kinder warteten im Dunkeln.
Tim knurrte nicht. Im Gegenteil, Georg merkte, dass er mit dem Schwanz wedelte.
»Es ist ein Freund«, flüsterte sie. »Dort drüben, vielleicht Pongo. Lic ht an!«
Der Strahl der Taschenlampe erfasste den Schimpansen, der durch die Höhle auf sie zukam. Nobby stieß einen Freudenschrei aus.
»Da ist der alte Pongo wieder!«, rief er. »Pongo, warst du im Lager? Hast du Hilfe mitgebracht?«
»Nein, war er nicht«, sagte Julian und deutete auf den Hals des Affen. »Da ist unser Brief noch. Mist!«
»Er ist klug, aber doch wohl nicht klug genug, um einen so schwierigen Auftrag zu verstehen«, sagte Georg.
»Ach, Pongo, du warst unsere letzte Hoffnung. Aber vielleicht kommt Dick raus und bringt Hilfe. Wo sollen wir uns bloß solange verstecken?«, fragte Nobby ziemlich kläglich.
»Bachaufwärts!«, schlug Anne plötzlich vor. »Wir haben versucht abwärts zu gehen, aufwärts aber noch nicht.
Vielleicht bringt das was!«
»Versuchen können wir’s«, meinte Julian etwas zweifelnd.
Er hatte genug vom Waten durch das Wasser. »Leuchten wir mal den Gang aus, dann sehen wir ja, ob’s geht.«
»Ich glaube, wir können auf dem Felsvorsprung daneben laufen«, stellte er fest, nachdem er den Gang ausge - leuchtet hatte. »Aber wir müssen uns tief bücken und aufpassen, dass wir nicht abrutschen, denn die Strömung ist hier reißend.«
»Ich gehe voraus«, sagte Nobby, »und du zum Schluss, Julian. Wir nehmen die Mädchen mit Pongo und Tim in die Mitte.«
Mit diesen Worten kletterte er auf den schmalen Vorsprung in dem Felsengang, der sich nur wenige Zentimeter über dem rauschenden Wasser entlangzog. Dann kam Pongo. Es folgten Anne, Georg und Tim und zuletzt Julian. Gerade als Julian in dem Gang verschwand, kamen die beiden Männer in die Höhle gestürzt, und zufällig fiel das Licht von Lous Lampe genau auf Julian. Er schrie: »Da ist einer, Dan, los, schnapp ihn dir!«
Die Gauner rannten an den Bach und Lou erwischte als Erster den Jungen und packte ihn am Kragen.
Anne schrie auf, als sie sah, dass Julian zurückgerissen wurde.
»Jetzt geht’s euch an den Kragen, Saubande!«, brüllte Lou.
»Ich hab ein Schießeisen und leg das Viehzeug
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